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Artikel zu Spielesendern
ModeratorenCITV_Moderatoren    
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Montag, 13.02.2006, 18:19 
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ein weiterer artikel jürgen bätz zum thema 9 live.....
vom februar 2004....

Zitat:


Cash und Trash
Am ?Glücksradâ??: Neun Live stellt fünf neue Sendungen vor

?Wann werde ich wieder eine Frau finden? Wird mich mein Mann verlassen? â??
Eine Astrologin, eine Kartenlegerin und eine Schamanin beantworten bald, immer samstagsumacht, alle Fragen, die ihre Zuschauer telefonisch stellen.
Die Ausweitung des Wahrsager-Fernsehens ist Teil der Programmoffensive
von Neun Live, dem Sender, der sonst sein Geld mit Zuschaueranrufen bei Rate- Sendungen verdient. Nun gibt es dort vom 1. März an keine alten Serien mehr; ?Deutschlands erster Quizsenderâ?? hat eigene
Produktionen, zumeist mit recycelten Ideen. So wird das Glücksrad â?? ein
Konzept von 1975 â?? mit Alt-Moderator Frederic Meisner, 50, täglich um 18 Uhr gezeigt. Die ?Buchstabenfeeâ??, die assistieren wird, ist Ramona Drews, 30, Gattin des Schlagersängers Jürgen Drews. ?Wir haben auch den Vater aller Quiz- Showsâ??, verkündet Geschäftsführer Marcus Wolter. Nämlich Jörg Draeger, der lange Jahre Geh aufs Ganze moderiert hatte, bis ihm Sat 1 damals selbst den ?Zonkâ?? zeigte und die Sendung einstellte. Jetzt bekommt er mit Alle gegen Draeger jeden Freitag um 20.15 Uhr eine
Live-Show, in der er gegen Studiogäste zockt: Pokern, Würfeln und Hütchenspiel.
Und dann auch noch König Fußball:
In 9Live Supertor können Zuschauer übers Telefon per Knopfdruck eine
Ballmaschine auslösen. Gegenüber steht Ex-Fußball-Nationaltorwart Uli Stein,
50, und hütet das Tor. Hält er den Ball nicht, winken dem erfolgreichen Anrufer bis zu 1000 Euro.
Kommentar Wolter:
?Das wird eine sehr trashige Show.â??

Trash ist bei Neun Live kein Schimpfwort, sondern Prämisse zum Erfolg. Um
?unmoralische Angeboteâ?? geht es etwa in Schürmanns Gebot: Der 28-jährige
Moderator testet, was Passanten für Geld alles tun: Menschen hüpfen für ein
paar Euro in Dessous durch ein Einkaufszentrum, essen Hundefutter oder schlecken das Handlaufband einer Rolltreppe mit der Zunge ab. Auch das hat man schon gesehen.

JÜRGEN BÄTZ



gruß
der friese
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Montag, 13.02.2006, 18:21 
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Zitat:



Mittwoch, 4. Februar 2004, Süddeutsche Zeitung

Aus Spiel wird Ernst
Sammelverfahren der Staatsanwälte gegen Telefon-TV-Sender â?? Neue Vorwürfe gegen den Quizsender Neun Live


Was stimmt? Am Freitag, den 23. Januar beispielsweise, hatten innerhalb einer Stunde drei Anrufer ?aufgelegtâ??. Das ist erstaunlich, denn durch die Vorauswahl eines Zufallsgenerators kommt nur jeder 25. Anrufer auf einen Anrufbeantworter, wo er Name und Telefonnummer hinterlassen
kann. Von diesen wiederum werden nur wenige zurückgerufen und kommen
in die Sendung. Warum eigentlich sollen Anrufer, die 49 Cent pro Anruf zahlen und eswohl oft probieren, gleich auflegen, wenn sie endlich durchkommen?
Kritiker glauben auch, dass bei hohen Gewinnen die Spiele immer unlösbarer würden. Da bleibt schon mal stundenlang die gleiche Quizfrage eingeblendet, etwa die Aufgabe: ?Addieren Sie alle möglichen Zahlen: 1, 1, 2, 3, 4.â??. Die Lösung ist aber nicht, wie anzunehmen, 11 â??
sondern 1 802 153,3592. Das ist das Ergebnis der Addition aller aus den fünf Ziffern möglichen Zahlenkombinationen (etwa 23411 oder 14132 oder 41,321). Diese Spielregel wurde indes nicht erklärt.
Nach diesem Vorfall hat die Landesmedienanstalt Bayern (BLM) den Sender ermahnt. BLM-Sprecher Wolfgang Flieger:
?In Einzelfällen werden Regeln und Lösungen immer noch nicht ausreichend
erklärt.â?? Neun Live streitet dies ab. Gegen den Sender liegen 90 Anzeigen
vor, denen die Staatsanwaltschaft in einem bundesweiten Sammelverfahren
nachgeht. Neun Live soll Anrufe voll berechnet haben, bei denen nicht die Standard- Ansage zu hören war, sondern nur ein Besetztzeichen. Zuschauer hätten immer wieder angerufen, bis horrende Telefonrechnungen mit der Post kamen. Die Münchner Staatsanwaltschaft will in zwei bis drei Monaten über eine Anklageerhebung entscheiden. Sprecher Anton Winkler: ?Wir warten nur noch auf technische Gutachten.â?? Neun Live bestreitet,
Besetztzeichen konstruiert zu haben. An Rätselspielen will der Sender weiter
fest halten. Die Moderatoren geben, wie Thomas Schürmann vor einigen Tagen, das Äußerste, um Zuschauer zu locken:
?Rufen Sie an, es lohnt sich!â?? Nicht zu früh aufgeben, wieder anrufen, beharrt Schürmann, alles gehe mit rechten Dingen zu: ?Wir werden von vorne bis hinten von der Bayerischen Landesmedienanstalt
überwacht . . . Sonst reißen
die uns den Arsch auf.â??

