Es behauptet sowieso nie jemand etwas.

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider muss ich mich mit einer Programmbeschwerde, konkret mit einem beobachteten Verstoß gehen die Gewinnspielsatzung, an Sie wenden.
Am 20.10.2010 ereignete sich bei 9Live ein Vorfall, bei dem sowohl gegen die Informationspflicht verstoßen als auch eine Anruferin um ihren Gewinn geprellt wurde.

Man suchte mal wieder Tiere, mit Einschränkungen bei Anfangs- und Endbuchstabe:
Auf der Tafel wurden sämtliche Buchstaben der Alphabets angeschrieben, mit denen die genannte Lösung beginnen musste. Dabei durfte während des gesamten Spiels jeder dieser Buchstaben nur einmal verwendet werden.
Zweitens galt die Einschränkung, dass das Tier auf "e" enden muss.

Nun musste jeder Anrufer, der in die Sendung durchgestellt wurde, mehrere Lösungen (soweit es mir noch bekannt ist, vier an der Zahl) nennen.
Während der gesamten Spielzeit erfolgte denn auch der gewöhnliche Hinweis darauf, "alles wichtige" sei in den Einblendungen zu finden.

Dann, um ca. 15.08 Uhr, wird eine Teilnehmerin in die Sendung gestellt, der ein, aus Sicht von 9Live, schwerwiegender Fehler unterläuft: Drei ihrer Lösungen werden akzeptiert, als viertes jedoch nennt sie ein Tier im Plural.
Moderator Max Schradin windet sich, er weißt auf die Einblendungen hin – Woraufhin ihn die Anruferin vollkommen richtig darauf hinweist, dass dort kein Hinweis auf eine Regelung findet, die einen Plural als Lösung ausschließt. Genauer gesagt gäbe es nirgendwo einen Hinweis auf eine solche Regelung.
Max Schradin bestätigt ersteres, behauptet aber nun, in den Mitmachregeln sei ein Hinweis hierauf zu entdecken. Es handelt sich hier um eine direkte Falschaussage, denn selbstverständlich findet sich dort in der heutigen Ausführung nicht der geringste Paragraph, der eine solche Einschränkung erwähnt.
Zudem sei es sei Jahren gängige Praxis, Mehrzahlen als Lösung bei solchen Spielen nicht zuzulassen. Nun mag dies stimmen, aber was interessiert das in diesem Fall? Ist es neuerdings nötig, regelmäßig das Programm eines Senders zu verfolgen, um ordnungsgemäß über Spielregeln informiert zu werden?

Schlussendlich werden der Anruferin 65 Euro zugesprochen – Deutlich weniger als die ausgelobten 125 €uro plus sogenannter "Geldleitung" (70€, 50€, 30€ waren möglich).
Derartige Vorfälle sind bei 9Live regelmäßig zu beobachten, was selbstständlich ist, ist man ja anscheinend dort nicht in der Lage, bei derartigen Wortfindungsspielen tatsächlich "alle Hinweise" in die Einblendungen zu schreiben, insbesondere die Singular/Plural-Regelung.

Hier wurde gleich doppelt gegen die geltende Gewinnspielsatzung verstoßen. Zum einen hat man versäumt, die Spielregeln korrekt anzugeben, obwohl das Gegenteil suggeriert und sogar im Bezug auf die Mitmachregeln explizit und falsch behauptet wurde, und zudem wurde die Teilnehmerin um ihren Gewinn gebracht.

Ich fordere Sie daher aus, eine Untersuchung einzuleiten, der Anruferin den tatsächlich gewonnen Betrag zuzugestehen und ebenso ein Bußgeldverfahren einzuleiten, um derartige Vorfälle in Zukunft zu unterbinden.

Mit freundlichen Grüßen

"Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Ihnen an der richtigen Adresse bin, möchte nun aber meine Meinung bzgl. des außergerichtlichen Vergleichs mit der 9Live Fernsehen GmbH und den verbundenen Sendern der Gruppe (Sat.1, ProSieben, kabel eins) mit der ZAK.

Wie kann es möglich sein, für klare Verstöße, für die ein Bußgeld verhängt wurde, einen Vergleich zu schließen? Das Programm von 9Live und die durch diese Firma produzierten Formate ist/sind keinesfalls transparenter oder gar fairer geworden. Nach wie vor handelt es sich relativ eindeutig um (eigentlich illegales) Glücksspiel - mehrfach durch Gutachten bestätigt, z.B. durch eine Arbeit von Stefan Bolay, Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft, Universität Karlsruhe, die ich Ihnen gerne zur Verfügung stelle. Die Zufallsvorauswahl durch "Hot Button"-Mechanismen laden nach wie vor zur Mehrfachteilnahme ein und haben nichts mit Können oder Geschick zu tun, sondern hängen - glücksspieltypisch - vom Zufall und eben Glück des Anrufenden ab. Nach wie vor wird von den Moderator_innen über die Schwierigkeit hinweggetäuscht, gerade bei Such- und Ratespielen wie "Welche Namen mit ... suchen wir?". Nach wie vor werden Durchstellpausen von mehr als zwei Stunden gesendet und über die Anruferintensität hinweggetäuscht. Wenn Sie einen Tag 9Live-Programm schauen, finden Sie sicher genug Verstöße, um weitere Bußgelder zu verhängen. Die Kontrolle durch die BLM ist mehr als mangelhaft und basiert hauptsächlich auf den schriftlichen Beschwerden, u.a. durch Mitglieder des Forums von citv.nl und ähnlichen Seiten.

Wenn ich einen Mord begehe, kann ich auch nicht nachträglich sagen "es tut mir leid" oder "da gab es ein Missverständnis" und dann mit einer geringen Geldstrafe davonkommen. Bereits bei meiner letzten Beschwerde (ein Spiel wurde nicht aufgelöst) war der Tonus etwa "Naja, das kann ja mal passieren". Richtig, das kann alles passieren in einer Live-Sendung - es DARF aber eben nicht passieren.
Ich finde es beschämend und unfassbar, dass die ZAK / BLM mit einer meiner Meinung nach kriminelle Produktionsfirma, die Geld mit der Naivität und Spielsucht der Zuschauer macht, den Schulterschluss vollzieht und ihren Aufsichtspflichten nicht mehr nachkommt.

Ich bitte die verantwortliche Stelle um eine Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen
..."

Eigentlich finde ich, wir sollten so was wie eine Petition starten.
Einen offenen Brief, den jeder User per E-Mail oder per Post an Frau Goderbauer-Marchner schicken sollte.
Vielleicht hat einer von euch Lust, einen "Musterbrief" für die Petition zu erstellen.
Dankeschön![/b]