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START » CALL-TV - WAS IST DAS EIGENTLICH? » CALL-TV UND DIE MEDIEN » Artikel zum Thema Call-TV

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Artikel zu Spielesendern
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  Maitre
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BeitragVerfasst am: Freitag, 04.01.2008, 00:54 
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« Focus-Online » hat Folgendes geschrieben:
Neun TV?
9Live kürzt Call-in-Shows
Der Call-in-Sender 9Live versucht sich wieder in klassischer Fernsehunterhaltung. Der Start des gewinnspielfreien ?Neun TV? lässt auf weniger Rateshows hoffen.

Ein Sender, zwei Marken: Neben Call-in-Shows sendet 9Live jetzt auch ?Neun TV?.Seit gestern Abend setzt das Call-in-Flaggschiff 9Live wieder auf werbefinanziertes Fernsehen. Täglich haben die Anruf-Animateure nun zwei Stunden Pause. Stattdessen präsentiert der Sender im Vorabendprogramm nun die Telenovelas ?Verliebt in Berlin? und ?Juanita ist Single?.

Die Senderverantwortlichen können mit dem ersten Abend zufrieden sein. ?Verliebt in Berlin? erreichte in der werberelevanten Zielgruppe einen Marktanteil von 0,4 Prozent. Der argentinische Telenovela-Export ?Juanita? lockte immerhin 0,1 Prozent der Zielgruppe zu 9Live. ?Auf dieser Quote lässt sich aufbauen?, erklärte Sender-Sprecherin Sylke Zeidler gegenüber FOCUS Online.

Sonst zählen Anrufer, nicht Zuschauer

Gemessen an den übrigen Zuschauerzahlen des Senders kann man durchaus von einem Erfolg sprechen. Die Call-in-Formate wie ?Kaffeeklatsch?, ?Unterwegs? oder ?Feierabend? haben nicht selten einen Marktanteil von 0,0 Prozent in der Zielgruppe. Allerdings folgen die Gewinnspielshows einem anderen Geschäftsmodell. Hier zählen nicht die Zuschauer, sondern die Anrufer.

Mit dem Schwenk vom Werbe- zum Mitmachfernsehen war 9Live nach Jahren des finanziellen Schattendaseins erstmals in die Gewinnzone vorgestoßen. Die Anrufpropaganada brachte zwar wenig Ruhm und zeitigte manchen Eklat, aber die Kasse stimmte. Mittlerweile ist der Markt für Call-in-Sedungen aber offenbar abgegrast, die Gewinne bröckeln. Im vergangenen November kündigte 9Live deshalb an, wieder Werbeformate senden zu wollen. Hinter der Streichung der Call-in-Strecken steckt also mehr wirtschaftliches Kalkül als qualitatives Anspruchsdenken.

Verschwinden die Telefon-Animateure?

Ob das Mehr an Zuschauern für die Telenovelas das Weniger an Anrufern wettmachen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Aber Sylke Zeidler betont: ?Wir haben eine feste Senderstruktur.? Dass die Telefon-Animateure eines Tages ganz vom Sender verschwinden, ist wohl eher unwahrscheinlich. .


http://www.focus.de/kultur/medien/neun-tv_aid_232084.html



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  trillhelm
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 13.03.2008, 03:12 
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Hier äußert sich "Markennews" über einige Gründe, warum Call-In bei so ziemlich allen Sendern etabliert hat.

Mitmach-TV statt Marken-Werbung im Fernsehen

[...]

(b) Abnehmende Werbeeinnahmen

Die Netto-Umsätze des Werbefernsehens in Deutschland sind in den drei letzten Jahren kontinulierlich gefallen. Konnten
im Jahr 2000 noch 4,71 Mrd. EUR erlöst werden, waren es 2001 noch 4,47 Mrd., 2002 nur noch 3,96 Mrd. und 2003
sanken die Werbeeinnahmen mit nur noch 3,81 Mrd. EUR zum dritten Mal in Folge (ZAW, Werbung in Deutschland 2004,
S. 15).

Mit ein Grund hierfür sind, dass die Fernsehsender zunehmend Preisnachlässe gewähren müssen, was zu einer breiter werdenden Diskrepanz zwischen offiziellen und tatsächlich gezahlten Preisen führt. RTL beispielsweise hätte 2003 ca. 2,3 Mrd. EUR durch den Verkauf von Werbezeiten erlösen müssen. Tatsächlich waren es dann aber nur 1,2 Mrd. EUR, was dazu führt, dass "solange die Werbeeinnahmen nicht wieder anziehen, die TV-Manager weiterhin in schnellem Tempo Billigformate ins Rennen schicken [werden]" (Der Spiegel, 49/2004, S. 212)

[...]