Hallo? Ist da draußen jemand? Ein Mensch auf Erden wird doch diesen Fehler
finden?! Wann kapiert jemand in Deutschland, dass es die Chance ist? 23 000 Euro sind zu gewinnen. Rufen Sie an! Und glauben Sie mir, der Anrufbeantworter ist wirklich existent, der ist geschaltet!â??
Neun Live-Moderator Robin Bade, am 22.Januar, gegen Mitternacht Das Beste an Neun Live sind die Moderatoren. Sie sagen gern, die von ihnen gestellten Rätsel seien ?supermegaeinfachâ??. Sie machen viele Späße, damit
wirklich genug Leute anrufen beim Münchner Quiz- und Spielesender Neun
Live, der sich selbst gern als ?dritte Generation Fernsehenâ?? der ?Transaktions und Mitmachfernsehenâ?? bezeichnet.
Inzwischen aber macht auch die Staatsanwaltschaft München mit: Nach
etlichen Klagen ermittelt sie seit Monaten wegen des Verdachts auf Abzocke. Die Strafverfolger stehen in engem Kontakt zu den Kollegen aus Stuttgart, die gegen den Regionalsender BTV 4U vorgehen.
Die Wettbewerbszentrale in Bad Homburg hat Neun Live bereits abgemahnt â?? und auch dieAufseher in Landesmedienanstalten
beargwöhnen die Praktiken.
Dabei gilt Neun Live als Erfolgsmodell. Der im September 2001 gestartete
Sender war schon 2002 rentabel: Bei gut 60 Millionen Euro Umsatz ergab sich ein Vorsteuergewinn von 10,7 Millionen. Auch 2003 waren die Geschäfte wieder lohnend. Nach Angaben von Sprecher Rolf Bartoleit gebe es im Schnitt 460 Anrufe pro Minute â?? das macht 20 Millionen
Anrufe à 49 Cent und somit fast zehnMillionen Euro Umsatz im Monat. Die Erfolgszahlen haben auch andere zum Telefon- TV inspiriert, etwa RTL, das um1.30 Uhr für Anrufer ein Nachtquiz veranstaltet, oder die ARD, die in der Sportschau über eine teure 0190-Nummer (62 Cent pro Minute) zum Gewinnspiel einlädt.
Einer, der lange bei Neun Live arbeitete und ungenannt bleiben will, berichtet Unglaubliches aus der Innenwelt des Telefon-Fernsehens. So hätten Quizmoderatoren nur scheinbar neugierig (?Wer ist in der Leitung?â??) nach Anrufern gefragt, wo in Wirklichkeit doch ein Besetztzeichen
vom Band ins Studio eingespielt wurde â?? so als habe der Telefonpartner
gerade aufgelegt. Der Ex-Mitarbeiter:
?Die Anrufer, die auflegen, gibt es meistens gar nicht. Sie werden von Band eingespielt.â??
Dadurch erreiche der Sender, dass noch mehr Leute anriefen, die sich
eine Chance auf einen der Gewinne zwischen 50 und 100 000 Euro ausrechneten: ?Es geht um das Hochhalten der Spielsucht.â??
Der Insider wirft dem Sender auch vor, eine ?Gewinner-Listeâ?? zu führen.
Die habe den Zweck, Anrufer, die schon mal bei Neun Live gewannen,
nicht in die Sendung kommen zu lassen. Die perfide Logik: Wer kürzlich gewann, ist ohnehin motiviert, wieder anzurufen.
Neun Live weist beide Vorwürfe entschieden zurück: ?Wir haben technisch
weder die Möglichkeit, Besetztzeichen zu konstruieren, noch eineGewinnervorauswahl zu treffenâ??, sagt Sprecher Bartoleit.
Wenn ?in Einzelfällenâ?? jemand auflege, dann sei die Person wohl nervös
oder wisse die erfragte Lösung nicht.

JÜRGEN BÄTZ


http://www.juergenbaetz.de/arbeitspr.html

das ergebnis ist bekannt....


gruß
der friese
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Montag, 13.02.2006, 18:38 
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moin,
ein artikel aus der faz vom 13.10.2003....
besonder interessant finde ich den letzten teil des artikel...ich habe ihm mal rot unterlegt.....
und da soll mir einer sagen callin bei tvmatrix war das schlechteste....

gruß
der friese

Zitat:


Wellenreiter
11 + 1 = 14
Von Stefan Niggemeier


13. Oktober 2003 Fangen wir mit einer leichten Neun-Live-Aufgabe an. "Addieren Sie alle möglichen Zahlen: 1, 1, 2, 3, 4." Nehmen Sie sich Zeit. Machen Sie sich, wenn sie "elf" herausbekommen haben, einen Kaffee, schauen Sie sich die Aufgabe noch einmal an, nehmen Sie sich einen Block, oder besser vielleicht: einen Computer und den Nachmittag frei, und rufen Sie einen Bekannten an, der Informatiker ist und Ihnen ein kleines Rechenprogramm schreibt.


Die Antwort ist 1802153,2592. Kein Witz. Neun Live braucht für die Auflösung sieben eng beschriebene Tafeln. Der Trick ist, alle möglichen Zahlen zu addieren, die aus den Ziffern gebildet werden können, also auch 11, 12, 13, 14 und 11234 und sogar 42113. Und die Kommas sind nicht nur Zierde. 1,1 und 2,3411 müssen auch in die Addition und viele, viele weitere Zahlen.

Wie fühlen Sie sich? Verwirrt? Genervt? Verärgert? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihnen die ganze Zeit ein Moderator gesagt hätte, Sie kriegten das locker raus, die Aufgabe stundenlang eingeblendet gewesen wäre und Sie ein paar Dutzend Mal für je 49 Cent bei Neun Live angerufen hätten?

"Transparent und fair"

Solche Rätsel sind die neueste Masche des Senders. Es gibt auch noch die alten Babyfragen a la: "Rote Lippen soll man... a) küssen, b) schminken." Und es gibt auch noch die schwierigen Fragen, wenn ein großer Liniensalat eingeblendet ist und man die Zahl der Dreiecke zählen soll und jeder ahnen kann, wie leicht man ein paar blöde Dreiecke übersieht. Aber am späteren Abend und in der Nacht füllt Neun Live sein Programm inzwischen zum großen Teil mit solchen Zahlenrätseln, Pyramiden oder Buchstabengittern. Es sind Aufgaben, die Neun Live "knifflig" nennt. Andere nennen sie Abzocke.

Geschäftsführerin Christiane zu Salm hat es geschafft, gleich zwei Neun-Live-Sender aufzubauen. Ein virtuelles Neun Live für Landesmedienanstalten und Wirtschaftsjournalisten, die über ihre außerordentlichen Geschäftszahlen jubeln (47 Millionen Euro Umsatz, 12 Millionen Euro Gewinn im ersten Halbjahr). Und ein Neun Live, das täglich im Fernsehen läuft. Beide entfernen sich mit rasanter Geschwindigkeit voneinander.

