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AstroTV ist böse
ModeratorenCITV_Moderatoren    
Autor Nachricht
  Nico
Schokokuss
Schokokuss


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 398
Wohnort: Wiesbaden
BeitragVerfasst am: Mittwoch, 24.02.2016, 14:00 
Titel:  AstroTV ist böse
Thema Beschreibung: Die trügerische Selbstdarstellung des Esoterik-Senders
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"Wir sind stolz darauf, mit so einzigartigen Produkten und Leistungen
jeden Tag erneut vielen Tausend Kunden bei der Bewältigung ihrer
Lebensfragen helfen zu dürfen."

Quelle: adviqo.com


Diesen Satz kann man in großen Buchstaben auf der Seite des Vorstandes auf der Website der adviqo AG lesen.


Über die Entstehungsgeschichte von adviqo schreibt Gründerszene.de:

Gegründet wird das Unternehmen 1999 von einem Team um den ehemaligen Procter & Gamble-Manager Sylvius Bardt. Gemeinsam mit dem Ex-BCG-Mann Dieter Kohl, dem Investmentbanker Bryan Leppi und dem Softwareentwickler Ulrich Kohl, der zuvor für Sun und SAP tätig war, baut Bardt ein Expertenportal auf.

Questico, so heißt die Seite, vermittelt Fachleute für alles Mögliche: Karriere, Finanzen, Recht – selbst Haustiere. Doch das Geschäft läuft nicht rund. Mit der Ausnahme eines Bereichs: Spiritualität, Astrologie, "Lebenshilfe". Von 2002 an fokussiert sich das Portal nur noch auf diese Themen.
Quelle: Gründerszene.de 23.04.2015


Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt:

Nach der Gründung von Questico im Jahr 2000 bot das Unternehmen zunächst zum Beispiel auch sehr erfolgreich tierärztliche Beratungen an – bis man standesrechtliche Probleme bekam und sich in der New-Economy-Krise auf die Esoterikschiene konzentriert hat, "weil die am vielversprechendsten aussah".

Und über Sylvius Bardt schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger:

Seine Vergangenheit als Manager in der Konsumgüterindustrie scheint immer wieder durch, wenn er die Frage nach seiner Verantwortung auf den mündigen Kunden abwälzt: "Lasst die Kunden doch entscheiden! Wir leben schließlich in einem freien Land."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger 12.07.2007


Der Questico-Gründer Sylvius Bardt sagt in einem ZDF-Interview:

Bardt: "Wir können nur eine esoterische Lebensberatung liefern, nicht mehr und nicht weniger, und was wir anbieten, das bieten wir professionell an."

Reporter: "Auch auf die Gefahr hin, dass es nicht stimmt?"

Bardt: "Eine astrologische Lebensberatung stimmt, weil die astrologische Lebensberatung nicht auf wahr oder falsch ausgerichtet ist."

Reporter: "Sie treffen ja nun auch täglich eine Menge Entscheidungen. Rufen Sie auch bei Ihren Beratern an?"

Bardt: "Wir haben verschiedene Management-Kriterien, die wir Ihnen sicherlich nicht offen legen, aber meine Bilanzen, die im Finanzrahmen vorgelegt werden, würden etwas eigenartig anmuten, wenn wir darüber ein Pendel kreisen lassen würden."
Quelle: ZDF.reporter 07.02.2008


Diese Rhetorik beherrscht auch Klaus Lechner, seit Mai 2013 im Vorstand der adviqo AG. Auch Herr Lechner antwortet gerne auf Fragen, die gar nicht gestellt wurden:

Frage: "Wie seriös sind Beratungen auf Grundlage von Fern-Reiki, von Lichtpionieren oder Engelsmedien?"

Lechner: "Themen wie Astrologie und Tarot sind eigentlich eher Gesprächskatalysatoren, die den Einstieg in eine Konversation erleichtern. Man unterhält sich zu Beginn über das Horoskop und kommt dann später auf Beziehungs-, Berufs- oder Finanzthemen, also der Lebensberatung."
Wörtliche Zitate: Gründerszene.de 23.04.2015


Lebensberatung sieht bei AstroTV dann so aus, dass einer Anruferin, die ihre Ehe retten will, empfohlen wird, einen Rosenquarz unter die Matratze zu legen oder einer anderen Anruferin geraten wird, ihr Haus nicht jetzt, sondern erst in drei Monaten zu verkaufen, ein Rat mit möglicherweise finanziellen Folgen. – Ratschläge ohne jede fachliche Qualifikation und ohne jeden Bezug zur Realität.

Das wissen auch die Verantwortlichen im Management von adviqo, die allesamt über qualifizierte Ausbildungen und wie man vermuten darf, auch über einen beachtlichen Bildungsstand verfügen. In Wirklichkeit geht es darum, eine Dienstleistung am Markt zu etablieren und möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Die Verantwortlichen bei adviqo sind "stolz darauf, mit so einzigartigen Produkten" wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dass den Kunden damit "bei der Bewältigung ihrer Lebensfragen" geholfen wird, ist eine unbewiesene These.