(e) Zunehmend mehr Mitmach-Shows und TV-Gewinnspiele (Call-Ins)

Mitverantwortlich für den "zweiten Kulturschock nach der Einführung des Privatfernsehens" (Der Spiegel, 38/2004,
S. 102), so NeunLive-Chefin von Salm, sind sogenannte "Call-TV"-Sendungen, die als Ausgleich für abnehmende Werbe-einnahmen in immer mehr Sendern Einzug halten. Die eigenen Gewinnspiele und Mitmach-Shows sind auf Interaktivität
mit dem Zuschauer via gebührenpflichtigem Anruf ausgelegt und erzielen über 0137-Servicenummern im Schnitt 49 Cent pro Anruf ("Call-In"), von denen 27 bis 34 Cent beim Sender verbleiben. Und solange hierdurch mehr Geld verdient wird
als durch den Verkauf reiner Werbezeiten an Markenhersteller, werden TV-Gewinnspiele, Televotings (z.B. Wahl von "Superstars" und "Dschungelkönigen" auf RTL) oder sonstige Mehrwertdienste (z.B. Servicenummern bei "WISO" im
ZDF) weiter zunehmen und mehr und mehr zum festen Programmbestandteil werden, wie auch die Einschätzung von Jürgen Doetz, Präsident des VPRT (Lobbyverband der Privatsender) deutlich macht:

"Auf Werbung alleine kann sich heute kein Sender mehr verlassen." (WiWo, 36/2004, S. 60)
Jürgen Doetz (VPRT-Präsident)

Hierzu passt auch die Zielsetzung von Pro7-Sat1-CEO Guillaume de Posche, den Anteil der Nichtwerbeerlöse am Umsatz
der eigenen Sendergruppe, zu der u.a. auch N24 und Kabel1 gehören, von aktuell 8% auf 16% innerhalb der nächsten
5 Jahre zu erhöhen, wobei ein Großteil durch Telefonerlöse erzielt werden soll. Ähnlich geht auch NeunLive-Geschäfts-führerin von Salm davon aus, dass Telefonerlöse zukünftig mindestens 15% zu den Umsätzen der TV-Sender bei-
steuern werden. Und die Berliner Marktforscher von Goldmedia gehen ausgehen, dass sich die Umsätze aus Call-In Sendungen, die sich 2001 noch auf 0,4% der Gesamterlöse aller TV-Sender beliefen, 2003 rund 180 Mio. EUR betrugen
und 2004 laut inoffizieller Schätzungen rund 450 Mio. EUR erreichten bei Wachstumsraten von durchschnittlich 15% pro Jahr bis 2008 auf ca. 780 Mio. EUR steigen dürften.

Vorreiter war und ist Mitmachsender "NeunLive", der sich mit billig produzierten Quizsendungen und kaum zu durch-
schauenden Regeln zu fast 100% aus Zuschaueranrufen finanziert und dessen Geschäftsführerin Christiane zu Salm
sogar so weit geht, vorherzusagen, dass "das Call-TV bei den Erlösen der Sender jenseits der Werbung den
Löwenanteil ausmachen [wird]" (WiWo, 36/2004, S. 60).

Von den monatlich bis zu 20 Mio. Anrufen wird via "Vorzählfaktor" nur ca. jeder 25. Anruf in die Sendung durchgestellt. Dank Echtzeit-Reportings sind Moderator(in) und Regie jederzeit genaustens darüber informiert, wie viele Zuschauer gerade anrufen und können auf diese Weise die Spiele gewinnoptimierend verkürzen oder ins schire Endlose verlängern. Bei 49 Cent pro Anruf, von denen mindestens 30% bei Talkline und bis zu 70% beim Sender verbleiben, lassen sich so monatlich bis zu 7,0 Mio. EUR Umsatz erwirtschaften, bei Gewinnprämien unterhalb 1 Mio. EUR (z.B. 880.000 EUR im Juli 2004). 2003 erzielte NeunLive einen gegenüber 2002 um 30% auf 78,7 Mio. EUR gestiegenen Umsatz bei einerm Vor-
steuergewinn von 29,3 Mio. EUR, dreimal so viel wie 2002. Von einer Umsatzrendite von 37% können andere Sender bis dato nur träumen, wenngleich bereits fas alle Sender damit begonnen haben, das "Call-TV"-Prinzip zu kopieren. So geht die ARD davon aus, neben rund 5 Mrd. EUR GEZ-Gebührengeldern durch Telefonanrufe zu TV-Gewinnspielen 2004
rund 11 Mio. EUR zu erlösen und RTL erzielte bereits 2003 rund 15% des Gesamtumsatzes mittels sogenannter "Diversifikations-Geschäfte".