Transparenz, Fairneß, Chancengleichheit

Das virtuelle Neun Live ist ein kleiner Fernsehsender mit innovativem Erlösmodell. Hier laufen richtige Fernsehsendungen, nachts zum Beispiel eine Sendung namens "Popstars - das Quiz", in der Nachtschwärmer neben den Rätseln die Neuigkeiten des Tages erfahren. Hier gibt es Qualitätsoffensiven wie die im Frühjahr, als eine kluge Show namens "Neun Live Pisa" eingeführt wurde. Hier ist das Programm gestaltet "nach den von uns selbst formulierten Grundprinzipien Transparenz, Fairneß und Chancengleichheit", wie Programmchef Marcus Wolter sagt.

Das andere Neun Live wirkt wie eine ausgeklügelte Falle für Spielsüchtige. Hier gibt es kaum verschiedene Sendungen, nur wechselnde Namen; selbst in der 45-Minuten-Sendung "Popstars - das Quiz" geht es selten mehr als zwei Minuten lang um "Popstars". Hier ist aus "Neun Live Pisa" ein 15-Minuten-Alibi geworden, das um 9.30 Uhr versendet wird. Hier gerät der Zuschauer in die Irre: Was seine Gewinnchancen angeht, was die Anrufsituation angeht - und inzwischen auch, was die Lösung und die Regeln der Rätsel angeht.

Erklärungen für Lösungen fehlen

An keiner Stelle wird dies so deutlich wie bei den neuen Rätsel-Aufgaben am Abend. Oft ist stundenlang die gleiche Frage eingeblendet, und obwohl zeitweise alle fünfzehn bis zwanzig Sekunden ein Anrufer durchgestellt wird, kommt niemand auf die richtige Lösung. Die Moderatoren reagieren darauf fassungslos und animieren immer wieder zum Anrufen - das Rätsel sei wirklich nicht schwer, man müsse nur schnell durchzählen.

Interessant ist, daß Neun Live wenig Wert darauf legt, die Aufgaben aufzulösen. Häufig wird das Ergebnis erst nachts um eins verraten, und selbst dann fehlt oft die Erklärung, wie es zustande kommt. Man kann den Eindruck bekommen, daß der Sender möglichst viele Zuschauer darüber im dunkeln lassen will, welche Regeln wirklich gelten. Programmchef Wolter widerspricht: "Die überwältigende Mehrheit unserer Zuschauer will mitmachen und nicht minutenlang belehrt werden. Unsere Moderatoren geben aber immer wieder Hinweise auf den Lösungsweg." Soso. Als beim abgebildeten Gitterspiel ein Anrufer "drei" und einer "46" tippte, gab Moderatorin Alida den vermeintlichen Tip: "Es gibt doch noch Zahlen zwischen drei und 46!" Die richtige Antwort hätte 52 gelautet. Wolter sagt: "Unsere Moderatoren wissen in aller Regel nicht die Lösung der von ihnen präsentierten Quizaufgaben. Das macht die Sache spannender und fair."

Logik oder Glückssache?

Lange habe sich Neun Live vorwerfen lassen müssen, die Fragen seien zu leicht, sagt er. "Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, daß uns nun wieder der Schwierigkeitsgrad unserer Rätsel vorgeworfen werden soll. Und diesmal, weil wir zu schwer sein sollen?!" Doch der Vorwurf ist nicht, daß die Rätsel zu schwer sind, sondern daß die Lösungen willkürlich sind. Im Internet gibt es eine wachsende Zahl von Foren, in denen Zuschauer versuchen, allgemeingültige Lösungen zu entwickeln. Einer hat sogar ein Programm entwickelt, das bei vielen Neun-Live-Rätseln hilft. Nur: Keiner gibt eine Garantie für die Richtigkeit, weil niemand weiß, welche Antworten der Sender gelten läßt. Gilt in Zahlenrätseln "zwo" als "zwei"? Steckt in "gemein, sagt er" die Zahl "eins"? Oder nicht, wegen des Kommas in der Mitte ("-ein, s-")? Das Perfide an diesen Aufgaben ist, daß sie aussehen wie Logikrätsel, in Wahrheit aber Glücksspiele sind. Die eigentliche, aber nie gestellte Frage lautet: Welche Regel gilt?

Das bringt uns zu einer anderen Frage: Dürfen die das? Der Berliner Rechtsanwalt Cornelis Lehment, ein Experte für Wettbewerbs- und Medienrecht, bezweifelt das. Für ihn klingt diese Neun-Live-Masche danach, daß der Sender "gewerbsmäßig Spiele mit irreführenden Bedingungen anbietet". Damit könnte der Straftatbestand des Betrugs erfüllt sein. Ein Anrufer, der durch die Art und Weise, wie ein solches Spiel vom Sender präsentiert wird, dazu gebracht wird, einem Irrtum über die geltenden Regeln aufzusitzen, könne von Neun Live sein Geld zurückverlangen und gegen den Sender klagen, sagt Lehment. Und obwohl er annimmt, daß sich Neun Live über die rechtlichen Konsequenzen seiner Spiele gründlich informiert hat, hält er eine solche Klage nicht für aussichtslos.

Fehler und Pannen

Auch Wolfgang Flieger, Sprecher der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), der Lizenzgeberin von Neun Live, klingt nicht glücklich über Pyramide & Co. Er kündigt an, daß sich die BLM die neuen Rätsel sehr genau anschauen werde. Schwerwiegend sei insbesondere der Vorwurf, daß die Moderatoren die Anrufer über die wahre Natur dieser Spiele in die Irre führten. Nach der Prüfung werde man den Sender zu einer Stellungnahme auffordern.

Eigentlich hätten sich die Landesmedienanstalten in diesem Jahr auch mit der Grundkonstruktion von Neun Live auseinandersetzen wollen: Die Frage, ob die 49 Cent, die jeder Anruf kostet, eine erlaubte Zugangsberechtigung zu einem Spiel darstellten oder einen unerlaubten Geldeinsatz, ist durchaus umstritten. Die Diskussion wurde aber zurückgestellt, da die Bundesländer einen neuen Staatsvertrag über das Lotteriewesen erlassen wollen. Es sieht so aus, daß sich die Ministerpräsidenten im November auf einen Kompromiß einigen werden, der diese Einnahmequelle für die Sender legitimiert.