Es gibt in der Werbung ein altbewährtes Mittel, wenn man um die Schwachstellen des eigenen Produktes weiß: Man behauptet das Gegenteil.
 
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  Nico
Schokokuss
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Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 398
Wohnort: Wiesbaden
BeitragVerfasst am: Mittwoch, 02.03.2016, 00:30 
Titel:
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Zitat AstroTV Website: "Viele Menschen fühlen sich in der spirituellen Welt von AstroTV wohl. Dies mit Scharlatanerie gleichzusetzen zeugt von Intoleranz und Überheblichkeit."
Quelle: AstroTV


Wer meint, mit bunten Papierbildchen und den Kontakt zu imaginären Geistwesen die Zukunft vorhersagen zu können und wer überteuerte Produkte verkauft mit dem Versprechen auf Wirkungen, die sie objektiv nicht haben, gehört entweder in die Psychiatrie oder handelt mit Vorsatz. Das bewusste Handeln der sogenannten Beraterinnen und Berater nicht mit Scharlatanerie gleichzusetzen, würde von Ignoranz und Gleichgültigkeit zeugen gegenüber Geschäftemacherei und einem esoterischen Unsinn, der den gesunden Menschenverstand massiv beleidigt.



Screenshot: AstroTV Linda Giese Shop am 06.01.2016


Dieses sternenförmige Gebilde aus Kunstharz, Quarz und ein paar Metallkrümeln bringt laut Frau Giese das Energiefeld des Besitzers zum Rotieren "in nahezu Lichtgeschwindigkeit". Und das hat angeblich "ganz besonders tolle Auswirkungen", die dem Zuschauer zwei Stunden lang mit einem smarten Dauerlächeln referiert werden.

Der von Frau Giese präsentierte Unsinn bezieht sich auf die von Wilhelm Reich (1897–1957) angeblich entdeckte Orgon-Energie. Albert Einstein nannte 1941 die von Reich entwickelte "Orgonhypothese" eine Illusion. Darüber erfahren die Zuschauer von Frau Giese natürlich nichts, denn mit Pseudowissenschaften lassen sich gute Geschäfte machen.

Wer das Wort "Energie" benutzt, darf in diesem Land allen möglichen Produkten die unglaublichsten Wirkungen andichten und das in Form von Tatsachenbehauptungen und ohne jede Haftung durch den Anbieter.

Natürlich bin ich tolerant gegenüber diesen Protagonisten und Geschäftemachern in der "spirituellen Welt von AstroTV" — genauso tolerant, wie gegenüber Taschendieben und Trickbetrügern.
 
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  Nico
Schokokuss
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BeitragVerfasst am: Freitag, 04.03.2016, 13:00 
Titel:
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Wikipedia: "Akademie ist ein rechtlich ungeschützter Begriff."


Damit wäre eigentlich alles gesagt und der Beitrag wäre hier zu Ende. Aber nein, ich war schon wirklich sehr überrascht, als diese Bezeichnung Anfang 2015 auftauchte. Mein erster Gedanke war: Sind sie jetzt völlig wahnsinnig geworden?

Aber schauen wir doch mal, was Wikipedia noch dazu sagt:

"Allgemeiner gebräuchlich als das Substantiv Akademie ist das entsprechende Adjektiv akademisch, das sich auf alles bezieht, was mit Hochschulen in Zusammenhang steht, sowie die Ableitung Akademiker (Hochschulabsolvent).

Auch wenn der Begriff Akademie rechtlich nicht geschützt ist, legen die Handelsregistergerichte und die sie beratenden Kammern meistens recht hohe Maßstäbe für die Eintragung dieses Begriffs als Namensbestandteil in das Handelsregister an. In der Regel wird darauf geachtet, dass solche Einrichtungen dem Anspruch gerecht werden, den der Akademie-Begriff weckt."
Quelle: wikipedia.org

Die sogenannten Online-Seminare hatten dann zum Beispiel solche Themen:

Welche persönliche Engelsgruppe begleitet Sie.
69,50 € 45 Min.

Die Klan Zugehörigkeit des Otter. Welcher Charakter zeichnet den Otter-Geborenen aus?
29,00 € 45 Min.

Die wöchentliche Botschaft der Göttinnen
4,00 € 15 Min.
Quelle: akademie.questico.de


Eigentlich wollte ich zu diesem Thema erst später in diesem Thread etwas posten, aber die "spirituelle Welt von AstroTV" wurde von der Realität eingeholt:

Die Questico Akademie wurde heute geschlossen.

Wer dieses Produkt der adviqo AG noch gar nicht kannte, kann sich das Video bei YouTube ansehen (solange es noch online steht):

https://www.youtube.com/watch?v=ZaUxguuDE08
 
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  Nico
Schokokuss
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BeitragVerfasst am: Freitag, 11.03.2016, 10:10 
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Zitat AstroTV Website: "Für die Qualität unserer Berater spricht ihre Beliebtheit bei den Ratsuchenden, unseren Zuschauern."
Quelle: AstroTV


Der Grund für die Beliebtheit liegt aber wohl eher in der Naivität der Anrufer und daran, dass die meisten "Berater" sich nicht beim Vortäuschen von Fähigkeiten erwischen lassen, die sie tatsächlich gar nicht haben. Hildegard Hotan ist ein Beispiel für besonders dreiste Zuschauertäuschung.

