Überraschungen gab es in den letzten Wochen viele. Völlig überraschend stellte Sat1 seine Call-in-Show ein und die Callactive-GmbH zog die Klage gegen Call-in-TV.net* zurück. Doch kaum gibt es ein paar positive Neuigkeiten, taucht das nächste Problem auf: Hacker setzen das Forum erneut außer Gefecht...
Am 7. Februar feierte Call-in-TV.de sein 2-jähriges Jubiläum ? und es war erfolgreich: Für die neuen Gewinnspielregeln wurden User-Vorschläge berücksichtigt, der Schradin-Skandal wurde publik gemacht und viele Menschen wurden von der Instransparenz der Gewinnspiele überzeugt. Was brachte der Februar? Die Höhen und Tiefen des Monats wie gewohnt in den Call-in-TV Highlights.
SCHLUSS MIT DER QUIZNIGHT ? DER ANFANG VOM ENDE?
Vielleicht war das die beste Entscheidung, die Sat.1 seit Monaten getroffen hat. Im Januar stellte der Privatsender seine Call-in-Show "Sat1 QuizNight", die von 9Live produziert wurde, ein. Stattdessen setzt man jetzt wieder auf das klassische, werbefinanzierte Programm. Diese Meldung kam für die meisten völlig überrachend. Oliver Kalkofe (42) formulierte es zuletzt in der TV Spielfilm so:
« Oliver Kalkofe in der TV Spielfilm » hat Folgendes geschrieben:
Oops, da macht Sat.1 mal versehentlich was richtig Vernünftiges und keiner kriegt es mit! Denn endlich erhört der Sender die Gebete der Zuschauer und schmeißt mit sofortiger Wirkung sämtliche doofen Telefonquiz-Verarschungsspiele aus dem Nachtprogramm! Juhu!
Jetzt hoffen die Call-in-TV.net* User, dass auch andere Sender auf die kostenpflichtigen Gewinnspiele verzichten. Ein paar Meinungen aus dem Diskussionsthread.
Shadow:
« Shadow » hat Folgendes geschrieben:
« DWDL.de » hat Folgendes geschrieben:
Sat.1 gibt als Grund für die Absetzung an, dass man sich eine Quotensteigerung in diesem Timeslot erhoffe.
Eine Quotensteigerung also, oder will man nur nicht zugeben, dass die Anruferzahlen extrem zurückgegangen sind.
Egal Hauptsache weg mit dem Dreck!!
Erik_maeck:
« erik_maeck » hat Folgendes geschrieben:
Hätte ja nicht gedacht, dass es wirklich soweit kommt dass es abgesetzt wird. Vielleicht doch ein Erfolg der Sendung "Die Abzocker".
Sprichwortsuche:
« Sprichwortsuche » hat Folgendes geschrieben:
Ein kleiner, positiver und wohl auch effektiver Schritt der Besserung! Wird wohl nur noch eine Frage der Zeit bleiben, bis auch K1 und Pro7 nachrücken und CI ebenfalls aus dem Programm verbannen. Schließlich dürften dort die Einnahmen wohl auch nicht gerade höher sein.
Obwohl 9Live ja noch für ProSieben und Kabel Eins produziert, ist die Absetzung der QuizNight ein Rückschlag für den selbst ernannten "Quizsender". Also muss man sich etwas anderes überlegen - man exprtiert weiter ins Ausland. Auch in Mexiko und Belgien wird man bald unter den nervigen 9Live-Shows leiden müssen...
« DWDL.de » hat Folgendes geschrieben:
Wenn auf dem Heimatmarkt die Erlöse sinken, sucht man sein Heil eben im Ausland. 9Live produziert seit Januar nun auch Call-In für Mexiko und Belgien. [...] Einst schienen Call-In-Formate für die Fernsehsender ein Paradies zu sein. Die Erlöse schossen in die Höhe und machten 9Live hochprofitabel - und das völlig unabhängig vom Werbemarkt. Doch die goldenen Zeiten sind schon wieder vorbei, das Image auf einem Tiefpunkt und die Anruferzahlen deutlich gesunken. Es ist also nur folgerichtig, wenn 9Live sein Heil nun auch in internationaler Expansion sucht.
NIGHTLOFT-SKANDAL: PRO7-MODERATORIN VERWENDET NAZI-PAROLE
Dürfen sich Call-in Moderatoren eigentlich alles erlauben? Im Jahre 2006 schießt Max Schradin gegen das Möbelland Hochtaunus und entschuldigt sich mit der Ausrede, er habe "schlecht geschlafen" (--> Mitschnitt). Ende 2007 beleidigt Schradin Money Express Moderator Stefan Pollak als "Pädophilen" und entschuldigt sich damit, er habe das Wort "Adophil" gemeint, welches es überhaupt nicht gibt. 9Live zieht die Notbremse und beurlaubt den Moderator.
Man sollte nun meinen, die anderen Moderatoren hätten auch aus diesen Vorfällen gelernt. ProSieben Moderatorin Juliane Ziegler beweist in der Call-in-Show "ProSieben NightLoft" das Gegenteil. Beim Telefongewinnspiel kommt ein Anrufer durch, der etwas verschlafen wirkt und erzählt, er müsse gleich zur Arbeit. Daraufhin sagt Juliane Ziegler: "Komm, sei ein bisschen enthuasiastisch. Arbeit macht frei!" ? und fängt an, laut loszulachen (--> Video).