Kontrolle fehlt

Es wäre halt schön, wenn es wenigstens so etwas wie eine Kontrolle gäbe. Eine siebenköpfige "Rätselwerkstatt" entwickle die Aufgaben, sagt Programmchef Wolter, ihnen stünden Experten wie Mathematiker zur Seite, die sie unabhängig gegenchecken. Im Internet finden sich jedoch, detailliert dokumentiert, Dutzende von Berichten über Fehler bei Neun Live, offensichtliche Pannen ebenso wie scheinbar systematische Unregelmäßigkeiten. Selbst wenn man es geschafft hat, durchzukommen und genau die Lösung zu tippen, die Neun Live später als die richtige nennen wird, kann es einem passieren, daß die Moderatorin sagt: "Schade, leider falsch. Versuch's noch einmal."

Immer häufiger blinken eindrucksvolle Gewinnsummen groß im Bild, und die Moderatoren erwecken den Eindruck, wer das Rätsel richtig löse, bekomme 25000 oder 30000 Euro. Tatsächlich sind diese Beträge meist nur im "Jackpot", um den der Kandidat noch spielen muß, indem er sieben Mal nacheinander an einer Wand auf das richtige von zwei Feldern tippt. Gewinnchance: 1:128.

Mitmachen lohnt nicht

Rätsel, die fast nie gelöst werden, Jackpots, die fast nie gewonnen werden - einem normalen Zuschauer wird nach kurzer Zeit klar, daß es sich nicht lohnt, bei Neun Live mitzumachen. Kenner des Geschäfts glauben deshalb, daß sich Christiane zu Salm von dem Gedanken verabschiedet hat, normale Zuschauer zu gewinnen, die Lust haben, mal ein Spiel zu spielen. Statt dessen zeige das Programm, daß das Geschäftsmodell inzwischen konsequent auf eine andere Zielgruppe ausgerichtet sei: Spielsüchtige. Die könnten sich dem Sog von Neun Live kaum entziehen.

Sie wollten nicht eine realistische, kalkulierbare Chance nutzen. Sie träumten nur, fernab der Realität, vom Millionengewinn. Neun Live, das sich so gerne als "erster Quizsender" verkauft, wäre dann in Wahrheit nichts anderes als ein Daddelautomat.

Und was sagt Marcus Wolter? "Die Aufgabenstellung aller Rätsel ist deutlich. Die Moderatoren präsentieren die Rätsel- und Quizaufgaben unterhaltsam und spannend. Sie machen auch auf Feinheiten in den Rätseln aufmerksam." Er muß ein anderes Neun Live meinen.



Foren mit Informationen über die neuen Neun-Live-Spiele finden sich unter anderem unter www.tvmatrix.de.

www.faz.net

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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Mittwoch, 15.02.2006, 22:39 
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jetzt wissen wir es also auch schwarz auf...äh...grau...

die landesmedienanstalten versagen bei der programmbeobachtung

gruß
der friese

naja...die pornobeobachtung scheint allerdings zu funktionieren....

Zitat:

Landesmedienanstalten versagen bei Kontrolle

Ob Big Brother bei RTL II, die Dschungel-Show auf RTL oder die Gewinnspiele bei Neun Live - die Kontrolle des Privatfernsehens obliegt in Deutschland den 15 Landesmedienanstalten. Doch immer wieder sind es die Zuschauer, die das Kontrollorgan auf Rechtsverletzungen aufmerksam machen, denn die Anstalten allein schaffen die Programmbeobachtung kaum, schließlich kümmern sie sich auch noch um viele länderspezifischen Aufgaben wie Standortpolitik, Frequenzmanagement, Medien-Kompetenzvermittlung. Können sie ihrer Kontroll-Aufgabe überhaupt nachkommen? Zapp über die ineffektive Arbeitsweise der Landesmedienanstalten.


Sie haben die privaten Sender und ihre Formate im Auge: Die Landesmedienanstalten. 15 gibt es insgesamt. Sie sollen unter anderem feststellen: Ist das Programm dem Fernsehzuschauer zuzumuten, verstößt es gegen das Gesetz? An Personal und Geld für diese Aufgabe mangelt es nicht: 450 Mitarbeiter und ein Jahresetat von 135 Millionen Euro, hauptsächlich finanziert aus Gebührengeldern.

Doch nur selten kommt es vor, dass die Landesmedienanstalten den Sendern richtig Ärger machen. Wie jetzt im Fall der nicht deklarierten Dauerwerbesendung "Die Nutella Geburtstags-Show". RTL II droht eine Geldstrafe. Prof. Dr. Hans J. Kleinsteuber, Medienwissenschaftler: "Unsere LMA sind häufig Papiertiger, ausgerüstet mit symbolischer Durchsetzungsgewalt. Das klingt zum Teil sehr hart, was sie an Sanktionsinstrumenten haben. Freilich setzen sie davon ganz wenig um, insofern werden sie, glaube ich, von der Industrie auch ganz häufig nicht ernst genommen, die dann auch vielfältig die gesetzten Rahmenbedingungen nicht einhält."

Neue Geschäftsmodelle
9live: In den letzten Jahren ließ sich der Sender immer neue Quizmodelle einfallen, rechtlich nicht zu beanstanden. Aber sie ziehen der Masse der spielenden Zuschauer das Geld aus der Tasche, denn die scheinbar so leichten Aufgaben sind kaum zu lösen. Hans J. Kleinsteuber: "Das sind eigentlich unerträgliche Dinge, es ist auch für meine Begriffe kein Fernsehen mehr: Es ist ein Missbrauch dieses Massenmediums. Auf der anderen Seite sehen wir auch hier, dass die zuständigen Landesmedienanstalten, die im Süden liegen, dass die das offensichtlich haben durchgehen lassen und jetzt ist das als eine neue, etablierte Finanzquelle akzeptiert worden."

In der Tat: 9live ist für die zuständige Landesmedienanstalt ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Die Beschwerden von Zuschauern, die sich durch die dubiosen Fragen hinters Licht geführt fühlen, sind für den Chef der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) nicht das Problem. Vielmehr seien die Deutschen innovationsfeindlich. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Bayerische Landeszentrale für neue Medien: "Wir haben in dieser Gesellschaft keine grundsätzliche Bereitschaft auch neue kreative Ideen - selbst wenn sie dann auch gelegentlich grenzwertig werden - zu akzeptieren. Wir wollen einfach nicht, dass ein Sender wie 9live mit Telefongebühren und Quiz-Spielen Geld verdient. War so mein Eindruck über Jahre. Und deswegen ist das eine Stellvertreterdiskussion für ein Grundproblem: Neue Geschäftsmodelle, neue Finanzierungsmöglichkeiten."