Auf der Website von AstroTV wird sie als Premium-Beraterin vorgestellt:
    Hilli Hotan
    Einfühlsam und ehrlich zeigt die populäre AstroTV Beraterin Hilli Hotan Ihnen Ihre persönlichen Lebenschancen. 40 Jahre Erfahrung sind der Grund für ihre hohe Trefferquote mit exakten Zeitangaben. Hilli ist seit ca. 20 Jahren Wahrsagerin und hilft mit exakten Zeitangaben und treffsicheren Prognosen durch Visionen.
    Quelle: AstroTV



Die "Beraterin" im Studio ist durch einen Ohrhörer mit der Regie verbunden. Das dient während der Sendung dazu, Regieanweisungen zu erhalten. Frau Hotan nutzt diesen Standard, um sich von der Regie den Standort der Anrufer durchsagen zu lassen. Der kann in der Regie anhand der Rufnummernübertragung des eingehenden Anrufes festgestellt werden.

Bei Videominute 2:54 (Restlaufzeit: 2:10) kommt die "Königin der Karten" leicht ins Schlingern, als ihr eine Anruferin bei der Ortsangabe widerspricht. Die Übersprunghandlung zeigt deutlich ihre Verunsicherung. Da gab es beim Vorsagen wohl Verständigungsprobleme. Offensichtlich hatte sie oder die Regie die Stadt Rostock der ehemaligen DDR und damit dem Osten zugeordnet.

Das Video zeigt Ausschnitte aus mehreren Sendungen und sagt etwas über die Ehrlichkeit von Frau Hotan aus, die vorgibt, die Standorte der Anrufer in ihren Karten zu sehen. Es sagt aber auch etwas über die Geschäftspraktiken des Senders aus, denn ohne dessen Mithilfe wäre diese Zuschauertäuschung nicht möglich gewesen.
 
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  pasolini
Pinnemann
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Beiträge: 239
Wohnort: München
BeitragVerfasst am: Freitag, 11.03.2016, 11:11 
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@Nico

SEHR GUT BEOBACHTET !!!
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  TommyAUT
Grüner geht nicht
Grüner geht nicht

Alter: 41
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Beiträge: 2324
Wohnort: Österreich
BeitragVerfasst am: Samstag, 12.03.2016, 16:59 
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Bei 00:19 Restlaufzeit sagt Hilli Hotan "Und jetzt kommt jemand aus der Schweiz" - das ist ganz klar ein Satz, der ihr von der Regie aufs Ohr gesagt wird und den sie so jetzt nicht unbedingt hätte nachplappern sollen ...

Es ist so offensichtlich, dass da die Anrufer aber so was von verarscht werden. Unglaublich, dass so etwas von den Medienanstalten toleriert wird!



VOOORSICHT!
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  Nico
Schokokuss
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 17.03.2016, 10:00 
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Zitat AstroTV Website: "Bei AstroTV wurden in den vergangenen Jahren mehr als 1.250.000 Anrufer erfolgreich durchgestellt und beraten."
Quelle: AstroTV


AstroTV weigert sich, den Zeitraum zu nennen, in dem die angegebenen 1,25 Millionen Anrufer durchgestellt wurden. Auf Anfrage teilt AstroTV mit, die Zahl sei "eine Rundung" , die etwas "verdeutlichen" solle. Weil die Zahl auch bei Wikipedia unkommentiert genannt wird, will ich hier nochmal kurz darauf eingehen.

Ohne konkrete Zeitangabe kann ein solcher statistisch anmutender Wert beliebig konstruiert werden. Es spricht sogar einiges dafür, dass sich diese Zahl auf einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren beziehen könnte, nämlich seit Sendebeginn am 14. Juni 2004. In diesem Fall wären pro Jahr durchschnittlich 125.000 Anrufe durchgestellt worden, bei allerdings insgesamt 8,9 Millionen Anrufen allein im Geschäftsjahr 2013. Das wäre eine Durchstellquote von 1,4 Prozent und das würde die beeindruckende Zahl von 1,25 Millionen erheblich relativieren.

Trotz sogenannter Blitzrunden werden in vielen Sendungen kaum mehr als 20 Anrufe durchgestellt, manchmal sogar deutlich weniger. Dazu kommen oft lange Durchstellpausen.

Wenn man bei den 1,25 Millionen durchgestellten Anrufen einen Zeitraum von 5 Jahren zugrunde legt, kommt man nach Abzug der Sendezeiten für "Leichter Leben" und den Shop-Sendungen auf durchschnittlich 40 durchgestellte Anrufe in der Stunde. Mehr ist kaum realistisch. Bezieht man diese Berechnung auf die insgesamt 11,1 Millionen Anrufe im Geschäftsjahr 2012, dann liegt die Durchstellrate bei 2,2 Prozent.

Die Zahl der durchgestellten Anrufe ist also gering, die veröffentlichten 1,25 Millionen suggerieren das Gegenteil.

