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Verfasst am: Donnerstag, 23.10.2008, 20:23 Titel:
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Erlös aus interaktivem Fernsehen 85.5 Mio, Aufwand für Preise 17.6 Mio Euro.
--> Auszahlungsquote 20.6%
--> mind. 171 Mio Anrufe in 2007 (wahrsch. mehr, ein Teil der Anrufskosten geht ja wohl noch an ein Telekom-Unternehmen.)
--> im Schnitt 555 Anrufe pro Minute. Dass unter diesen Umständen immer wieder dieselben Tobiasse & Co durchkommen, kann nur bedeuten, dass diejenigen zehntausende Telefonkosten haben, oder aber die Anrufsauswahl erfolgt nicht nach dem Zufallsprinzip. Ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Edit: nur eine ganz simple Rechnung zum letzten Punkt: nehmen wir an, der Tobias mache ein Promille aller Anrufe von 9live aus, d.h. jeder tausendste Anruf käme von Tobias (wenn man in diesem Forum liest, scheint es häufiger zu sein). Dann hat dieser Tobias Telefonkosten von 85'000 Euro. Dem gegenüber stehen Gewinne von 17'425 Euro. Selbst wenn er bei den Ratespielen etwas geschickter sein sollte als der Durchnittsanrufer, macht er zehntausende Verlust pro Jahr. Aber eben, diese Rechnung gilt nur für den Fall, dass die Anrufer zufällig ins Studio gestellt werden. So gesehen kann man für die Dauer"gewinner" nur hoffen, dass diese Annahme nicht stimmt! |
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Verfasst am: Donnerstag, 23.10.2008, 21:36 Titel:
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Die Zahlen sind besser als vermutet. Allerdings liegt 2007 ja auch schon etwas zurück.
Für 2008 gibt es eine saftige Gewinnwarnung, wie wir an der Börse sagen würden:
Für das Jahr 2008 muss 9Live das erwartete EBITDA aufgrund von zwei bis dahin nicht vorhersehbaren Faktoren korrigieren: Aufgrund einer Vorstandsentscheidung vor dem Hintergrund der Marktanteilsdiskussion von Sat.1 wurde die von 9Live täglich produzierte Sat.1-Quiznight Mitte Januar storniert. Darüber hinaus konnte die für Holland geplante Call-TV-Produktion aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen nicht gestartet werden. Das Niveau des EBITDA für 2008 wird durch diese beiden Effekte etwa 39 Prozent unter dem Ergebnis von 2007 liegen.
Dass die Einstellung der Sat.1-Quiznight sowie der Ausfall von Holland ALLEIN für 39 % EBITDA-Rückgang verantwortlich sein können, glaubt wohl auch keiner...
Hinzuweisen ist auch hierauf:
Sonstige Haftungsverhältnisse
Die Gesellschaft haftet neben weiteren Gesellschaften gesamtschuldnerisch für einen der ProSiebenSat.1 Media AG sowie weiteren verbundenen Unternehmen von einem Bankenkonsortium gewährten syndizierten Kredit in Höhe von EUR 4,2 Mrd.
Es ist inzwischen mehr eine Frage der Zeit als alles andere, dass hier Kredite fälliggestellt werden, bzw. auslaufende Linien nicht verlängert. ProSiebenSat.1 als ganzes wird angesichts schwacher Ergebnisse und der aktuellen Finanzkrise langsam von seiner massiven Schuldenlast erdrückt werden. Gut zu wissen, dass die 9Live GmbH hier auch in die Pflicht genommen werden kann. |
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Verfasst am: Freitag, 24.10.2008, 09:37 Titel:
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« Pfandbrief » hat Folgendes geschrieben:
Dass die Einstellung der Sat.1-Quiznight sowie der Ausfall von Holland ALLEIN für 39 % EBITDA-Rückgang verantwortlich sein können, glaubt wohl auch keiner...
Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, denn immerhin lief die Sat1 Quiznight nur 1 – 1½ Stunden pro Tag/Nacht (ca. 5-8% des gesamten Sendeumfangs).
Und das man bei 9live "auf Teufel komm raus" eine Call-Tv-Produktion im Ausland vorbereitet, ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen abzuwägen. Wohl kaum, ein so schlechtes Risikomanagement hat der Sender bestimmt nicht. Man versucht damit wohl von den negativen Erlebnissen des laufenden Jahres abzulenken.