Und noch eine Entwicklung geht mit dem Vormarsch von Call-TV einher. Wurde früher für bestehende Sendungen nach einem geeigneten Telefonanbieter gesucht (meist T-Com), so gehen heute immer mehr Telefongesellschaften dazu über, selbst ganze Programmflächen im Fernsehen zu erwerben und diese dann mit eigenen interaktiven Programmformaten
zu füllen. Dieser Trend führt dazu, dass mehr und mehrAnbieter von Service-Rufnummern ins Fernsehgeschäft ein-
steigen
und/oder mit TV-Sendern kooperieren, z.B.:
> NeunLive mit Talkline ID
> Tele5 mit Arcor (Vodafone)
> n-tv mit DTMS
> DSF mit Q1

Die folgende Übersicht verdeutlicht den aktuellen Anteil der Sendungen mit Telefoneinwahl am Gesamtpro-
gramm der führenden sechs Fernsehsender im Jahr 2004:

Sender Sendungen mit Call-Ins (in %) Beispiel mit höchster Quote* Zuschauer (in Mio.)
Pro7 68 "Die Wok-WM" von "TV-Total " 4,80
RTL 49 "Wer wird Millionär?" 10,61
Sat1 34 "Genial daneben" 3,94
ZDF 33 "Wetten dass...?" 15,48
ARD 19 "Eurovision Song Contest" 11,11
RTL2 14 "Big Brother" 3,12

* ohne Sportübertragungen
Quelle: WiWo, 36/2004, S. 60

Allein bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" gingen beim ersten Finale rund 1,3 MIo. Anrufe ein, die dem Sender 0,35 Mio. EUR Gewinn einbrachten. Beim Finale von "Popstars" erhielt Pro7 sogar mehr als 2 Mio. Anrufe und beim Finale von "Deutschland sucht den Superstar" gingen bei RTL etwa 4,5 Mio. Anrufe ein, die Gesangsdarsteller Alexander Klaws
zum Sieger kürten und dem Sender als eigentlichem Gewinner der Sendung rund 1,2 Mio. EUR Profit bescherten, rund
1/4 dessen, was der Sender mit klassischer Fernsehwerbung am selben Abend einnahm.


NeunLive-Geschäftsführerin von Salm zufolge ergeben die neuen TV-Interaktionsmöglichkeiten via Telefon eine Vielzahl neuartiger Geschäftsmodelle:

"Das Fernsehen ist entzaubert und wird mehr und mehr zu einer Dienstleistung. Vor allem Quizfernsehen ist nichts anderes als ein Gebrauchsartikel. Und dass sich hinter dieser neuen Art von Transaktionsfernsehen Industrien positionieren, sei es die Reiseindustrie oder Teleshopping, Partnervermittlungen oder Telekomunternehmen, das
ist eine unvermeidbare Entwicklung, an deren Schnittstellen neue Geschäftsmodelle entstehen."
(von Salm, "Fernsehen entzaubert" (Interview) in: WiWo, 36/2004, S. 63)

[...]

Quellen: Der Spiegel, Focus, Wirtschaftswoche, Goldmedia, GfK sowie eigene Recherchen


Der Beitrag wurde von mir etwas gekürzt und kann vollständig -> http://www.markenlexikon.com/news_2005_1.html
nachgelesen werden.



MfG trilli



Nein, Nein und nochmals Nein.
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  wiesodenn
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 13.03.2008, 06:58 
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Wenn ich mich recht erinnere, wurde auch mal darüber gesprochen diverse Privatsender z.B. RTL, zu Pay TV Sendern zu machen. Macht nur! Dann fliegen die alle aus meinem Reciever, nur für Rock TV aus Italien würde ich mich interessieren und dafür auch bezahlen. Der ganze Rest könnte mir gestohlen bleiben.



We sold our soul for Rock'n'Roll not for Call-In
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  istwohlso
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BeitragVerfasst am: Sonntag, 15.03.2009, 09:16 
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« welt.de » hat Folgendes geschrieben:
Zähmung einer Zumutung

Seit gut zwei Wochen ist die neue Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten in Kraft. Sie nötigt den Gewinnspielsendern erstmals strenge Verhaltensregeln ab, verbietet ausdrücklich die Irreführung der Zuschauer und sieht bei Regelverstößen Bußgelder von bis zu 500 000 Euro vor. Seitdem hat sich das Programmangebot "erheblich geändert", sagt Norbert Schneider, Programmbeauftragter der zuständigen Aufsichtskommission ZAK.

Vor acht Jahren wurde aus dem publikumsarmen Frauenfernsehen tm3 über Nacht der prosperierende Gewinnspielkanal 9live. Medienmanagerin Christiane zu Salm suchte 2001 nach einer Senderfinanzierung, bei der Einschaltquoten keine Rolle spielen. Sie fand das "Call-in-TV". Die Telefoniespiele mit erhöhtem Einwahlpreis erwiesen sich als hochlukrativ, nach nur einem Jahr war 9live profitabel. Seitdem bieten auch Viva, DSF, Sat.1, Kabeleins und ProSieben ihrem Publikum etwas, das die TV-Branche euphemistisch "transaktionsfinanziertes Unterhaltungsfernsehen" nennt.

