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Willkommen bei CITV.NL |
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Deutschlands GRÜNE GNOME zum Thema Call-In im deutschen Fernsehen
Empfohlen von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)!
Sicherlich sind auch Sie schon einmal beim Zappen in einer der vielen Call-In-Sendungen hängengeblieben. Egal ob 9LIVE, SAT.1 QuizNight, Pro7 NightLoft, Kabel.1 NightQuiz, DSF SportQuiz, SUPER RTL MASTER QUIZ oder DAS VIERTE und wie sie auch alle heißen. F a k t ist: es gibt kaum noch einen privaten Sender, auf dem sie nicht laufen - die Quizshows, bei denen Sie anscheinend einen schnellen Euro machen können. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dem Gelegenheitszuschauer einmal die F a k t e n und Machenschaften solcher Formate näher zu bringen.
Denn wohl kaum einer weiß, dass es von den Landesmedienanstalten (LMA) sogenannte " Anwendungs- und Auslegungsregeln zu Fernsehgewinnspielen" gibt, in denen die Richtlinien zu solchen Sendungen klar definiert sind. Somit ist den meisten Zuschauern auch nicht klar, dass gegen diese Regeln immer mal wieder verstoßen wird. Wir von CITV.nl beobachten daher solche Sendungen ganz genau und melden auch den ein oder anderen Verstoß, immer mit Mitschnitt als Beweis.
Unser Ziel: Call-In für den Zuschauer wirklich transparent und fair zu machen!
Sie finden hier aber auch Diskussionen zu den Spielen und Moderatoren, Mitschnitte einzelner Sendungen, Lösungsversuche und -vorschläge sowie Tools zu den versch. Spielen. Und natürlich die Live-Threads, in denen heiß zum aktuell laufenden Programm der einzelnen Sender diskutiert wird. |
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Verfasst am: Mittwoch, 27.01.2010, 16:06 von Riddick |
Auf seiner Hauptseite veröffentlichte der "Rheintaler Bote" heute Dienstag, 27.01.2010, folgendes:
Quelle: KLICK (Ausgabe vom 27.01.10 anwählen)
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«Man gerät in eine Sucht»
ALTSTÄTTEN Die Sendung «Swissquiz» ist reiner Abzocke, aber es gibt in der Schweiz keine Gesetze dagegen
Erwin Werz verlor durch die Sendung «Swissquiz» fast 1300 Franken. Jetzt möchte der Altstätter die anderen Menschen warnen.
Seit mehreren Wochen hat Erwin Werz die Sendungen und damit die Betrügereien von «Swissquiz» jeden Abend genau rapportiert. Der 74Jährige hat nach 550 Anrufen beim dubiosen FernsehGewinnspiel eine Telefonrechnung von fast 1300 Franken erhalten. «Ich war sehr geschockt», berichtet der Rentner.
Offensichtlicher Abzocke
Anfangs wollte er es lediglich einmal versuchen, weil die Gewinnsumme von 22 222 Franken ihn so gereizt hatte. «Ich wollte das Geld für meine Tochter gewinnen», sagt Werz. Man gerate dann aber immer mehr in eine Sucht, vor allem, wenn es einem langweilig ist, so Werz. Wie in den Medien schon oft berichtet wurde, ist es seit längerem offensichtlich, dass bei der Sendung «Swissquiz» auf 3+ systematisch be-trogen wird. Dieser AnÂsicht ist nun auch Erwin Werz. So werden die Anrufer entweder nicht durchgestellt oder es werden nur solche durchgestellt, die falsche Antworten geben, obwohl die Aufgaben kinderleicht zu lösen wären. Erwin Werz ist sogar der Ansicht, dass eventuell «Swissquiz»Mitarbeiter anrufen und falsche Lösungen angeben. Denn oft ist mehrere Male die gleiche Stimme am Apparat. Die grösste Betrügerei ist dann aber die Lösung. Diese wird am Schluss nur kurz eingeblendet und nicht erklärt.
Während des Besuches bei Erwin Werz läuft der Fernseher: «Swissquiz »! Die Rechenaufgabe lösen wir gemeinsam. Die Lösung wäre eigentlich 238. Doch die Anrufer sagen dauernd falsche Antworten – obwohl sicherlich auch jeder ein Taschenrechner zu Hause hat. Die Moderatorin zögert es hinaus. Nach einer Stunde ist das Spiel noch immer nicht beendet, obwohl die Moderatorin schon vier Mal sagte, dass sie lediglich noch 15 letzte Anrufer durchstellen würde und erst dann die Lösung aufdecken würde. Die 22222 Franken gewinnt niemand. Die Lösung wäre 1314 gewesen. Der Lösungsweg bleibt mysteriös. Es hätten aber auch schon Leute gewonnen, so Werz. Dies aber nur bei kleinen Beträgen.
