Also, Herr Dr. Bauer, Sie als großer Medienlobbyistaufseher sorgen sich also um Pro7Sat.1 und hätten aufgrund der aktuellen monetär prekären Lage also lieber die Springer AG als Eigentümer gesehen und schieben der KEK jetzt den schwarzen Peter zu. Womöglich ginge es der Sendergruppe dann prächtig! Aber, Dr. Bauer, davon mal abgesehen, dass Äußerungen à la "Ich habs ja schon damals gewusst" nicht sehr professionell sind: Die KEK hat sich etwas gedacht bei ihrer Entscheidung. Nämlich, dass eine Fernsehlandschaft mit P7S1 und RTL als Springersprachrohre nicht gut für die Meinungsvielfalt in Deutschland sind. Und hat damit völlig korrekt entschieden. Ich möchte mir nämlich nicht ausmalen, wie devot und eingeschüchtert wohl die Medienaufsicht vor einem Riesenmedienkonglomerat wie P7S1RTLSpringer gestanden hätte. Lesen Sie doch mal bei Gelegenheit (also wenn Sie nicht gerade Ausschnitte von 9live oder Galileo begutachten) so etwas wie Bildblog.
Und darüber wundern, dass einige sich den Zusammenbruch von P7S1 geradezu herbeisehnen, weil sie nämlich genug haben von Zuschauerabzocke und -verarsche, unverschämtem Product Placement und Billigstunterhaltung wie "Das Model und der Freak" und "Gülcan und Collien auf dem Lande" sollten sie sich nicht. Dass angesichts des daraus resultierenden schlechten Images die Werbekunden wegbrechen, hätten auch Sie als Medienaufseher verhindern können, indem sie rechtzeitig eingegriffen hätten. Von eigenem Versagen abzulenken und sich jetzt um den Medienstandort zu sorgen, das ist ein Verhalten, das wir von ihnen am wenigsten erwartet haben.
Ich habe fertig.
"Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Einfluss auf ihre Gestaltung haben auch die Entscheidungen der BLM."
"'Die Geschichte ist eine Geschichte der Sieger'
sagt das Mammut zum Säbelzahntiger" (Rainald Grebe)
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Twipsy
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Sonntag, 20.07.2008, 13:04 Titel:
Schöner Link und Beitrag, @Twipsy.
« Dr. Bauer auf der HP der LMS » hat Folgendes geschrieben:
"Ich halte es für einen schlechten Witz," sagt der LMS-Direktor, "dass es schlimmer für die Vielfalt des deutschen Medienmarktes sein soll, wenn ein deutsches Medienunternehmen ProSieben-Sat1 kaufen darf als wenn z. B. mit Rupert Murdoch, der sich ja schon bei Premiere eingekauft hat, ein ausländischer Medienmogul, welcher in der ganzen Welt eine marktbeherrschende Stellung anstrebt, diese Sender übernimmt. Wohin diese Logik geführt hat, sieht man jetzt." Deshalb brauche man klare Vorgaben durch die Länder, nach welchen Kriterien zukünftig derartige Konzentrationsentscheidungen unter Beachtung crossmedialer Besonderheiten auf nationaler Ebene zu erfolgen hätten.
Natürlich, "ein deutsches Medienunternehmen". Dass es sich dabei um das Medienunternehmen handelt, dass den Pressemarkt schon (fast) beherrscht, verschweigt der Herr Doktor lieber mal. Von anderen Unterbeteiligungen und Interessenverflechtungen an und mit weiteren Medienkonzernen mal ganz zu schweigen.
Ein Konzern kann nur dann am Markt bestehen, wenn er eine Ware anbietet, die von den Kunden auch akzeptiert wird. Tut er es nicht, wird er zum Spielball von Investoren, eventuell sogar mit der Folge, dass er irgendwann mal den Weg zum Konkursrichter antreten muss. Ist halt so. Ich meine, dass es der Medienvielfalt in Deutschland nicht abträglich wäre, wenn die gesamte Sendergruppe in der Versenkung verschwinden würde. Wer schlecht arbeitet, muss eben die Konsequenzen tragen.
Wieso hat eigentlich das Saarland auch eine eigene LMA? Ich fordere eine LMA für den Landkreis Emsland. Der is schließlich größer.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
Ja, es mag euch seltsam vorkommen, dass ich das wieder ausgrabe, aber jetzt, nach fast 4 (!) Monaten, hat man meinen Beitrag auf www.programmbeschwerde.de freigeschaltet! Und ich hab ca. alle 2 Wochen mal reingeschaut.
Was wieder die These bestätigt, die den Threadtitel bildet. ("....warum wir sie nicht brauchen")
"Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Einfluss auf ihre Gestaltung haben auch die Entscheidungen der BLM."
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Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Twipsy
Das LG Düsseldorf hat heute eine Klage des Springer-Konzerns gegen das Veto des Bundeskartellamtes in Sachen Pro7Sat.1-Übernahme abgewiesen. Das LG Düsseldorf folgte damit der Darstellung des Bundeskartellamtes und der KEK, die eine mögliche marktbeherrschende Stellung nach einer Übernahme von Pro7Sat.1 durch Springer befürchten.
Tja, das nenn ich mal eine Klatsche für die Herren von den Landesmedienanstalten, insbesondere den Vertreter der LMS, dem Datenpannen-Menschen Bauer.
TV Magazin "Kassensturz", SF1, vom 24.06.08 über Call-In-Shows im Schweizer Fernsehen produziert durch Mass Response:
"Georg With aus dem aargauischen Teufenthal zeigt «Kassensturz» die Fernsehsendung, die ihn am meisten ärgert: Sie heisst Swissquiz. «Es ist kein Quiz, ich kann das gar nicht lösen, weil ich nie ins Studio komme. Es ist reine Abzocke», sagt With. Aus seiner Sicht sollte man diese Sendung abstellen.".
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: MrNoname
In kleinen Filmchen erklärt uns Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring auf dieser Seite http://www.mediavan.de/lexikon/ unter dem Abschnitt Medien, die Aufgaben der BLM usw.
Hier kann man sehr schön erkennen welche Aufgaben man ernst nimmt und welche nicht.
Gute Unterhaltung.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Maitre
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