Bin erst vor kurzem beim nächtlichen Zappen über die Ochsenfrage bei Money Express gestolpert und hab über die Unverfrorenheit gestaunt. Als ich im Internet euer Forum entdeckt habe, war ich erleichtert, weil ich schon dachte, daß man diesem Geschäftsmodell doch etwas entgegenhalten müßte. Die Frage, die sich mir stellt, ist weniger, ob aggressive Moderation oder unnötiger Zeitdruck abzulehnen sind; trotz all dieser Mittel bleibt das Mitmachen letztlich doch dem Zuschauer überlassen. Die Verbesserung, welche wirklich nötig wäre, besteht meiner Meinung nach in einer zwingenden notariellen Aufsicht. Keine vor Spielbeginn festlegten und geprüften Lösungen, kein vom Notar nachvollzogener Hot-Button-Modus sind die Mängel, die Call-In unseriös erscheinen lassen.
Abkassieren und Gewinnmaximierung finden wir im täglichen Leben überall. Warum soll das im Call-In-TV anders sein? Doch während mich im realen Leben meist Gesetze vor dem Schlimmsten schützen können, empfinde ich bei diversen kritisierten Formaten mangelnde Kontrolle seitens von Behörden. Die Forderung nach notarieller Aufsicht mag den Gewinn schmälern, das Aus für solch Geschäftsmodelle wäre deren Erfüllung sicher nicht. Eine Lottoziehung muß doch auch unter notarieller Aufsicht durchgeführt werden, oder?
Verzeihung, wenn dieser Gedanke schon oft geäußert wurde. Ich hab nicht das gesamte Forum gelesen.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: EinSamariter
Abkassieren und Gewinnmaximierung finden wir im täglichen Leben überall. Warum soll das im Call-In-TV anders sein? (...) Verzeihung, wenn dieser Gedanke schon oft geäußert wurde. Ich hab nicht das gesamte Forum gelesen.
Hallo Samariter, erst einmal ein Willkommen im Forum. Ja, die Forderung nach notarieller Aufsicht zieht sich wie ein roter Faden durch die vielen Wünsche, die an ein faires und transparentes Call-in gestellt werden.
Ich glaube außerdem, dass kaum jemand hier etwas dagegen hat, dass mit guten Geschäftsideen Geld verdient wird. Das ist ja durchaus legitim und entspricht dem Sinn unserer Marktwirtschaft.
Bei Call-in kommen aber einige Faktoren zusammen, die wegen ihrer Besonderheiten unbedingt einer stärkeren Kontrolle bedürfen: Der Zuschauer ist in seinen eigenen vier Wänden, sieht er sich diese Sendungen an, einem Schwall von optischen und akustischen Signalen ausgesetzt, untermalt von Drohungen, Warnungen und Lügen der Moderatoren. Da wird Zeitdruck ausgeübt, da werden sinnlose Countdowns gestartet, da werden Fragen gestellt, die manchmal Vorschulkinder aus dem Handgelenk beantworten könnten und trotzdem wird dem Zuschauer gesagt, dass, natürlich außer ihm, niemand die Lösung hat. Die Aufzählung könnte noch seitenlang fortgesetzt werden.
Dann kommt hinzu, dass ein "Einsatz" ja doch verhältnismäßig billig ist. Fünfzig Cent. Da kann man's doch mal versuchen. Und wenn man dann gerade eine Leitung neben einer "freien" gelandet ist, dann versucht man's halt noch einmal. Die Rechnung kommt ja eh erst am Monatsende.
Und u. a. wegen dieser Gründe müssen eindeutige Regeln her. Und eine Aufsicht, sei sie nun notariell oder staatlich. Außerdem ist dringend Bedarf in Richtung Jugendschutz notwendig. Man hört täglich Jugendliche oder Kinder unter 18 Jahren, die da mitspielen.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
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