Du hast vollkommen recht, genau das ist der Grund, warum ich den ESC nicht mehr schaue. Bezüglich des Gewinns kann ich euch aber nur zustimmen. Angesichts der Lage hat die Ukraine den Sieg mehr als verdient, hier geht es mehr um die symbolische Wirkung und das politische Statement, als um den Song an sich.
Folx Quiz-Moderatorin Verena Mann: "100 € sicher + Jackpot, fünf Zahlen in der richtigen Reihenfolge, ich mein': Hallo? Wie einfach???"
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Alpenpanorama24
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Dienstag, 17.05.2022, 22:18 Titel:
Wenn man sich diese Statements von Malik Harris durchliest, merkt man schnell, wo das Problem liegt: Mangelnde Selbstkritik, Relativierungen, Ablenkungen vom Thema und eine Fokussierung auf die falschen Dinge. Wenn es um den ESC geht, hat Deutschland verlernt, unzufrieden zu sein. Stattdessen redet man so lange um den heißen Brei herum, dass man am Ende fast das Gefühl bekommen könnte, dass der deutsche Beitrag der heimliche Sieger gewesen ist.
Natürlich bin ich auch froh über den Sieg der Ukraine. Und eigentlich ist es mir auch egal, wie Deutschland beim ESC abschneidet. (Den Wettbewerbspatriotismus spare ich mir für Fußballspiele auf.) Allerdings habe ich ein Problem mit Leuten, die permanent mit dem Kopf gegen eine Wand rennen und sich dennoch bei jedem Anlauf sicher sind, dass sie beim nächsten Versuch nachgibt. Warum Barbara Schöneberger und Co. sich das Desaster schönreden liegt klar auf der Hand: Anderenfalls müsste man schließlich damit anfangen, die grottigen Auftritte der letzten Jahre reflexiv aufzuarbeiten.
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Samstag, 04.03.2023, 00:55 Titel:
Beim Eurovision Song Contest 2023 wird Deutschland von der Band Lord Of The Lost und ihrem Song Blood & Glitter vertreten:
Meiner Meinung nach handelt es sich um einen ordentlichen Beitrag. Allerdings spricht es nicht für den Musikgeschmack unserer Gesellschaft, dass jemand wie Ikke Hüftgold es tatsächlich geschafft hat, beim Vorentscheid auf dem zweiten Platz zu landen.
Ich habe den Vorentscheid gestern geschaut und kann nähere Infos dazu geben. Die Bewertung teilte sich diesmal zu je 50% auf eine internationale Jury aus 8 Ländern und das Publikum auf (per Onlinevoting und Anrufe). Die Jury hat Ikke Hüftgold auf den letzten Platz und die Gewinnerband Lord of The Lost auf Platz 5/8 gewählt. Das Publikum hat schlussendlich Ikke Hüftgold auf den zweiten und die Gewinnerband - eben auf den ersten gebracht. Die ganze Tabelle gibt es auch auf Eurovision.de.
Mit dem Gewinnersong bin ich relativ zufrieden. Das ausgesuchte Genre trifft er relativ gut und ich finde, dass das ein Beitrag seit vielen Jahren ist, der uns nicht peinlich sein muss. Da ich die anderen Beiträge noch nicht kenne, kann und will ich aber keine Einschätzung dazu abgeben, welchen Platz uns das bereitet - ich hoffe diesmal aber: Nicht die letzten 3!
Redakteur Tobi: "So jetzt ruft gerade wieder jemand an, aber Leitung nicht getroffen, ich hab ja auch den Knopf noch nicht gedrückt. Schade"
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Geldpaket14
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Samstag, 04.03.2023, 23:16 Titel:
Ich habe den Vorentscheid gestern auch live verfolgt. Und ich gebe zu, dass mich das gute Abschneiden von Ikke Hüftgold beim Publikum schockiert hat. Der Typ hat ein knappes Drittel der Gesamtpunktzahl abgesahnt und ist dadurch kurzzeitig sogar vom letzten auf den ersten Platz gesprungen. Die Fachjury aus dem Ausland hatte da einen wesentlich besseren Geschmack: Von ihnen hat Ikke Hüftgold nur zehn Punkte erhalten. Man sollte diesen Damen und Herren dankbar sein.