LMA als Kontrollinstanz und Interessenvertretung
Auch bei neuen Programmideen, deren Geschmacklosigkeit in den Medien immer wieder diskutiert wurde, hielten sich die Kontrolleure gern zurück. So hat man immer wieder den Eindruck, dass die Landesmedienanstalten weniger die Kontrolle als vielmehr die Pflege der Privatsender als ihre vorrangige Aufgabe betrachten. Hans J. Kleinsteuber: "Sie haben sich von Anfang an verstanden auch als Interessenvertretung der Klientel, die sie beaufsichtigen und regulieren. Sie haben da sozusagen eine Doppelfunktion: Sie haben auch standortpolitische Aufgaben, die wurden ihnen auch gleich von den Ministerpräsidenten zugewiesen. Und das bedeutet letztlich auch: Sie sind für das Wohlergehen dieser Industrie zuständig. Und diese Doppelfunktion kann man nicht wirklich und glaubwürdig ausführen."

So verlaufen die Aktivitäten der Landesmedienanstalten vielfach im Sande. Ein Beispiel: Diese Reportage wurde bei n-tv ausgestrahlt, "Ugandas vergessene Kinder", maßgeblich finanziert und produziert von World Vision. Der Vorwurf: n-tv überließ auch die redaktionelle Hoheit der Hilfsorganisation. Der Fall sorgte in den Medien für Aufsehen und auch der Vorsitzende der Landesmedienanstalten kann sich immerhin daran erinnern. Prof. Wolfgang Thaenert, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten: "Ein Fall, in dem jedenfalls, der uns jedenfalls beschäftigt hat in der Gemeinschaft der LMA. Zuständig für n-tv ist die Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Ich empfehle, die Medienanstalt Berlin-Brandenburg zu fragen, warum sie nicht eingegriffen hat."

Zentrale Instanz gefordert
Nicht nur wegen solcher Antworten wird die Einrichtung eines zentralen Kontrollorgans gefordert: "Schafft die Landesmedienanstalten ab!" ("Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 20.03. 2005). Diese könnte effizienter arbeiten, sich auf die Überwachung der Programmqualität konzentrieren und wäre nicht länger "zu langsam, zu schwach, zu groß" - und unabhängig von standortpolitischen Einflüssen. Vielleicht ändert sich dann auch endlich der Eindruck, den viele Menschen von den Landesmedienanstalten haben. Hans J. Kleinsteuber: "Man tut so, als würde man sich um den Zuschauer kümmern. In Wirklichkeit vertritt man die Interessen der Industrie."



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  redled
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 16.02.2006, 00:12 
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Man sollte wirklich bei der BLM ansetzen und nicht bei 9live.
Schließlich genehmigt die BLM diese sogenannten Spielekonzepte.
Die Herren sollen endlich Aufwachen, sofern die das überhaupt wollen.
Dann muss man Sie halt von den Stühlen ziehen Laughing
Was ist mit unseren Politikern los?
Schlafen die auch. Wissen die überhaupt, daß es 9live ec. gibt...hallo, jemand zu Hause!?
Wann vertreten die Damen und Herren endlich mal das Volk und seine Interessen?

Das kann man gar nicht groß genug schreiben, am besten in ROT:

"Man tut so, als würde man sich um den Zuschauer kümmern. In Wirklichkeit vertritt man die Interessen der Industrie."
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  DerFriese
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Zitat:


SF04/05
TV-Gewinnspiele sind reiner Nepp
Die Konsumentenschützer machen endlich gegen diese skrupellose Millionen-Abzocke mobil



Die Rätsel am Bildschirm sind kaum zu lösen, die Anrufkosten oft horrend: Immer mehr Zuseher beschweren sich über den Nepp. In Deutschland hat man bereits ein Verbot der Phone-In-Gewinnspiele erwogen.


Am Rand zum Glücksspiel siedeln mittlerweile viele Experten TV-Gewinnspiele an: Die Rätsel seien kaum zu lösen, dazu kämen horrende Telefonkosten, es handle sich um ?eine rein kommerzielle Abzocke.â??

Tausendzweihundert Euro in drei Stunden: Diese Summe vertelefonierte eine Familie während einer Gewinnspielsendung im TV. Mit zwei Handys und dem Festnetz ?bewaffnetâ??, versuchte man das Rätsel zu knacken. ?Gewonnen hat die Familie aber nichtsâ??, sagt der steirische AK-Konsumentenschützer Mario Pöschl.
Dutzende Beschwerden über Gewinnspiele in mehreren privaten TV-Kanälen hat der AK-Experte bereits verzeichnet. Und reagiert. Mittlerweile wurde die österreichische Regulierungsbehörde für Telekommunikation eingeschaltet, die Kosten für die Anrufe zu überprüfen (0,70 Euro pro Minute). ?Und die Behörden sollen sich das anschauen, ob die Gewinnspiele im TV nicht verbotene Glücksspiele sind.


?Wie Lotto-Sechserâ??


Angela Riegler, Chefin der Salzburger AK-Konsumentenberatung: ?Wir haben Beschwerden über die Rätselspiele in ATV+ erhalten.â??
Foto: AK SalzburgDie Chance auf einen Gewinn ist ungefähr so hoch wie jene auf einen Lotto-Sechserâ??, ätzt Pöschl. Denn, so weiß auch Angela Riegler, Chefin der Salzburger Konsumentenberatung: ?Am meisten ärgern sich die Leute über die Fragestellung, die oft in die Irre führt und keine Chance auf ein Lösung lässt.â??
Bei einem Kartenspiel im Wiener Sender ATV+ etwa würden Karospielkarten gezeigt, die Zuseher müssten die Karos zählen. Und es sei nicht klar, ob es auch um die verdeckten Karos gehe, weil die Karten auch übereinander lägen. Und die grafische Gestaltung mache auch nicht deutlich, was nun ein Karo sei oder nicht.
Der 25-jährige Student Mario Z., der sich auch über den Sender bei der Salzburger AK beklagte, hat am Bildschirm ein Rätsel verfolgt, bei dem es darum ging, Kiloangaben auf dargestellten Scheiben zu zählen. ?Es haben viele Leute angerufen, aber niemals lag jemand mit seiner Zahl richtig. Es muss einen gefinkelten Trick bei der Spielangabe geben. Und die Anrufer hängen ewig in der Leitung.â?? Zusätzlich ärgere man sich auch noch über Kommentare der Moderatoren wie: ?Das kann doch nicht so schwer sein.â??
Und schon ist man wieder versucht, zum Telefonhörer zu greifen, und seine Intelligenz zu beweisen. Über die teure Mehrwertnummer wird kräftig abkassiert. Denn man wird dazu bewogen, möglichst lange in der Leitung zu verweilen, beziehungsweise wiederholt anzurufen, weil das angeblich die Chancen steigere, als Kandidat in der Sendung raten zu dürfen.