Mitmachfernsehen lockt das Publikum mit einfachen Fragen und großen Gewinnen. Wer 9live aus dem Festnetz anruft, zahlt 50 Cent - auch wenn er keine Leitung getroffen hat, die ihn ins Studio führt. Es gibt viele schöne Gründe, die groß eingeblendete Servicenummer zu wählen: Die Geschenkpaketchen mit Bargeld oder Plastikkugeln, die mit etwas Glück ein iBook versprechen. Simple Streichholzspiele oder Kreuzworträtsel, die sich sofort lösen lassen. Die notorisch gut gelaunten Moderatoren, die sich von einsamen Herzen selbst zu nachtschlafender Zeit in ihrer Sendung noch zu einem launigen Schwätzchen bringen lassen. Und natürlich die sich steigernden Gewinnversprechen "50 ... 100 ... 250 ... 1000 Euro sicher" und sowie die Aussicht auf den großen Jackpot im fünfstelligen Bereich. Aber nur wer im richtigen Moment die richtige Leitung erwischt hat, kann an dem Jackpot-Spiel teilnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, die gesuchte vierstellige Zahl zu erraten, liegt dann immer noch bei 1:10 000. Der Zufallsgenerator der Telefonhotline zieht vor allem sogenannte Power User magisch an. "Die Mehrzahl der Anrufe wird von nur zehn Prozent der Anrufer getätigt. Der Mehrfachanrufer ist also der Normalfall", weiß Norbert Schneider. Die neue Satzung zwingt die Veranstalter dazu, binnen 30 Minuten mindestens einen Anrufer durchzulassen. So ist es inzwischen etwas lebendiger im 9live-Studio geworden. In der Vergangenheit dauerte es manchmal Stunden, bis das Telefon endlich klingelte. Die quirligen Moderatoren versuchten das Schweigen der Leitungen dann mit dem schönen Sommerwetter - "Wenn wir zehn Zuschauer haben, bin ich glücklich!" - plausibel zu machen oder mit der angeblich viel zu anspruchsvollen Aufgabe - "Das ist das schwierigste Streichholzspiel, das wir hier haben" - zu erklären. Beim stündlichen Moderationswechsel gaben die Ablösungen zuweilen vor, "nur noch schnell" das Spiel des Vorgängers beenden zu wollen, bevor die eigene Runde gestartet würde. Weswegen nun doch bitte endlich jemand anrufen und das Spiel lösen sollte. Solche gefakten Showdramaturgien könnten künftig als "Irreführung der Zuschauer" gewertet und also für den Fernsehveranstalter teuer werden. Mit Inkrafttreten der neuen Gewinnspielregeln wurde bei 9live deshalb der interne Leitfaden überarbeitet. Auch ließ Geschäftsfrüher Ralf Bartoleit alle Mitarbeiter und Moderatoren "intensiv und einzeln" schulen.

Tatsächlich ist das neue 9live-Programm kaum wiederzuerkennen: Die Spielleiter lesen nun lange, juristisch präzise Erklärungen über den "Hot Button Modus" vor und ergehen sich dank häufigerem Publikumskontakt nicht mehr stundenlang in Selbstgesprächen. Die hauseigene Abteilung für Spieleentwicklung habe inzwischen mehr als 50 000 Quizspiele entwickelt, die den Satzungsanforderungen entsprechen, so Bartoleit. "Die neuen Inhalte kommen beim Publikum positiv an." Der Sender meldet aktuell gestiegene Reichweiten.

Zuletzt hatte sich, so sagen kritische Branchenbeobachter, die leblose und immer durchschaubarere "Wann ruft denn endlich mal einer an?"-Spieldramaturgie ohnehin abgenutzt. Zudem war die Medienöffentlichkeit zunehmend aufmerksamer geworden; im Internet registriert das recht rege Forum "Call-in-TV.net", minutiös, was in so einer "Call-in-TV"-Nacht so alles passiert - und stellt die größten Peinlichkeiten oder Ärgernisse postwendend bei You Tube.de ein. Das selbst erklärte Ziel der Macher: "Call-in für den Zuschauer wirklich transparent und fair zu machen."

Die neue Satzung ist ein Schritt in diese Richtung. Aber die buchstabengetreue Umsetzung des neuen Regelwerks ist das eine. Deren Langzeitwirkung das andere. Schon seit Längerem weisen die Gewinnspielveranstalter in Wort und Schrift darauf hin, dass Gewinne an Spieler unter 18 Jahren nicht ausgezahlt werden. Das hinderte in der Vergangenheit aber Jugendliche noch lange nicht daran, zu später Stunde so lange die Wahlwiderholungstaste von Muttis Telefon zu drücken, bis sie es in die Sendung geschafft hatten. Telefonrechnungen im drei- bis vierstelligem Bereich, wie sie in der Vergangenheit immer wieder bekannt wurden, wird es auch in Zukunft weiterhin geben können. Denn der Hinweis "Achten Sie auf Ihr Telefonverhalten!" ist auf Dauer so wirksam wie der Sicherheitshinweis der Flugbegleiter: Wer nicht fürchtet, abzustürzen, sieht gar nicht erst hin.