Alles nützte nichts
Die Sendung «Swissquiz» wurde bereits in diversen Medien kritisiert. Auch der «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens hat letztes Jahr darüber berichtet. Eine ExMitarbeiterin der Produktionsfirma Mass Response Service – eine Tochtergesellschaft der Telecom Austria – gab in der Konsumentenschutzsendung zu Protokoll, dass systematisch be-trogen werde. Auch Erwin Werz möchte die Leute davor warnen. Der 74Jährige hat auch den Konsumentenschutz, das Bundesamt für Kommunikation sowie das Bundesamt für Justiz kontaktiert. Doch das alles nützte nichts, denn auch die sind machtlos.
Kein Gesetz
Der Bereich dieser Glücksspiele ist in der Schweiz rechtlich praktisch nicht geregelt. Die entsprechende Gesetzgebung stammt aus dem Jahr 1923. Das nutzen Callactive und die Schweizer Sender aus. Aber je mehr Menschen sich beim Konsumentenschutz melden, umso schneller würde vielleicht etwas geschehen, ist sich Erwin Werz sicher. Auch er hat alle seine Verbindungsnachweise von der Swisscom verlangt und diese dem Konsumentenschutz zugesandt.
Das Problem ist bekannt
Worin besteht der psychologische Trick bei diesen Sendungen? Der Berater Albert Werder von der St.Galler Suchtfachstelle erläutert, dass Spielsucht immer mit dem oft zitierten Anfängerglück beginnt. Dazu kommt, dass Menschen am Beginn ihres Lebens beim Spiel lernen. Spielen ist also ein Begleiter durchs Leben. Nur hat sich Spielen im Laufe der Jahre an anderen Zielen ausgerichtet. Speziell bei den FernsehQuizSendungen ist, dass das Anfängerglück durch fingierte Riesengewinne ersetzt wird. Der Anspruch ist gering, die Lösung so einfach, dass Kinder darauf kommen, warum soll ‹ich› nicht auch schnelles Geld verdienen? «Gerade die Trivialität», so Werder, «ist das Gefährliche. Damit werden Kinder und Jugendliche verführt, am Quiz teilzunehmen.» Nun kann man einwenden, dass erwachsene Menschen auf diese Masche nicht hereinfallen. «Das ist das Problem. Die Anrufer leiden unter Langeweile und Isolation. Es sind oft Rentner und Arbeitslose, die diesen Gewinnspielen zu einem Riesengeschäft verhelfen.»
Nummer sperren
Laut Werder existieren noch keine Zahlen über Quizsüchtige. «Aber es gibt sie, ich bin sicher, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist.» Man muss auch immer differenzieren, ob in der Haushaltskasse überhaupt «Platz» ist für Spiele. «Manche haben ein Budget für das Lottospiel und geben zwischen 200 und 400 Franken aus», so Werder, «aber anderen Familien fehlt verspieltes Geld einfach. Die Triebfeder ist das erwähnte Anfängerglück. Was einmal oder bei anderen funktioniert hat, muss doch wieder klappen.» Es ist ein Teufelskreis. Erwin Werz hat ihn durchbrochen, indem er seinen Fehler öffentlich gemacht hat. Er wird ganz sicher nicht mehr anrufen, da er nun alle diese Nummern – zu seinem eigenen Schutz – gesperrt hat. «Ich empfehle das allen, denn so kommt man gar nicht mehr in Versuchung», sagt Werz. Er steht zu seinem Fehler und möchte jetzt andere warnen.
Kein Rankommen an die Macher
Die Firma, die das Swiss Quiz produziert, hat ihren Sitz in Österreich. Der Grund ist simpel: Diese Art von Glücksspiel ist in der Schweiz nicht zugelassen. Antworten auf unsere Fragen bekamen wir von der «mass response Service GmbH» keine, damit hatten wir allerdings auch nicht gerechnet. Die Swisscom unterstützt die Wiener Firma dahingehend, dass sie das Geld einkassiert und notfalls die Betreibung veranlasst. Auf unsere Frage, warum die Swisscom sich zum Handlanger dubioser Firmen macht, schrieb Myriam Ziesack von der Pressestelle: «Inhalt und Betrieb eines Dienstes liegen ganz im Verantwortungsbereich des Nummernbetreibers. Sollte es die gültige Rechtssprechung verlangen, würde Swisscom den Betreiber des entsprechenden Dienstes zur Korrektur anhalten. Weitere vertragliche Massnahmen behält sich Swisscom in diesem Fall vor. Aktuell ist das bei Swiss Quiz nicht der Fall. Swisscom stellt demnach die erbrachte Dienstleistungen in Rechnung und ist für das Inkasso verantwortlich.» Dann fragten wir, ob man bei der Swisscom eine Mitschuld sehe an Spielsucht oder der Tatsache, dass viele Menschen sich heillos überschulden. Die lapidare Antwort: «Nein. Siehe Antwort zu Frage eins.»
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