Was lernen wir daraus? "Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast" ... und den Angaben eines Esoterik-Senders schon gar nicht.
 
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  Nico
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 30.03.2016, 09:50 
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Video - AstroTV Studio Tour mit Andrea Plewig

Andrea Plewig führt Sie durch die Studioräume von AstroTV!
Sehen Sie einmalige Einblicke hinter die Kulissen.



Ich habe das Video zum 10-jährigen Jubiläum von AstroTV erst vor ein paar Wochen auf YouTube entdeckt und war gespannt. Was würde ich zu sehen bekommen? Einblicke hinter die Kulissen in den Räumen von AstroTV? Motivierte Mitarbeiter, die sich öffentlich zu ihrer Arbeit bekennen und freundlich in die Kamera lächeln?

Schade, so war es dann doch nicht. Wer sich das Video auf YouTube aufmerksam anschaut, wird feststellen, dass fast nur Menschen präsentiert werden, deren Gesichter schon mal über den Sender gingen, seien es nun Celine und Kerstin im Büro, Frau Kauert im Studio, Frau Kolibal oder Marcella und Frau Winter auf dem Flur. Und von drei Mitarbeitern in der Regie kann man sogar lernen, wie man in die Kamera winkt, ohne sein Gesicht zu zeigen.

Ich habe das Drehbuch einfach mal neu geschrieben und einige Sequenzen zusammengefügt und mit schriftlichen Kommentaren versehen.



AstroTV Studio Tour - Reloaded


Video-Beitrag musste leider aus rechtlichen Gründen entfernt werden. SORRY.

Zitat: "Jetzt kommen wir an einem der wichtigsten Zimmer vorbei. Das ist natürlich gerade leer. Da sitzen unsere Chefs. Aber die haben sich jetzt mal kurz verzogen."

Ob Jane D.* tatsächlich versucht, sich der Kamera zu entziehen, oder nur eine Oskar reife Show abzieht, um etwas Aktion in die menschenleere Szenerie zu bringen, sei mal dahingestellt.

Am Schluss (YouTube-Video) verrät der Mann vom Cocktail-Service auch noch die Zutaten für den Original AstroTV Cocktail: Rum, Minze, Limette, Creme de Violette und Veilchensirup. — Na dann, Cheers!

* = Beitrag musste leider überarbeitet werden, da mir hier schriftlich mit rechtlichen Schritten gegen meine Person gedroht wurde. Anmerkung vom Forumsinhaber
 
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  Nico
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 06.04.2016, 12:50 
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Zitat - AstroTV Website: "Ein Anruf bei AstroTV kostet 50 Cent, nicht, wie behauptet ‘bis zu 5 Euro’."
Quelle: AstroTV


Es wird nicht gesagt, wer behauptet hat, dass ein Anruf bei AstroTV "bis zu 5 Euro" kostet. Der Satz bezieht sich auf Veröffentlichungen im Februar/März 2015 nach der Aktion von Peng Collective und der darauf folgenden Reaktion in den Medien und einem Bericht über AstroTV in der ARD-Sendung #Beckmann.

Ich habe mir den Bericht von Beckmann nochmal angeschaut. Darin wird nicht behauptet, dass ein Anruf bei AstroTV bis zu 5 Euro kostet. Das wäre auch nicht vorstellbar gewesen, weil die Redaktion sehr sorgfältig recherchiert hat. Ein Redakteur hatte vor der Ausstrahlung der Sendung auch Kontakt zum Forum.

Beckmann in der Sendung: "Ein belangloses Horoskop für 11,50 Euro. Wenn ich für diesen harmlosen Selbstversuch mit falscher Identität schon so viel Geld für noch nicht einmal 60 Sekunden Lebenshilfe zahle, wie viel geben dann wohl Menschen aus, denen die Ratschläge der AstroTV-Berater etwas bedeuten?"

* 11,50 Euro entsprechen 22 erfolglosen Anrufversuchen für 50 Cent

Es gibt den Preis von "4,99 Euro" allerdings tatsächlich, zwar nicht bei AstroTV, aber bei Questico und nicht für einen Anruf, sondern pro Minute. Aus PR-Sicht von adviqo ist es sicher eine gute Idee, sich mal kurz in die Opferrolle zu begeben, um bei der Gelegenheit darauf hinzuweisen, wie günstig es doch sei, bei AstroTV anzurufen: Keine 5 Euro, sondern nur 50 Cent.

Dass auch 50-Cent-Anrufe ein sehr teurer Spaß sein können, machen Anrufer deutlich, die in laufenden Sendungen mitteilen, dass sie schon "hundert Mal" oder "seit Monaten" erfolglos angerufen haben. In aller Regel summieren sich solche erfolglosen Anrufe zu einem stattlichen Euro-Betrag.

Die adviqo AG tischt das Märchen von den günstigen 50-Cent-Anrufen sogar den eigenen Aktionären auf. Im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2013 schreibt der Vorstand der adviqo AG: Durch "AstroTV Call-In" werde den Kunden "der Kontakt zu den Beratern zu einem relativ günstigen Preis ermöglicht".