Quelle: welt.de
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BeitragVerfasst am: Sonntag, 15.03.2009, 12:21 
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« Welt.de » hat Folgendes geschrieben:
"Die Mehrzahl der Anrufe wird von nur zehn Prozent der Anrufer getätigt. Der Mehrfachanrufer ist also der Normalfall", weiß Norbert Schneider.

Ach? Woher weiß Nobby "Wir können nix machen" Schneider das denn? Bekommt er die Anruferdaten von Sh9 jeden Monat als Excel-Tabelle zugeschickt? Laughing

Wenn ihm die Mehrfachanrufe bekannt sind, warum gibt es in der neuen Satzung dann keine Anrufbegrenzung für CI, wie es in GB üblich ist? Vielleicht würde diese Maßnahme das "Geschäftsmodell" zu sehr einschränken und deshalb begnügt man sich mit der Einblendung "Achten Sie auf Ihr Telefonverhalten".

« Welt.de » hat Folgendes geschrieben:
Beim stündlichen Moderationswechsel ...

Ich will ja nicht kleinkariert sein, aber hat der Journalist dieses Artikels sich mal eine CI-Sendung komplett angesehen? Wenn er das gemacht hätte, dann sollte ihm aufgefallen sein, dass es keinen stündlichen Moderationswechsel gibt.

« Welt.de » hat Folgendes geschrieben:
Auch ließ Geschäftsfrüher Ralf Bartoleit alle Mitarbeiter und Moderatoren "intensiv und einzeln" schulen.

Jau - das merkt man bei den Animateuren sofort. Denn seit der neuen Satzung gibt es ja keinen Zeitdruck und keine Irreführung durch die Animateure mehr. Laughing
Es ist besser geworden - keine Frage. Aber bei der Befolgung der Regel bzgl. Zeitdruck und Irreführung ist ja wohl noch Luft nach oben.

« Welt.de » hat Folgendes geschrieben:
Die hauseigene Abteilung für Spieleentwicklung habe inzwischen mehr als 50 000 Quizspiele entwickelt, die den Satzungsanforderungen entsprechen, so Bartoleit. "Die neuen Inhalte kommen beim Publikum positiv an." Der Sender meldet aktuell gestiegene Reichweiten.

50.000? Aha. Wann kommen die denn? Und was haben die Anruferzahlen mit der Reichweite von Sh9 zu tun?

Im November 2008 hat Bartoleit in einem Interview mit der TAZ noch behauptet, Sh9 "praktiziere bereits jetzt die meisten der angekündigten Maßnahmen". Trotzdem muss die Kreativabteilung Auslachen von rechts neue Spiele entwickeln.



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BeitragVerfasst am: Sonntag, 15.03.2009, 12:33 
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Also ich finde, das ist -- im Vergleich zu dem was wir sonst so lesen -- ein recht gut recherchierter Artikel. Etwas zu positiv zum neuen Regime, in dem es immer noch genug Verstöße gibt, aber sonst ganz okay. Endlich auch mal ein Journalist, der offenbar hier hereingeschaut hat.

« Bartoleit » hat Folgendes geschrieben:
Die hauseigene Abteilung für Spieleentwicklung habe inzwischen mehr als 50 000 Quizspiele entwickelt


Laughing Laughing Laughing Laughing
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BeitragVerfasst am: Sonntag, 15.03.2009, 17:03 
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Interessant ist aber auch, dass der Sender "gestiegene Reichweiten" vermeldet.
Die Quoten haben sich nämlich seit Anfang März nicht wirklich verändert.
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 14.05.2009, 18:30 
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« infosat.de » hat Folgendes geschrieben:
Gewinnspiele: Landesmedienanstalten wollen Einhaltung der 50-Cent-Regelung durchsetzen

Die Gewinnspielsatzung und ihre Umsetzung in der Praxis soll nach der Auswertung einer umfangreichen Programmbeobachtung durch die Landesmedienanstalten bis Ende Juni bewertet werden. Dann wird die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) entscheiden, ob Beanstandungsverfahren eingeleitet werden. Dies teilte Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) am 14. Mai mit.


Die Regelung, dass ein Gewinnspielanruf nicht mehr als 50 Cent kosten darf, soll einheitlich durchgesetzt werden. In einem Brief an die Verbände der Radio- und Fernsehveranstalter in Deutschland wies der ZAK-Vorsitzende, Thomas Langheinrich, darauf hin, dass das Überschreiten dieser Grenze einen Verstoß gegen eine entsprechende Regelung im Rundfunkstaatsvertrag darstelle. "Es ist erforderlich, dass die Sender eine Verständigung mit dem Mobilfunkbetreibern erzielen, damit auch bei der Mobilfunknutzung die vom Gesetzgeber definierte Höchstgrenze nicht überschritten wird", forderte er. "Wenn das nicht garantiert werden kann, darf es mit Ausnahme von SMS keine Teilnahme an Gewinnspielen über das Handy geben", so Langheinrich.