Profit über Anrufer

Konsumentenschützer Pöschl: ?Die Kosten der Sendung, die ausgespielten Gewinne und natürlich die Profite der Sender werden über die Anrufer finanziert. Das ist mittlerweile ein Milliardengeschäft.â?? So hat etwa die Süddeutsche Zeitung für einen einzigen Privatsender für ein Jahr folgende Daten ermittelt: 173 Millionen Anrufe führten zu einem Gewinn von fast 15 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 60 Millionen.
Beim Sender ATV+ argumentiert man gegenüber dem SF: ?Wir haben keinen redaktionellen Einfluss auf die Sendung. Eine deutsche Firma kauft dafür Sendezeit und führt die Call-In-Spiele durch. Beschwerden über zu hohe Telefonkosten reichen wir an die Firma weiter. Sollten sich die Klagen mehren, werden wir auch etwas dagegen unternehmen. Wir leben von unseren Sehern, es wäre ja kontraproduktiv, sie zu vergrämen.â??


Strafanzeige

Die Zeiten für die Sender und deren gute Geschäfte könnten jetzt aber härter werden. Das Bundesamt für Justiz in der Schweiz hat festgestellt, dass es ?sich um verkappte Glücksspieleâ?? handle. Der Kanton Zürich hat jüngst eine Strafanzeige gegen TV-Gewinnspiele eingebracht (Sendungen in SAT1 und Viva Schweiz). In Deutschland haben die Bundesländer bereits darüber beraten, in einem eigenen Lottogesetz die Glücksspiele neu zu regeln und telefonische Gewinnaktionen im Fernsehen generell zu verbieten. Das würde aber vor allem die Privatsender in ihrer Existenz treffen.
Unter anderen hat die Bayerische Landeszentrale für Medien (BLM) inzwischen zumindest verbindliche Leitlinien für die Aufsicht von TV-Gewinnspielen erstellt: So soll es eine deutliche Bildschirmdarstellung der Kosten geben, die Kosten dürften das Transportentgelt für eine Postkarte (derzeit 45 Cent, toleriert werden aber 49 Cent) nicht übersteigen. Es dürfe keine willkürliche Änderung der Spielregeln geben. Und auf ?eine übersteigerte Motivation zum Anruf soll verzichtet werden.â??

Daniela Strasser





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salzburger fenster
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  felixhelvetia
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BeitragVerfasst am: Sonntag, 19.02.2006, 11:09 
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Hier noch ein Artikel aus dem "Kölner Stadt-Anzeiger", der auch in anderen Zeitungen abgedruckt wurde:

?Rufen Sie jetzt an - sofort!â??
VON ULRIKE LANGER, 21.01.05, 07:42h, AKTUALISIERT 21.01.05, 15:44h

9Live ist Deutschlands erster Transaktionssender.

Frechener Bürger stellt Strafanzeige gegen den Mitmach-TV-Sender.

?Rufen Sie jetzt an - sofort! Wer jetzt nicht anruft, ist selber schuld.â?? So klingt es tagtäglich bei 9Live. Am penetranten Marktgeschrei des ?Mitmachâ??-Senders scheiden sich die Geister. Es gibt hartgesottene Fans, die in der Zentrale des Senders in München die Kassen klingeln lassen, weil sie sich bei dessen Gewinnspielen für jeweils 49 Cent pro Anruf die Finger wund wählen. Es gibt Geläuterte, die beim Blick auf ihre Telefonrechnung anschließend klüger werden. Die Mehrheit der TV-Zuschauer ignoriert den Sender.

Und es gibt hartgesottene 9Live-Hasser, die den Sender schauen, nur um Ungereimtheiten umgehend ins Internet zu stellen, zum Beispiel auf die Homepage forum.tvmatrix.net. Nach einer Phase mit ausschließlich banalen Quizfragen, die dazu dienten, möglichst viele Anrufer mit einer kostenpflichtigen Bandansage abzuspeisen, stellt 9Live mittlerweile auch extrem schwierige Aufgaben. ?Abzockeâ?? oder ?Abzockeâ?? nennen die Internet-Kritiker Spiele, deren Lösungswege undurchsichtig bleiben.

Manchmal fragt 9Live: ?Welche Geschäfte gibt es wirklich?â?? Dazu werden Logos eingeblendet, die teilweise minimal verändert sind. Zuschauer, die auf diese Details nicht achten, liegen deshalb mit ihren Lösungsversuchen regelmäßig falsch. In Abwandlungen dieses Spiels sollen Ratefans auch ?richtigeâ?? und ?falscheâ?? Tankstellen oder Telefonanbieter erkennen. Manchmal sind die Augen eines Würfels zu zählen, wobei die von 9Live als richtig benannten Lösungen nicht unbedingt die mathematisch logischen sind.

9Live widerspricht dem Vorwurf, dass Quizfragen in absichtlich irreführender Weise gestellt würden: ?Jedes Rätsel hat einen eindeutigen Lösungsweg und damit eine eindeutige Lösung.â?? Für Einzelfälle in der Vergangenheit, in denen Moderatoren richtige Lösungen von Anrufern nicht anerkannten, habe sich der Sender entschuldigt. ?Bei über 12 000 Quiz- und Rätselaufgaben im Jahr sind auch wir nicht vor Fehlern gefeit. Anrufer mit der richtigen Lösung erhalten in einem solchen Fall selbstverständlich die ausgelobte Gewinnsumme nachträglich ausbezahltâ??, heißt es aus München.