Kein Anrufer weiß, ob er ausgewählt wird und mit welchem Anruf er durchkommt. Die Kosten sind nicht berechenbar — und das kann um ein Mehrfaches teurer werden, als ein Anruf für "bis zu 5 Euro" pro Minute.
 
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  Nico
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BeitragVerfasst am: Freitag, 15.04.2016, 10:40 
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Zitat - AstroTV Website: "Es gibt keine Warteschlangen."
Quelle: AstroTV


Es stimmt, es gibt keine Warteschlangen bei AstroTV, denn das würde bedeuten, dass ein Anrufer nach dem anderen aus einer telefonischen Warteschlange in die Sendung durchgestellt wird.

Aber es gibt eine telefonische Warteschleife, in der eine Vorauswahl von Anrufern gehalten wird. Der sogenannte Zufallsgenerator sucht aus dieser Warteschleife die Anrufer aus, die in die Sendung durchgestellt werden. Davon steht nichts in den Mitmachregeln und obwohl die zuständige Aufsichtsbehörde davon Kenntnis hat, interessiert es sie nicht.

Die zuständige Medienanstalt Berlin-Brandenburg begnügt sich mit Mutmaßungen und schreibt am 15.02.2013:

"Alternative Mutmaßungen ließen jedoch beispielsweise den Schluss zu, dass es eine Warteschlange gibt, in die weitere Nutzer eingereiht würden [...] Auch ist es z.B. denkbar, dass verschiedene Teilnehmer in eine Warteschleife aufgenommen werden, und von dort aus durch den Redakteur ins Studio durchgestellt werden. Hierauf müsste jedoch gemäß § 5 GWS und Punkt 5.1. der Anwendung- und Auslegungsregeln in den Teilnahmebedingungen hingewiesen werden."

In einem Artikel des Onlineportals der Wochenzeitschrift "Die Zeit" werden ehemalige Mitarbeiter von AstroTV zitiert. Wenn es stimme, was diese Informanten sagen, dann würde der Zufallsgenerator konsequent ignoriert, "um die Zahl der Anrufe in der Warteschleife zu erhöhen."
Quelle: zeit.de

Die Staatsanwaltschaft Berlin stellte bereits am 18.07.2012 das Vorhandensein einer Warteschleife bei AstroTV als Tatsache fest. Nach einem Ermittlungsverfahren gegen AstroTV schreibt die Staatsanwaltschaft:

"Der Umstand, dass sich eine Gewinnerin bis zur Durchstellung ins Studio in einer telefonischen Warteschleife befindet, belegt nicht, dass sie bereits als Gewinnerin ausgewählt war, denn zu dieser Zeit lief noch der Zufallsgenerator."

Wozu diese Warteschleife dient, in der Anrufer oft über lange Zeit gehalten werden und ob sich daraus Möglichkeiten zur Manipulation durch AstroTV ergeben, ist bis heute nicht geklärt.
 
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  Nico
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BeitragVerfasst am: Freitag, 22.04.2016, 07:30 
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Zitat AstroTV Website: "Unser ‘Zufallsgenerator’ arbeitet gemäß Gewinnspielsatzung und damit rechtskonform."
Quelle: AstroTV


Die Gewinnspielsatzung enthält keine verbindlichen Vorschriften zu diesem Zufallsgenerator. Deshalb ist er auch nicht rechtskonform. Die Funktionsweise dieses technischen Auswahlmechanismus bestimmt der Sender. Die zuständige Medienaufsicht hat keinerlei Möglichkeiten, die Funktion dieses Mechanismus zu überprüfen. Ein Nachweis von Missbrauch ist nicht möglich.

Ich habe der Medienanstalt Berlin-Brandenburg die Frage gestellt:

"Bedeutet die Tatsache, dass der Anbieter der Gewinnspielsendung AstroTV live keine Auswahl unter den Nutzerinnen und Nutzern im Hinblick auf die Unterbreitung eines Lösungsvorschlags vornimmt, dass die Protokollierungspflicht gem. § 5 Abs. 2 Satz 1 für den Anbieter von AstroTV entfällt und dementsprechend auch keine Vorlagepflicht nach § 12 Abs. 1 Nr. 4 GWS besteht?"

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat auf zwei Anfragen nicht geantwortet. Das ist auch nicht notwendig, denn die betreffende Bestimmung der Gewinnspielsatzung ist eindeutig: In den Gewinnspielsendungen von AstroTV müssen die Nutzer keinen "Lösungsvorschlag" abgeben und deswegen gibt es zum sogenannten Zufallsgenerator weder eine Protokollierungspflicht, noch eine Vorlagepflicht von technischen Protokollen, noch sonst irgendwas.

Die Aufsichtsbehörde kann "eine ausführliche Erläuterung etwaiger angewandter Verfahren zur Auswahl der Nutzerinnen und Nutzer" anfordern. Die kann sie dann auf Plausibilität prüfen und im guten Glauben abnicken. Mehr nicht.

Durchstellergebnisse, wie in dem folgenden Videoclip, werfen die Frage auf, ob die Anruferauswahl durch den sogenannten Zufallsgenerator nicht sowieso auf technischem Wege umgangen wird, um Anrufer mit wenigen Einwahlversuchen durchzustellen und den Zuschauern auf diese Weise vorzutäuschen, dass man leicht in die Sendung durchkommen könne.