Da die öffentlich-rechtlichen Sender für ihre Programme bislang keine entsprechende Gewinnspielsatzung auf den Weg gebracht haben, soll es bis Ende Juni aus Gründen der Gleichbehandlung keine Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die 50-Cent-Anruf Obergrenze geben. Voraussetzung ist allerdings, so der Beschluss der Kommission für Zulassung und Aufsicht, dass die Veranstalter die Mitspieler ausdrücklich auffordern, vom Festnetz aus anzurufen oder eine SMS zu schicken. Gleichzeitig müssen Veranstalter deutlich darauf hinweisen, dass bei einer Teilnahme aus dem Mobilfunknetz in der Regel deutlich höhere Kosten entstehen.

Nach einem für die ZAK erstellten Gutachten Abzocke der Netto-Umsatz der Call-In-Formate im deutschen Fernsehen pro Jahr rund 255 Millionen Euro, der Anteil der TV-Veranstalterbelief sich dabei auf ca. 136 Millionen Euro.

An den Call-In-Gewinnspielen im deutschen Fernsehen beteiligt sich nur eine relativ kleine Anzahl von teilnahmewilligen Zuschauern (unter 0,5 Millionen). Das Volumen des Call-In-TV Marktes ist im Vergleich zu anderen Erlösquellen für TV-Sender eher gering.


Quelle: infosat.de
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  Callpassive
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BeitragVerfasst am: Freitag, 15.05.2009, 09:30 
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Den ersten Satz der oben zitierten Pressemitteilung der ALM von gestern finde ich ja auch interessant. Also den hier:
« Pressemitteilung ALM » hat Folgendes geschrieben:
Die Gewinnspielsatzung und ihre Umsetzung in der Praxis soll nach der Auswertung einer umfangreichen Programmbeobachtung durch die Landesmedienanstalten bis Ende Juni bewertet werden. Dann wird die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) entscheiden, ob Beanstandungsverfahren eingeleitet werden.

Ende Juni. Aha. Warum nicht gleich Ende Dezember? Hektik ist jedenfalls nicht angesagt. Very Happy
Gut - es ist nicht einfach zu erkennen, ob die CI-Sender sich an die neue Satzung halten. Das kann man nicht mal so eben in 10 Minuten feststellen, sondern man braucht dafür eine "Programmbeobachtung" und zwar eine "umfangreiche". Die Beobachtung muss dann noch ausgewertet werden und so was dauert nun mal. Glücklicherweise haben die LMAen die "ZAK" gegründet, die sich u.a. mit mit CI beschäftigen soll. Aber da gibt es ja noch soooo viele andere wichtige Themen ... BLINK 3



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  istwohlso
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 12.08.2009, 18:50 
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« faz-community.faz.net/blogs » hat Folgendes geschrieben:
9Live über Gewinnspielregeln: Super-Sache! Und illegal!

Der Gewinnspielsender 9Live klagt gegen die im Februar dieses Jahres in Kraft getretene Satzung, die die Gewinnspielsender zu einem Mindestmaß an Fairness und Transparenz zwingt und zum Beispiel dazu verpflichtet, stündlich die Spielregeln einzublenden. Diese Klage ist überraschender, als es klingt, denn bislang hatten sich der Sender sowie der Privatsenderverband VPRT als Vorreiter genau solcher gesetzlicher Regeln dargestellt, gegen die sie nun juristisch vorgehen. Da die Verlautbarungen des Senders ohnehin höchstens zufällig etwas mit der Wahrheit zu tun haben, hatte man sich in den vergangenen Jahren für die interessante PR-Strategie entschieden, sich scheinbar an die Spitze all derjenigen zu stellen, die verbindliche Regeln für das Geschäft mit den bizarren Anrufsendungen forderten.

Nun, da die Erlöse einbrechen und die Landesmedienanstalten auf die verwegene Idee gekommen sind, die neuen Vorschriften auch anzuwenden, hat sich die Strategie offenkundig geändert - was die alten Beteuerungen besonders märchenhaft erscheinen lässt.

Das Protokoll einer Kehrtwende.

Pressemitteilung 9Live, 3. Mai 2007:

Der TV-Anbieter 9Live, ein Sender der ProSiebenSat.1 Media AG, begrüßt die in der heutigen Sitzung der Landesmedienanstalten getroffenen Ergebnisse zur Regulierung der Gewinnspielregeln für Call TV. Die Vertreter der Aufsichtsbehörden haben sich gemeinsam mit den Veranstaltern von Call TV auf den neuen
Entwurf der Anwendungs- und Auslegungsregeln der Landesmedienanstalten für TV-Gewinnspiele geeinigt. (...) Weiterhin hat die ProSiebenSat.1 Media AG den Vorschlag eingebracht, Call TV auch medienrechtlich abzusichern. Die Sendergruppe hat sich dafür ausgesprochen, eine rundfunkstaatsvertragliche Norm zu verankern, um so Rechtssicherheit zu gewährleisten. Die Landesmedienanstalten haben diesen Vorschlag begrüßt. (...)