Sicher, nach mittlerweile 33 Lebensjahren weiß ich, dass Ballermann-Hits in Deutschland zum Kulturgut zählen. Aber man hofft ja doch immer auf eine gewisse Vernunft des deutschen Publikums. Zumal Ikke Hüftgold nicht mal diese sympathische Blödheit aufweisen kann, die Guildo Horn und Stefan Raab hatten. Ihm geht es ausschließlich darum, mit so wenig Mühe wie möglich eine aufgesetzte Kunstfigur in Szene zu setzen. Ich finde das weder originell noch authentisch, sondern einfach nur bescheuert.
Naja, zum Glück hat Lord Of The Lost am Ende das Rennen gemacht. Ich glaube zwar nicht, dass sie eine reelle Chance auf den Sieg haben, aber ich halte eine Platzierung im oberen Mittelfeld für realistisch.
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Donnerstag, 23.03.2023, 14:36 Titel:
Ich habe gestern gelesen, dass Peter Urban den ESC dieses Jahr zum letzten Mal kommentieren wird. Ich schlage vor, ihn durch Ulli Potofski zu ersetzen. Den Unterschied würde man kaum merken.
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Freitag, 24.03.2023, 09:39 Titel:
Ich habe diesem Thread übrigens einen neuen Startbeitrag verpasst, in dem ich die Wikipedia-Artikel aller bisherigen ESC-Jahrgänge (1956 bis 2023) verlinkt habe.
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Sonntag, 14.05.2023, 18:17 Titel:
« cyberhog » hat Folgendes geschrieben:
Naja, zum Glück hat Lord Of The Lost am Ende das Rennen gemacht. Ich glaube zwar nicht, dass sie eine reelle Chance auf den Sieg haben, aber ich halte eine Platzierung im oberen Mittelfeld für realistisch.
Nun ja, und "nicht unter den letzten 3" hat bei mir ja auch nicht so richtig geklappt. Vielleicht hätte Ikke Hüftgold ja mehr Punkte geholt ... oder er:
Redakteur Tobi: "So jetzt ruft gerade wieder jemand an, aber Leitung nicht getroffen, ich hab ja auch den Knopf noch nicht gedrückt. Schade"
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Geldpaket14
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Montag, 15.05.2023, 19:41 Titel:
Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren, wo wir mit Musikern aufgetreten sind, die es verdient hatten, auf den hintersten Plätzen zu landen, kann ich mir das schlechte Resultat diesmal allerdings nicht erklären. Vielleicht lag es an der Startnummer? Immerhin kam Lord Of The Lost erst als 21. Act auf die Bühne, und zu dieser Zeit hatten viele Favoriten (allen voran die skandinavischen Länder) ihre Auftritte schon hinter sich gebracht. Das könnte eventuell dazu geführt haben, dass die meisten Jurys zu dieser Zeit schon eine feste Punktevergabe im Kopf hatten und nicht mehr davon abweichen wollten. Dafür spricht, dass Lord Of The Lost von den Jurys nur drei Punkte erhalten hat. Von den Zuschauern gab es immerhin 15 Punkte, und damit mehr als 2021 und 2022.
Was mir an Lord Of The Lost gefällt, ist der Umgang mit dieser Schlappe. Sowohl bei Jendrik als auch bei Malik Harris hatte man das Gefühl, dass sie nach dem Grundsatz "Dabei sein ist alles!" agiert haben. Keine Selbstkritik, keine Selbstreflexion, kein Hauch von Ärger. Lord Of The Lost haben in Interviews bereits gesagt, dass ihnen der letzte Platz verdammt wehtut. Das macht die Sache zwar auch nicht besser, ist mir aber wesentlich sympathischer als dieses Dauergrinsen von austauschbaren Mitläufern. Und wenn es der Band ein Trost ist: Unter ihrem YouTube-Video gibt es auch einige User aus anderen Ländern, die nicht kapieren, warum der Auftritt von Lord Of The Lost dermaßen abgestraft wurde.