Die renommierte Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet auf ihrem Onlineportal über "ehemalige Mitarbeiter von AstroTV", die den Vorwurf erheben, der Zufallsgenerator werde in den Sendungen ignoriert. Es würden sogar gefakte Aufleger eingespielt, um den Eindruck zu erwecken, die Leitungen seien jetzt frei und die Zuschauer sollten schnell anrufen.

"Die wissen, dass ihnen keiner was nachweisen kann, und halten den Ball bewusst flach", sagt ein ehemaliger Mitarbeiter, der selber als Producer von Call-in-Sendungen gearbeitet hat.
Quelle: zeit.de
 
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  Nico
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BeitragVerfasst am: Freitag, 29.04.2016, 15:10 
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Zitat AstroTV Website: "AstroTV befolgt alle gesetzlichen Vorgaben, wie z.B. die Gewinnspielsatzung. Dies wird durch die zuständige Landesmedienanstalt fortlaufend geprüft und überwacht."
Quelle: AstroTV


AstroTV verstößt seit vielen Jahren unter den Augen und mit Wissen der zuständigen Medienanstalt gegen die Gewinnspielsatzung und befolgt verschiedene Bestimmungen bis heute nicht. Die nachfolgend aufgeführten Verstöße waren Gegenstand von Zuschauerbeschwerden. Sie stehen nur exemplarisch für eine Vielzahl von gleichen Verstößen und geben deshalb auch nur einen verschwindend kleinen Teil der tatsächlichen Verstöße in den Sendungen von AstroTV wieder.

    26.01.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 4 gem. § 10 Abs. 2 22.03.2012 Verstoß gegen § 5 Abs. 1 Satz 2 22.03.2012 Verstoß gegen § 10 Abs. 3 22.03.2012 Verstoß gegen § 10 Abs. 3 gem. § 3 Abs. 1 Satz 3 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 und 3 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 4 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 21.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 15.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 4 gem. § 10 Abs. 2 22.03.2012 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 und 2 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 6 22.08.2012 Verstoß gegen § 9 Abs. 5 26.02.2013 Verstoß gegen § 9 Abs. 5 27.02.2013 Verstoß gegen § 9 Abs. 5 01.03.2013 Verstoß gegen § 9 Abs. 5 01.03.2013 Verstoß gegen § 7 03.03.2013 Verstoß gegen § 7 01.03.2013 Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 1 01.03.2013 Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 1 03.03.2013 Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 1 01.03.2013 Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 2 03.03.2013 Verstoß gegen § 6 Abs. 1 Satz 2 15.03.2013 Verstoß gegen § 10 Abs. 3 15.03.2013 Verstoß gegen § 5 Abs. 1 Satz 2 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 und 3 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 4 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 3 15.03.2013 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 bis 6 08.04.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 08.04.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 4 08.04.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 08.04.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 08.04.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 und Nr. 2 Satz 1 14.03.2015 Verstoß gegen §§ 6 Abs. 1 und 7 14.03.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 und 2 06.05.2015 Verstoß gegen § 11 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 und Nr. 2 Satz 2

Die aufgeführten Verstöße werden nicht durch eine subjektive Betrachtung des Zuschauers definiert, sondern es sind nachgewiesene und eindeutige Verstöße gegen die Bestimmungen der Gewinnspielsatzung, die allesamt der Medienanstalt Berlin-Brandenburg mitgeteilt wurden.

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg verfasste im April 2015 eine Liste für den Regierenden Bürgermeister von Berlin zur Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Dr. Simon Weiß vom Berliner Abgeordnetenhaus. In dieser Liste wurden auch Zuschauerbeschwerden über AstroTV aufgelistet und diese Liste weist aus, dass es seit 2010 keinen einzigen Verstoß gegen die Gewinnspielsatzung in den Sendungen von AstroTV gegeben hat.

Wohl dem, der solche Freunde hat.
 
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 12.05.2016, 09:30 
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Eine Tasse Kaffee in Berlin

Von: xxx@mabb.de
Gesendet: Dienstag, 24. Nov. 2015
An: xxx@xxx.com


Sehr geehrter Herr xxx,

da sind Sie mir schon wieder kurz zuvor gekommen. Ich war gerade dabei, eine Antwort an Sie zu entwerfen.

Insoweit muss ich Ihnen leider mitteilen, dass die mabb grundsätzlich Ihre offiziellen Stellungnahmen und Erklärungen nicht gegenüber Dritten kommentiert. Aus diesem Grunde bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich Ihre Fragen nicht beantworten kann.

Gerne würde ich mich aber einmal mit Ihnen persönlich unterhalten, da Ihr starkes Interesse an der Arbeit der mabb und Ihr langfristiges Engagement im Hinblick auf Astro TV doch eher ungewöhnlich sind und mich persönlich interessieren würde, woher diese rühren. Ich würde mich daher freuen, wenn ich Sie einmal anrufen dürfte.