9Live-Geschäftsführer Marcus Wolter: (...) 9Live ist Vorreiter für transparentes, chancengleiches und faires Call TV. Als Marktführer für interaktives Fernsehen unterstützen wir alle Maßnahmen für nachhaltig anwendbare Richtlinien.

Pressemitteilung VPRT, 26. Juni 2007:

Die TV-Veranstalter im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) begrüßen die heute von der DLM verabschiedete Überarbeitung der TV-Gewinnspielregeln. "Unter Mitwirkung der betroffenen Fernsehunternehmen ist nun ein Regelungsinstrument zustande gekommen, das weitergehende Konkretisierungen vor allem in puncto Transparenz für den Zuschauer und zum Schutz von Minderjährigen enthält und gleichzeitig Rechtssicherheit für die Unternehmen schafft", so VPRT-Präsident Jürgen Doetz. (...) "Auf diese Weise zeigen die TV-Veranstalter, dass es ihnen ernst ist mit den neuen Regelungen. Es ist auch in ihrem Interesse, dass die TV-Call-In-Formate als Bestandteil des redaktionellen Programms eine ausdrückliche Regelung im Medienrecht erhalten." Daher haben sich die privaten TV-Sender insoweit für eine staatsvertragliche Ermächtigungsgrundlage und damit auch für eine Formalisierung der Zuständigkeit der Landesmedienanstalten für Call-In-Sendungen im Rundfunkstaatsvertrag ausgesprochen.

DWDL, 11. Juli 2008:

"Der Satzungsentwurf resultiert aus der neuen staatsvertraglichen Verankerung der Gewinnspiele im 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, die wir selbst gefordert haben. Insoweit ist dies nichts Überraschendes. Ohnehin stehen wir bereits in Gesprächen mit den Medienanstalten zu weiteren Fragestellungen bei Gewinnspielen", so der Sender in einem Statement am Freitag. Und betont gleich: "Gleichwohl praktiziert 9Live die von Ihnen geschilderten Maßnahmen zum Großteil ohnehin schon in seinem Programm, so dass wir keine wesentlichen Auswirkungen erwarten."

Ralf Bartoleit, Geschäftsführer 9Live, 17. November 2008:

"Was unser Programm angeht, sehen wir für uns [durch die neue Satzung] keine grundlegenden Änderungen. Seit Jahren verpflichten wir uns freiwillig einem strengen Regelwerk und gehen bereits heute mit gezielten Verbraucherhinweisen über die Forderungen der Landesmedienanstalten hinaus. (...) Durch klare Regeln schafft man Transparenz und damit Vertrauen. Deshalb war und ist 9Live auch ein Treiber und Befürworter in dieser Sache. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob die deutlich gestiegene Zahl der Hinweispflichten einem Live-Programm zuträglich ist. Aber ein klares Règlement stellt auch einen fairen Wettbewerb sicher, von dem auch der Zuschauer profitiert. Wir setzen uns seit jeher dafür ein, das Geschäftsmodell langfristig und nachhaltig abzusichern."

Ralf Bartoleit, Geschäftsführer 9Live, 21. Januar 2009:

"Im Frühjahr treten neue Gewinnspielregeln in Kraft, die für alle Anbieter von Call-TV gleichermaßen gelten. Diese gewähren Ihnen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, noch mehr Transparenz und Qualitätssicherung. Viele von den neuen Regeln finden Sie bereits in den 9Live-Qualitäten hier auf unserer Homepage."

Sylker Zeidler, Pressesprecherin 9Live, 10. Februar 2009:

"9Live hat sich maßgeblich in die Erarbeitung der GWSPR [Gewinspielregeln] eingebracht. Wir sind sehr daran interessiert, ein einheitliches Regelwerk für TV-Gewinnspiele zu etablieren."

"Welt am Sonntag", 15. März 2009:

Die hauseigene Abteilung für Spieleentwicklung habe inzwischen mehr als 50 000 Quizspiele entwickelt, die den Satzungsanforderungen entsprechen, so Bartoleit. "Die neuen Inhalte kommen beim Publikum positiv an." Der Sender meldet aktuell gestiegene Reichweiten.

Kurz darauf brach der stete Strom von Meldungen über den Erfolg und das Glück der Regulierung abrupt ab.

epd-Medien, 24. Juni 2009:

Wegen mutmaßlicher Verstöße bei Gewinnspielen hat die Medienaufsicht Verfahren gegen die TV-Sender 9Live, DSF, Kabel Eins, Das Vierte, Sat.1 und ProSieben eingeleitet.

"Funk-Korrespondenz", 26. Juni 2009:

Der Glücksspielsender 9Live geht juristisch gegen die seit Ende Februar gültige Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten vor. 9Live hat dazu beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) eine Normenkontrollklage gegen die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) eingereicht.(...)