Einige Minuten später verlässt Ziegler die Sendung und lässt Tina Kaiser alleine weiter moderieren. Nach einer Viertelstunde ist sie zurück und entschuldigt sich für Ihre Aussage: "Ich möchte von dieser Aussage Abstand nehmen!" Sie erklärt ihre Aussage zudem damit, dass es sich um eine Live-Sendung handelt. Zu spät für die 26-jährige ? Dies war ihre letzte Call-in-Show, denn wenige Tage später wurde sie entlassen. Die Begründung von ProSieben-Pressesprecherin Susanne Lang:
« Susanne Lang (ProSieben) » hat Folgendes geschrieben:
Das war ein unentschuldbarer Aussetzer. Juliane Ziegler wird das ProSieben-Nightloft nicht mehr moderieren.
Für einigen Gesprächsstoff sorgte der Vorfall auch im Forum Call-in-TV.net*. Manche User hielten Juliane Ziegler für schuldig, andere glaubten, sie kannte die Bedeutung dieses Satzes nicht. Doch das Lachen direkt nach Verwenden der Formulierung zeigt möglicherweise, dass sie den Vorfall überspielen wollte und sich über die Bedeutungen dieses Satzes im Klaren war.
Für Marc Doehler (40, Betreiber Call-in-TV.net*) waren die letzten Monate sehr teuer. Eine Abmahnung nach der anderen erreichte ihn von Callactive, immer seltsamer wurden die Argumente, mit denen man das Forum mundtot machen wollte, so wurden z.B. die deutschen Worte "verwirrter Anrufer" (wenn es als Synonym für "F:A:K:E-Anrufer" gebraucht wird) und "angeblich" verboten. Jetzt hat sich das Unternehmen entschieden, dem ganzen ein Ende zu bereiten und hat die Klage zurückgezogen. Möglicherweise hat auch der Medienrummel eine Rolle gespielt, denn durch die Presse wurde die Kritik an der Endemol-Tochter immer größer.
INTERNET-B.E.T.R.U.G: HACKER BEREITEN ERNEUT PROBLEME
Kaum ist das eine Problem beseitigt, kommt schon das nächste auf Marc Doehler und sein Team zu: Am 21. Februar gab es zum wiederholten Male einen Hacker-Angriff auf das Forum Call-in-TV. Marc Doehler hat Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Seine Erklärung:
« Marc Doehler » hat Folgendes geschrieben:
Nach Sichtung diverser Protokolle stellte sich raus, daß ca. 30 Dateien mit diesem Umleitungscode modifiziert wurden. Alle Dateien wiesen als Änderungszeit das heutige Datum und 04:55 Uhr als Änderungszeit auf. [...] Gegen 12:00 Uhr haben wir uns entschieden, den Server vom Netz zu nehmen und ein entsprechendes Backup zurückzuspielen. Der vorherige Inhalt wurde jedoch zur Beweisaufnahme gesichert und es wurde von mir gegen 18:00 Uhr eine Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Berliner Polizei erstattet.
Einem Call-in-Moderator sollten Sie kein Wort glauben! Diese These wurde im Februar erneut bestätigt. Ein Rätsel bei 9Live: Gesucht wurde das Wort "Hustensaft" aus einem Buchstabensalat. Zu Beginn schaute Moderator Marc Wagner in den Lösungsumschlag, später behauptete er dann, auch er habe keine Ahnung, was die Lösung sei. Später wurde das Spiel dann von Moderator zu Moderator weitergegeben, wobei jeweils weder Abschied noch Begrüßung stattfand...
DIE LANDESMEDIENANSTALTEN UND DER WEIHNACHTSSKANDAL
Die Landesmedienanstalten werden auf Call-in-TV.net* häufig kritsiert. Es geht hauptsächlich darum, dass man in Userkreisen der Überzeugung ist, dass die LMAs nicht hart genug durchgreifen. Dutzende Beschwerdemails wurden schon an die LMAs geschrieben, alle mit Hinweisen auf Verstöße gegen die Gewinnspielregeln. Doch in beinahe allen Fällen kommt die Antwort spät oder auch überhaupt nicht. Für die meiste Aufregeung sorgte das Durchgreifen nach der Lauenstein-Affäre im Mai letzten Jahres, als die LMA eine schriftliche Erklärung der Senders 9Live für "plausibel" hielt (--> Highlights Mai 07).
Am 2. Weihnachtstag gab es nun bei 9Live die längste Durchstellpause aller Zeiten. Unglaubliche 13 Stunden wurde kein einziger Anrufer durchgestellt, jede halbe Stunde suggerierte man aber, es könnte jeden Moment soweit sein. Stefan Niggemeier hat daraufhin eine E-Mail an die BLM ("Bayrische Landeszentrale für neue Medien") gesendet und ein Paar Fragen gestellt, auf die jetzt im Februar endlich geantwortet wurde. In den Antworten spielt man auf Zeit. Es heißt z.B:
« BLM zum Weihnachtsskandal » hat Folgendes geschrieben:
"Ja, die BLM ist bereits tätig geworden. Wir haben zu dem Fall eine schriftliche Anhörung von 9Live durchgeführt. Die Stellungnahme des Senders ist inzwischen eingegangen und wird von uns derzeit geprüft."
Zum Vergleich: Gegen RTL's neue Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" wurde hingegen bereits nach einer Woche ein Verfahren eingeleitet...
* Anmerkung: Das Forum Call-In-TV.NET hatte zum Zeitpunkt der oben beschriebenen Ereignisse in der Öffentlichkeit seine Identität unter dem Namen "call-in-tv.de".
Seit der feindlichen Übernahme der call-in-tv.DE-Domain durch die Callactive GmbH am 24.5.2008 führt das Forum seine Arbeit unter der Adresse "Call-In-TV.net" fort. Siehe HIER.
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