« Q1 2008 Quartalsergebnis der ProSiebenSat.1 Group » hat Folgendes geschrieben:
Das recurring EBITDA zeigte einen Rückgang um 5,1 Mio Euro auf 4,0 Mio Euro, zum einen aufgrund geringerer Call-TV-Erlöse von 9Live in Deutschland.
Insgesamt ist die Bilanz aber sehr aufschlussreich, vor allem wenn man das berücksichtigt, was dort nicht geschrieben steht.
Da wären zuerst einmal die veröffentlichten Erlöse aus dem interaktiven Fernsehen zu nennen. Im Vergleich zum Vorjahr (2006) verzeichnet der Sender beim Umsatz ein Plus von knapp einem Prozent und kommt nun auf 85,5 Mio. Euro.
Doch was dort nicht steht ist die Tatsache, dass 9live im Bilanzjahr (2007) durch die
internationale Expansion ca. 1400 (!) Stunden (über 20%) mehr Call-In-TV gesendet hat.
Diese Zahlen verdeutlichen schon eindrucksvoll, dass die Umsätze in Deutschland schon damals merklich zurückgegangen sind und nur durch eine starke Internationalisierung aufgefangen werden konnten.
Und auch die Zahlen zu den Werbeerlösen (Netto-Werbeerlöse) sind nicht uninteressant, denn die verzeichneten ein Minus von 10% (6,2 Mio. € zu 5,4 Mio. €). Besonders interessant ist dies in Anbetracht der Tatsache, dass bei 9live die Brutto-Werbeerlöse in diesem Zeitraum von 20,58 Mio. € (2006) auf 24,04 Mio. € gestiegen sind. Das lässt darauf schließen, dass man im Jahr 2007 erhöhte Rabatte, Boni, Freispots oder Ähnliches einsetzen musste, um die Werbung "an den Mann" zu bringen. Bei dem Image von 9live ist dies allerdings auch keine Überraschung.
Aber mal sehen wie die Umsätze in diesem Jahr so aussehen werden. |
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Verfasst am: Freitag, 13.02.2009, 15:50 Titel:
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Ich dachte mir, ich hole mir mal die neueste Bilanz der Pro7Sat.1 AG und schau da mal rein, was sie so hergibt. Es handelt sich ums erste Quartal 2008 und das dritte Quartal 2008.
Das Vermögen beruft sich auf ca. 6 Mrd Euro, wobei der Sprung vom Vorjahr um 4 Mrd natürlich mit dem Erwerb von SBS zusammenhängt.
Dann wirds interessant: Auf der Kapitalseite haben wir eine Eigenkapitalquote von 17% (1. Quartal) bzw. 14% (3. Quartal), was meines Erachtens sehr ungesund ist. Natürlich ist auch hier der Grund die Übernahme der Schulden von SBS, die mit 3.6 Mrd zu Buche schlagen. Das Eigenkapital war zum dritten Quartal um erneut 140 Mio Euro gesunken.
Also: Vermögen 6 Mrd, Fremdkapital 5 Mrd. Wir nähern uns mit großen Schritten der Überschuldung=Insolvenz.
Aus der Gewinn- und Verlustrechung kann man entnehmen, dass das Betriebsergebnis (60 Mio Euro) vom Finanzergebnis (-75 Mio Euro) mehr als aufgezehrt wird. Das heißt, momentan kann man mit den Einnahmen noch nicht mal die Zinsen aus den Krediten zahlen. Und das schlimmste, 4. Quartal steht noch aus!
Fazit: Ich möchte auf keinen Fall in deren Haut stecken!
Wenn was nicht stimmt, bitte Bescheid sagen; ich bin kein Experte.
"Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Einfluss auf ihre Gestaltung haben auch die Entscheidungen der BLM."
"'Die Geschichte ist eine Geschichte der Sieger'
sagt das Mammut zum Säbelzahntiger" (Rainald Grebe) |
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Verfasst am: Freitag, 13.02.2009, 17:15 Titel:
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Falls sich der ein oder andere von der Informationsflut erschlagen oder abgeschreckt fühlt überhaupt dort (Verweise in @ Twipsys Beitrag) zu lesen – Hier im groben das...worauf's ankommt:
...selbst einem Laien sollte nun anhand solcher Zahlen die Lage einigermaßen klar sein...