Nach Angaben des VGH geht der Sender nicht gegen bestimmte Regelungen in der Satzung juristisch vor, sondern gegen die gesamte Satzung. Offensichtlich fühlt sich der Sender, der im Vorfeld an der Ausarbeitung der Satzung durch die Landesmedienanstalten beteiligt war, durch die Vorschriften zu sehr in seinen Geschäften eingeschränkt.

Jürgen Doetz, Präsident VPRT, gegenüber "epd-Medien", 29. Juli 2009:

"Und auch die Verbote, wie sie jetzt durch die Gewinnspielsatzung oktroyiert werden. Es ist gut, dass gegen die Satzung jetzt geklagt wird. (...) Bei allen Interessen, die Verbraucherschützer vertreten, muss die Politik auch an die Existenz der Rundfunkanbieter denken."

DWDL, 2. August 2009:

Die Anzahl der Anrufe bei 9Live sei stark zurückgegangen, klassisches Call-TV im Sinne der typischen Gewinnspiel-Sendungen sei nicht mehr so attraktiv, so [ProSiebenSat.1-Chef] Ebeling. Einen ganzen Sender tragen kann das reine Call-TV offensichtlich inzwischen nicht mehr.

Der ProSiebenSat.1-Chef führt das auf die "juristischen Begrenzungen" zurück, denen 9Live mittlerweile unterliege und meint damit offenbar die Gewinnspielsatzung, die seit diesem Jahr gilt und durch die den Sendern bei Verstößen erstmals empfindliche Konsequenzen drohen.




Quelle: faz-community.faz.net/blogs
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  Mork vom Ork
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 12.08.2009, 19:15 
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« FAZ - Beitrag Stefan Niggemeier » hat Folgendes geschrieben:
Jürgen Doetz, Präsident VPRT, gegenüber "epd-Medien", 29. Juli 2009:

"Und auch die Verbote, wie sie jetzt durch die Gewinnspielsatzung oktroyiert werden. Und auch die Verbote, wie sie jetzt durch die Gewinnspielsatzung oktroyiert werden. Es ist gut, dass gegen die Satzung jetzt geklagt wird. Nicht weil alles gut war, was programmlich gelaufen ist, sondern weil dann einmal juristisch klargestellt wird, ob diese Satzung der Landesmedienanstalten überhaupt so tief in die Programmfreiheit eingreifen darf. Bei allen Interessen, die Verbraucherschützer vertreten, muss die Politik auch an die Existenz der Rundfunkanbieter denken."

Wenn ich solch eine gequirlte Scheisse lese, kommt mir die Galle hoch! Da fehlen mir hier glatt die Worte, um das niederzuschreiben, was mir spontan durch den Kopf geht.



Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
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  Jigsaw
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 12.08.2009, 19:49 
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Verbraucherschutz ist ja wohl wichtiger als die Existenz solcher Abzockanstalten.



"Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese."
Groucho Marx
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  redled
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 12.08.2009, 20:09 
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Wenn die das können, kann ich das auch:

"Die Gewinnspielregeln waren noch nie so intransparent wie heute.
Nur ignoriert der Zuschauer zunehmend das Geschäftsmodell, weil er gelernt hat,
wie es funktioniert. Und das auf breiter Linie.

Jürgen Doetz polemisches Gedöns würde Schopenhauer gut gefallen:

Kunstgriff 2: Homonymie
Kunstgriff 3: Behauptung als absolut nehmen
Kunstgriff 6: Versteckte petitio principii
Kunstgriff 20: Den Schluss selber ziehen
Kunstgriff 24: Verfängliche Konsequenzenmacherei erzwingen
Kunstgriff 28: Sachlich unsinnige, aber scheinbar sinnvolle Argumente vorbringen
Kunstgriff 32: Gegenargument verdächtig machen
Kunstgriff 35: Ein Argument widerspricht dem Interesse des Gegners

Alles wird GRÜN =)
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  schumis2001
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 21:26 
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Mal von der 9Live Homepage zitiert:
« 9LIVE » hat Folgendes geschrieben:

Damit setzt der Sender auf zukunftsweisende Standards im deutschen Call-TV-Markt und trägt dem Wunsch des Zuschauers in Hinblick auf Orientierung sowie Transparenz in besonderer Weise Rechnung.
Quelle: http://www.9live.de/dafuer_steht_9live/

Und dagegen klagt jetzt 9LIVE? Shocked


schumis2001



Auszug aus einem Interview der Sueddeutschen Zeitung mit Jürgen Milski:

"SZ: Und wie viel Geld hat Ihr Sender verdient mit Leuten, die angerufen haben, aber nicht durchkamen?

Milski: Das interessiert mich nicht. Ich weiß, wie viel ich verdiene-das reicht mir. "

"SZ: Viele Menschen sind so dumm und rufen an.

Milski: Selbst schuld. Soll ich mich um jeden einzelnen kümmern?"

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