Mit freundlichen Grüßen


Von: xxx@xxx.com
Gesendet: Dienstag, 08. Dez. 2015
An: xxx@mabb.de


Sehr geehrte Frau xxx,

ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig zu dem letzten Absatz in Ihrer E-Mail. Ich hatte auf Ihre Mail bereits reagiert, aber Ihre Frage nach meinem Engagement geisterte mir noch durch den Kopf. Es ist auch grundsätzlich nicht meine Art, auf eine Anfrage einfach nicht zu reagieren, so wie Frau xxx, die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das seit zwei Wochen tut. Ich hatte ihr nahegelegt, einen Artikel auf der Website der mabb zu ändern.

Womit wir beim Thema wären: Was von Angeboten, wie AstroTV Live zu halten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ob ein solches Format, bzw. das dahinterstehende Portal Questico wirtschaftlich erfolgreich ist, regelt der Markt. Die mabb war 2011 einigermaßen überrascht und stellte erst nach einigen Mühen fest, dass AstroTV Live eine Gewinnspielsendung ist. Ich erwarte nicht mehr und nicht weniger, als dass die mabb die Bestimmungen der Gewinnspielsatzung auf AstroTV anwendet und durchsetzt. Davon kann seit 2012, dem Jahr in dem die mabb AstroTV Live als Gewinnspielsendung einstufte, keine Rede sein.

Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Setzen Sie sich dafür ein, dass die mabb die Einhaltung der GWS bei AstroTV durchsetzt und wiederholte Verstöße sanktioniert. Wenn im nächsten Jahr eine Veränderung gegenüber der bisher üblichen Praxis feststellbar ist, brauchen wir nicht zu telefonieren, sondern ich komme persönlich nach Berlin und lade Sie zu einem Kaffee ein.

Vor einigen Tagen habe ich vom Tod von Frau Zahrnt erfahren. Das hat mich sehr betroffen gemacht. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen aber auch dem Team der mabb, für das der Verlust der langjährigen Kollegin sicher nicht leicht gewesen ist.

Mit freundlichen Grüßen



Info: Ingeborg Zahrnt
 
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Esoterik - die unterschätzte Gefahr




Etwa seit der Französischen Revolution haben sich esoterisches Gedankengut und esoterische Praktiken in Europa und Amerika ausgebreitet. In den letzten Jahrzehnten hat die wirtschaftliche Bedeutung enorm zugenommen. Esoterik ist heute in Deutschland ein Milliardenmarkt.

Die Esoterik betreibt die Wiederverankerung vormoderner esoterischer und okkulter Vorstellungen in der auf Wissenschaft und Rationalität ausgerichteten Zivilisation. Der Begriff Esoterik steht heute für eine Vielzahl unterschiedlicher Lehren und Weltanschauungen. Dabei werden Elemente aus allen traditionellen Religionen übernommen und aus ihrem kulturellen Zusammenhang gerissen.

Alle esoterischen Lehren eint die Vorstellung, dass eine wissenschaftliche, rationale Beschreibung der Welt nicht möglich ist und die bekannten Naturgesetze keine natürlichen Grenzen darstellen. Dagegen gebe es symbolische und reale Verbindungen in eine unsichtbare Welt, die durch den Menschen erkannt, gedeutet und benutzt werden können.

Der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser schreibt in einer Aufklärungsbroschüre der Hamburger Innenbehörde:

"Über ein Verborgenes können eigentlich keine Aussagen gemacht werden, dann wäre es kein Verborgenes mehr. Anhänger des Okkultismus und der Esoterik aber machen genau dies. Sie schreiben dem Unbekannten und Verborgenen bestimmte Eigenschaften zu, beispielsweise die Wirkung von Geistern, Toten, anderen Lebenden oder eines Weltbewusstseins usw. zu sein. Es ist dies der Grundfehler der Esoterik und des Okkultismus, dass er über ein tatsächliches oder angenommenes Unbekanntes Aussagen macht. Wenn immer es möglich ist, diese Aussagen zu überprüfen, stellt sich heraus, dass die esoterischen Aussagen über ein Unbekanntes und Verborgenes falsch, unnötig und irreführend sind. Esoteriker wie Okkultisten ertragen offensichtlich die Tatsache nicht, dass uns Menschen vieles unbekannt und verborgen ist und schreiben sich ein Wissen und auch Macht über das Unbekannte und Verborgene zu. Dies mag ihren Wünschen entsprechen, nicht aber der Wirklichkeit."

Quelle: Brennpunkt Esoterik PDF-Download


Auf einer Tagung am 28. April 2007 in Hamburg unter dem Thema
"Sekten und Esoterik: Neue Herausforderungen für die Zivilgesellschaften in Europa",
findet sich im Vorwort der Satz:

"Dass im Tagungsthema zum ersten Mal der Begriff "Esoterik" erscheint, liegt daran, dass dieses im steigenden Maße populär werdende und bisher meist als harmlos betrachtete Gedankengut die Gefahr in sich birgt, von Gurus aller Art als ideologische Basis ihres totalitären Einflusses benutzt zu werden."