Entgültig sind sie noch nicht...da wie schon gesagt das 4. Quartal noch aussteht... Es wird also wohl noch schlimmer kommen...bevor's besser wird... |
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Verfasst am: Freitag, 13.02.2009, 18:30 Titel:
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Danke Erpel, aber das, worauf es ankommt, ist nicht der Verlauf des Eigen- sondern des Fremdkapitals, sprich: Verbindlichkeiten.
2. Quartal 2007: 750 Mio €
3. Quartal 2008: 5.3 Mrd €!!!
Sowie die Gewinn- und Verlustrechnung mit den erwähnten 14 Mio Miesen.
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Verfasst am: Freitag, 13.02.2009, 20:52 Titel:
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Dienstag schrieb das Handelsblatt unter anderem:
« Handelsblatt » hat Folgendes geschrieben:
So werden etwa für bestimmte Verbindlichkeiten der von Permira und KKR gekauften Sendergruppe Pro Sieben Sat1 Branchenkreisen zufolge nur noch rund zehn Prozent des Nominalwerts verlangt.
D.h. man zahlt für 1.000 Euro Schulden von ProSiebenSat1 nur mehr 100 Euro. Zum Vergleich: Inhaberschuldverschreibungen der Hypo Real Estate kosten auch jetzt noch so 70-80%. Die implizite Pleitewahrscheinlichkeit ist sogar noch höher als 90 %, weil im Falle einer Pleite für Gläubiger nicht der Gesamtbetrag verloren ist.
Das Ende für den Laden ist nahe.
Am 4. März soll das vorläufige Jahresergebnis 2008 kommen. |
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Verfasst am: Freitag, 13.02.2009, 22:24 Titel:
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Das ist ja echt ein Hammer Hast Du da einen Link für?
Und die Heuschrecken ziehen weiter.... Nur gut, dass es damit auch 9Live erwischen wird.
Die Aktie ist ja schon lange auf Talfahrt, mittlerweile bei 1.69 €. Sie können es ja mit einer Kapitalerhöhung versuchen
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Verfasst am: Samstag, 14.02.2009, 00:29 Titel:
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Die Sendergruppe verschwindet nicht wirklich von der Bildfläche, keine Angst.
Es werden sich lediglich die Eigentumsverhältnisse ändern.
Das Programm bleibt das gleiche. |
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Verfasst am: Samstag, 14.02.2009, 00:43 Titel:
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Sicher, aber Filetieren dürfte das Prinzip der Stunde sein. Dass sich alle gegenseitig Werbekunden wegnehmen ist doch wenig rentabel. Und für 9Live seh ich auch schwarz, denn der neue Inhaber sollte einen moralischen Neuanfang versuchen.
"Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Einfluss auf ihre Gestaltung haben auch die Entscheidungen der BLM."
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Verfasst am: Montag, 16.02.2009, 10:54 Titel:
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PRESSE/ProSiebenSat.1 stellt Töchter zum Verkauf
DÜSSELDORF (AWP International) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 will einem Zeitungsbericht zufolge seine Kosten und den Schuldenberg über den Verkauf von Tochterunternehmen stemmen. Die Sendergruppe prüfe auch den Verkauf des Quizsenders Neun Live, schreibt das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Branchenkreise. Intern gebe es intensive Vorbereitungen für eine Trennung des profitablen Nischensenders, zitiert die Zeitung einen Unternehmensinsider. Es sei aber ausgesprochen schwierig, einen Käufer zu finden. (Euch will keiner haben) Offiziell wolle der Konzern von einem Ausstieg bei Neun Live nichts wissen. Ein Konzernsprecher sagte der Zeitung: "Ein Verkauf von Neun Live kommt nicht in Frage."
Laut den Branchenkreisen will der Konzern mit Verkäufen von Unternehmensteilen eine Milliarde Euro erlösen. Wegen der Krise sei das aber derzeit schwierig: Finanzinvestoren kommen nicht mehr an Kredite, strategische Investoren haben im eigenen Haus genug Probleme und wagen sich nicht aus der Deckung./sb/wiz
Vor dem Anruf ist nach dem Anruf |
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