Betrugsvorwürfe gegen 9Live gab es von Anfang an - strafrechtlich relevant waren sie nie. Eine Rentnerin, die sich mit fast 50 000 Anrufen bei 9Live eine Telefonrechnung von über 23 000 Euro eingehandelt hatte, scheiterte mit dem Versuch, dies vor Gericht dem Sender anzulasten. Im vergangenen Jahr wiesen zwei Münchner Gerichte die Klage einer Anruferin aus Sachsen ab, die sich betrogen fühlte, weil 9Live suggeriert habe, es rufe niemand an. Sie selbst hörte bei ihren Anrufen nur eine Bandansage, anstatt durchgestellt zu werden. Die Zuschauerin habe das Prinzip des Senders, mit Telefonanrufen Geld zu verdienen, selbst erkannt, befanden die Juristen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen riet vor zwei Jahren, Anrufern, die meinten, ein kostenpflichtiges Besetztzeichen vom Band zu hören, zu juristischen Schritten. Das anschließende Gerichtsverfahren in München gewann der Sender allerdings. Ein Abzocke mit technischen Mitteln könne nicht nachgewiesen werden, urteilten die Richter.

Ein Frechener Bürger hat jetzt erneut die Münchner Staatsanwaltschaft gebeten, in Sachen 9Live zu ermitteln. Die Behörde soll prüfen, ob 9Live ?unerlaubtes Glücksspielâ?? veranstaltet und sich zudem des wiederholten Betruges schuldig macht. Diese Tatbestände können die überlasteten deutschen Strafverfolgungsbehörden allerdings oft nicht nachweisen. Leichter ist es nach Ansicht von Juristen, Verstöße gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb zu ahnden - zum Beispiel gegen die Pflicht, Spielregeln von Gewinnspielen eindeutig zu formulieren. Allerdings dürfen nur Verbände eine solche zivilrechtliche Klage einreichen, die im Erfolgsfall zur Abmahnung oder zur Unterlassungserklärung führen kann. Bei der Verbraucherzentrale NRW liegen aber keine gehäuften Beschwerden über 9Live vor, so dass man dort keinen Grund sieht einzugreifen.

Die Bayerische Landesmedienanstalt (BLM), Lizenzbehörde des Senders, ist inzwischen auf mögliche Ungereimtheiten bei 9Live aufmerksam geworden. Diese soll der Sender nun in einer Anhörung ausräumen. Sollte die BLM danach zum Schluss kommen, dass es bei manchen Gewinnspielen nicht mit rechten Dingen zugeht, werde sie diese Art von Spielen untersagen, sagte ein Sprecher gegenüber dem ?Kölner Stadt-Anzeigerâ??.

(KStA)
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  Dieter Schneider
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BeitragVerfasst am: Montag, 20.02.2006, 15:20 
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« DerFriese » hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Wer zu oft gewinnt, fliegt raus

Der TV-Sender Neun Live hat vor dem Landgericht München Recht bekommen: Er darf auch künftig bei seinen Telefon-Glücksspielen Anrufer ausschließen, die zu oft gewinnen. Der Kanal war von zwei Männern verklagt worden, denen auffällig hohe Gewinne nicht ausgezahlt wurden.


Es gab einmal das geflügelte Wort : "Spielschulden sind Ehrenschulden."

Das zitiertes Urteil bestätigt, dass Recht und Ehre in diesem Land zwei gegensätzliche und unvereinbare Dinge sind.
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  Mork vom Ork
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 23.02.2006, 15:54 
Titel: Posting versehentlich verschoben, daher von mir neu
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ein kleiner ausschnitt aus einem artikel der website medienhft.ch, der sich mit dem call-in-geschäft beschäftigt....

Zitat:

Call-In-TV in Zeiten von Hartz IV

Wie aktuell diese Forderung ist, davon zeugen neben dem Trend zur Schleichwerbung auch die "Visionen" selbst ernannter Medienstrategen, die mit einem nicht minder unverfrorenen Abzockprinzip die Fernsehbranche erobern wollen: Bereits seit über dreieinhalb Jahren beweist der als Quizveranstalter auftretende Münchener Sender Neun Live täglich aufs Neue, wie Zuschauer als Konsumenten über den Tisch gezogen werden. Denn die Erfinder des "Call-In-TV" haben das kategorische Ausbeuten direkt in ihr Programm integriert und damit transparent gemacht, was viele vor ihnen nur zu gerne verschwiegen haben: Warum dem Publikum, so lautet ihre Devise, ein aufwändig durch Werbung finanziertes Angebot aufzwingen, wo es doch selbst einen beachtlichen Teil zu den Programmerlösen beisteuern kann - und zwar ganz ohne Umwege. So haben sich die Anwälte von Neun Live über viele Gesetzeslücken schlau gemacht (bisher ermittelte die Münchener Staatsanwaltschaft erfolglos), um mit Glücksspielen jährlich etliche Millionen Anrufer um ihr Bares zu erleichtern. Statt umständlich mit Spots zu werben wie fast alle Programmanbieter, werden Zuschauer für tumbe Zahlen- oder Bilderrätsel einfach per Telefongebühr zur Kasse gebeten (vgl. Niggemeier 2003). 49 Cent sind pro Anruf fällig - satte Gewinne für Neun Live garantiert, wenn man das auf die im Schnitt 500'000 bis 600'000 Anrufer pro Tag hochrechnet. Die Rategebühr wird praktischerweise gleich mit der monatlichen Telefonrechnung abgebucht, womit selbst Arbeitslosen und Alten, die laut GfK-Daten weitaus länger als der Durchschnitt vor der Flimmerkiste sitzen, unter dem Damoklesschwert von Hartz IV noch der letzte Cent aus dem Kreuz geleiert wird. Das Umstrittene daran: Der Grossteil der Anrufer dringt nie bis zum Moderator vor. "Nur jeder 25. Anrufer gelangt überhaupt in den computergesteuerten Auswahlmechanismus, der dann innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums per Zufall einen Teilnehmer in die Sendung durchstellt." (Ströhlein 2005) Alle anderen würden bereits vorher mit ein paar mechanischen Worten des Bedauerns abgespeist: "Hallo. Schön, dass Sie uns angerufen haben. Leider haben Sie kein Glück gehabt. Versuchen Sie es gern noch einmal. Dieser Anruf kostet Sie aus dem Festnetz der Deutschen Telekom 49 Cent."