Quelle: fecris.org


Das Politmagazin FAKT bezeichnet den Esoterik-Markt in Deutschland als einen "Markt ohne Regeln" und der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser fordert: "Wir brauchen einen Religiösen Verbraucherschutz mit starken Regel. Dass man die Anbieter haftbar machen kann, für das, was sie machen und gegebenenfalls, wenn sie die für alle gültigen Gesetze übertreten, strafrechtlich verfolgt werden."

Quelle: mdr.de/fakt PDF-Download


Die Sekten-Expertin Ursula Caberta beklagt in ihrem Schwarzbuch Esoterik die spirituelle Verwahrlosung der Republik.

"Die Esoterik ist eine Form des Irrationalismus, wobei ihre Apologeten allerdings von sich behaupten, Zugang zum Übersinnlichen zu haben. Das, was sie sagen, wird als Wahrheit der Auserwählten gepriesen."

"Bei einem Blick in das Nachbarland Frankreich kann man neidisch werden. Auch dort hat sich die Nationalversammlung mehrfach mit der gesellschaftlichen Problematik befasst. Die Berichte des Parlaments wurden jedoch ernst genommen und zum Teil in Gesetze gegossen. So kann z.B. in Frankreich auch eine Körperschaft (Vereine, Firmen etc.) bei strafbaren Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden."

Quelle: Schwarzbuch Esoterik

Die Gesetzgebung, die Ursula Caberta beschreibt, ermöglichte 2012 in Frankreich einen Prozess gegen Scientology. Ein ähnlicher Prozess findet aktuell gerade in Belgien statt:



Belgische Anti-Sektenbehoerde (IACSSO) von framerate25
Quelle: SWR betrifft vom 17.02.2016: Scientology - Die neue Offensive


Das ist kein deutsches Recht. Es zeigt aber einen möglichen Weg, wenn man dem ausufernden esoterischen Treiben und den Versprechungen auf alle möglichen Wirkungen nicht weiter tatenlos zusehen, sondern Psychosekten, selbsternannten Verkündern neuer Wahrheiten und Firmen, wie adviqo etwas entgegensetzen will.


Holger Kreitling, Redakteur der Tageszeitung Die Welt, schreibt in seiner Reportage nach dem Besuch einer Esoterikmesse:

"Man könnte das für eine versponnene Art Religion halten. Es werden aber keine Glaubensinhalte angeboten, wie es auch die Kirchen offerieren, sondern Tatsachen und Fakten und irgendwie zertifizierte Wirkungen."

Quelle: welt.de


Der Journalist Bernd Kramer, der sich ausgiebig mit dem Thema befasst hat, antwortet in einem Interview auf die Frage: Was wird aus einer Gesellschaft, die zunehmend esoterisch geprägt ist?

"Es ist bedenklich, wenn viele geschädigt werden. Massenhafte Unvernunft ist schon ein gesellschaftliches Problem. Man sollte sich durchaus fragen, ob man nicht einen besseren Verbraucherschutz auf dem Psychomarkt braucht. Ich finde es problematisch, wenn Esoterik so stark den Alltag durchdringt. Die Gesellschaft gibt damit quasi die Selbststeuerung aus der Hand. Wenn man das weiterdenkt, stellt sich die Frage: Wozu braucht man noch Politik und Wissenschaft, wenn man sich immer mehr auf eine diffuse magische Gedankenwelt und Pseudo-Wissenschaft berufen kann."

Quelle: 3sat.de


Die adviqo AG trägt aus rein wirtschaftlichen Gründen wesentlich zur Verbreitung esoterischen Gedankengutes bei. AstroTV ist das Werbefenster für das Internetportal Questico. Das System befriedigt nicht nur vorhandene Nachfrage, es schafft auch neue. Und das ist gewollt. Im Wirtschaftsbericht 2014 schreibt die adviqo AG:

"Seit der Gründung im April 2000 und der Fokussierung auf das Thema Spiritualität in 2002 hat die adviqo AG den Markt der Spiritualität in Deutschland, Österreich und der Schweiz stark beeinflusst und geprägt. Insbesondere der Fernsehsender AstroTV hat stark zur Verbreitung der Produkte und Themen der adviqo AG beigetragen."

Auf der Website der adviqo AG wird scheinheilig verkündet:

"Wir sind stolz darauf, mit so einzigartigen Produkten und Leistungen jeden Tag erneut vielen Tausend Kunden bei der Bewältigung ihrer Lebensfragen helfen zu dürfen."

Quelle: adviqo.com

Aus dem Satz spricht angesichts der skurrilen Angebote auf den Portalen des Unternehmens der blanke Zynismus.



"Dann kam ein Engel" – Esoterik selbst getestet

Ich möchte die Reportage von Holger Kreitling, erschienen am 24.01.2013 in der Tageszeitung Die Welt, ausdrücklich zum Lesen empfehlen. Im Text oben wurde bereits in einer Quellenangabe darauf verlinkt. Es gibt im Internet eine Fülle von Informationen und Berichten, die sich kritisch mit Esoterik auseinandersetzen. Der Bericht von Holger Kreitling gibt einen persönlichen, locker distanzierten Einblick in die esoterische Gedankenwelt.
 
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