Der Ausgang vom ESC gibt natürlich wieder allen Leuten neues Futter, die behaupten, dass Deutschland bei diesem Wettbewerb aus Prinzip schlecht bewertet wird. Das würde ich so zwar immer noch nicht unterschreiben, aber dass sich bestimmte Nationen immer gegenseitig die Punkte zuschieben, kann nicht bestritten werden. Vielleicht wäre es mal Zeit für eine Revolution? Da die meisten Beiträge sowieso in englischer Sprache gesungen werden, wäre es doch interessant, wie die Länder abschneiden würden, wenn man erst hinterher aufdeckt, welcher Teilnehmer für welches Land gesungen hat. Dadurch würden allerdings die tollen Beiträge in ihren jeweiligen Landessprachen wegfallen.
Wenn man das Land erst hinterher aufdeckt, bedeutet das aber auch, dass die Kandidaten nicht Mal im eigenen Land bekannt sein dürfen. Sonst spricht sich per Internet alles schon vorher herum. Ich finde solche Ideen auch spannend, aber schwer umzusetzen. Sonst muss es wie bei The Masked Singer laufen, dass nur eine Handvoll Leute die Kandidaten überhaupt kennen, vielleicht sogar inklusive verdecktem Gesicht.
Redakteur Tobi: "So jetzt ruft gerade wieder jemand an, aber Leitung nicht getroffen, ich hab ja auch den Knopf noch nicht gedrückt. Schade"
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Geldpaket14
cyberhog CITV.NL Moderator Alter: 34 Geschlecht: Beiträge: 6946 Wohnort: Brühl
Verfasst am: Freitag, 19.05.2023, 14:19 Titel:
Ja, das stimmt natürlich. Wobei Deutschland dieses Kriterium in der Vergangenheit hin und wieder erfüllt hat. Da gab es Künstler mit einem so niedrigen Bekanntheitsgrad, dass man sie für jedes Land hätte auftreten lassen können. Wenn Jendrik, dessen Show an Peinlichkeit kaum zu überbieten war (wobei Kroatien sich dieses Jahr ordentlich angestrengt hat, genau das zu tun), für Großbritannien aufgetreten wäre, hätten viele Zuschauer den Unterschied wahrscheinlich gar nicht bemerkt. (Auf Lord Of The Lost trifft das natürlich nicht zu, da die Band schon mit Iron Maiden auf Tour gegangen ist.)
Eventuell könnte man die Teilnehmer und die Länder vor dem Finale so durchmischen, dass niemand weiß, wer für wen auf die Bühne geht. Auf diese Art und Weise wäre es dann zum Beispiel möglich, dass Loreen für Irland auftritt und Lord Of The Lost für Finnland. Aber ich gebe zu, das wäre schon sehr weit hergeholt und würde den Wettbewerbscharakter vom ESC ad absurdum führen.
Wer weiß, vielleicht wurde die Band auch dafür abgestraft, dass sie als einziges Land überhaupt auf die Nationalflagge verzichtet hat? Streng genommen ist Lord Of The Lost nur für die Community auf die Bühne gegangen, die von der sogenannten Progress-Flagge repräsentiert wird. Diese umfasst die LGBT-, die Trans- und die BIPOC-Community. Für Letztere kenne ich die Zahlen nicht, aber die beiden ersten Gruppen kommen in Deutschland auf einen Anteil von rund acht Prozent. Eine deutsche Nationalflagge dagegen hätte ausnahmslos jeden hier lebenden Menschen inkludiert. Und wenn man schon ein Zeichen setzen will, hätte man sich ein Beispiel am italienischen Teilnehmer Marco Mangoni nehmen können, der die Bühne mit zwei Flaggen gleichzeitig betreten hat.
Ich bin schon seit fast 13 Jahren in der Sozialen Arbeit aktiv und habe in dieser Zeit in restlos allen entsprechenden Bereichen gearbeitet. Von daher kann ich aus erster Hand davon berichten, dass die deutsche Moralkeule dem Rest der Welt schon seit längerer Zeit gehörig auf die Nerven geht. Und es wäre möglich, dass Lord Of The Lost genau das zu spüren bekommen hat.
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