"Wenn Medien ohne Werbung funktionieren wollen, muss das Geschäft direkt mit dem Konsumenten gemacht werden", ist Neun-Live-Geschäftsführerin Christiane zu Salm überzeugt (zit. in Ströhlein 2005). Natürlich - auch so kann man Gebühren finanziertes Programm verstehen. Der subtile Siegeszug des Zockerfernsehens freut neben den Gesellschaftern vor allem zu Salm, die sich ihr Geschäftskonzept gerne als "Transaktionsfernsehen" schönredet. Doch die einzigen wirklichen Transaktionen, die hier reibungslos laufen, sind die Gebührenabbuchungen auf den Bankkonten der Verbraucher. Dabei ist das von Wirtschaftsjournalisten als "innovativ" gepriesene Zukunftsmodell so rentabel, dass es schon bald nach Osteuropa, Spanien und die Schweiz exportiert werden soll (vgl. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 26.03.2005). Euvia Media, Betreiberin von Neun Live, machte vergangenes Jahr 28,2 Millionen Euro Vorsteuergewinn, der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr auf 102,4 Millionen Euro (vgl. Hanfeld 2004, 2005). Im Zuge der Übernahme durch die ProSiebenSat.1 AG (vgl. Jakobs 2005) hat sich das Geschäftsmodell von Neun Live nach Ansicht von FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld "zum Branchenseller entwickelt, es passt perfekt zu den Überlegungen der grossen Sender, ihren abbröckelnden Umsatz im Werbegeschäft durch Direktmarketing zu ersetzen". So wurden bereits 2004 rund sieben Prozent des Umsatzes von ProSiebenSat.1 mit dem "Nichtwerbegeschäft" erwirtschaftet. Mit dem neuen Partner Neun Live wird bis 2007/2008 eine Verdoppelung angestrebt. Inzwischen sei klar, erklärt zu Salm unbescheiden, "dass Fernsehen mit direktem Zuschauerkontakt der wichtigste Wachstumsmarkt im Mediengeschäft wird. Dabei ist Neun Live erst der Anfang."


quelle: www.medienheft.ch

ganzer artikel oben im link zu lesen....

gruß
der friese



Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 30.03.2006, 14:37 
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« Die Süddeutsche Zeitung » hat Folgendes geschrieben:

Der kleine Unterschied

Ist ein Fernsehformat schützenswert? Der Mitmachkanal Neun Live verklagt die Konkurrenz wegen Ideenklaus - und scheitert vor Gericht.
Von Senta Krasser


Seit Juni hat der Mitmachkanal Neun Live, der bisher viele Peinlichkeiten nicht ausließ, eine Sendung, die neue Rekorde setzt: 9Live Zuhause sei eine "einzigartige Kombination von interaktiven Fernseh-Gewinnspielen mit Reality-TV in Form einer Doku-Soap". In einem TV-Studio-Loft leben Moderatoren in den Alltag hinein: Sie trinken Kaffee, essen Pizza, schmusen mit Hausschwein Schnappi und haben merkwürdigen Besuch, der stundenlang stumm Bierdosen schüttelt oder am Weltrekord im Dauer-Eierschaukeln arbeitet. Und immer wieder heißt es: "Rufen Sie an! 1500 Euro sind Ihnen sicher!"

Gern kopiert
Solche "einzigartigen" TV-Konzepte werden gern kopiert. So kam es, dass Neun Live im August dem Sender Tele 5 mit einer Einstweiligen Verfügung drohte: "Sklavisch nachgeahmt" habe Tele 5 mit "Die Spielemacher" das von Neun Live "mit viel Mühe entwickelte" 9Live Zuhause.


Auch in "Die Spielemacher" hausen moderierende Akkordarbeiter in einer Wohnung, kochen, empfangen Gäste und präsentieren Gewinnspiele, die die Intelligenz beleidigen und Telefonkosten in die Höhe treiben. "Generell kann man TV-Formate fast nicht schützen. Ähnlichkeiten sind unvermeidbar", sagt Tele-5-Chef Jochen Kröhne.

» Mal ehrlich: Wir machen am Nachmittag nicht das Glanzlicht des deutschen Fernsehens «
Tele-5-Chef Jochen Kröhne


Er gibt zu: "Mal ehrlich: Wir machen am Nachmittag nicht das Glanzlicht des deutschen Fernsehens." Die Anwälte von Tele 5 haben herausgearbeitet, dass es sich bei Die Spielemacher um ein strukturell "gänzlich anderes Genre" handele: kein "Frontal-Call-TV mit untergeordneten Talk-Show-Elementen", sondern eine "Talk-Show mit untergeordneten Call-TV-Elementen". Shocked hää....ach so...???

Es lebe der kleine Unterschied. Vergangene Woche zum Beispiel - Udo Jürgens feierte den 70. - brutzelten Tele-5-Moderatoren zu Griechischer Wein Hamburger in der Pfanne, lasen sich aus der Zeitung vor und fragten: "Wo ist der Fehler im linken Bild von Udo Jürgens? Stören Sie uns ruhig beim Essen. Wir erhöhen so lange den Jackpot auf 20.000 Euro." Der Einstweiligen Verfügung gegen Tele 5 hat das Landgericht Hamburg nicht entsprochen. Neun Live will aber weiter gegen Sender vorgehen, "die uns nachahmen oder kopieren". Gewinnspiele sind das Rückgrat der profitablen Firma.

Zu mancher Tageszeit unterscheidet sich auch DSF kaum vom Programm der Senderchefin Christiane zu Salm. Neun Live hat gegen das Sportfernsehen nach DSF-Angaben ebenfalls eine Einstweilige Verfügung durchbringen wollen, scheiterte aber vor dem Oberlandesgericht in Hamburg.

"Befremdlich" findet DSF-Chef Rainer Hüther das Verhalten der Nachbarn - die Zentralen der Münchner Sender liegen 20 Meter auseinander. Willkommen ist dagegen, wenn Sat1 und Kabel1 solche Formate bringen - sie gehören wie Neun Live zur Pro Sieben Sat 1 Media AG; Salms "Transaktions-TV" produziert für die Schwestersender eifrig Call-in-Shows.

RTL hingegen hat sich im Sommer, kaum bemerkt, von seinem ähnlich gelagerten Nachtquiz verabschiedet, um zu "optimieren". Es soll nur eine Pause sein. Immerhin prognostiziert die Agentur Goldmedia für dieses Genre ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15 Prozent - bis auf 780 Millionen Euro im Jahr 2008.


so...das urteil aus dem jahr 2004 verdeutlicht, dass gnadenlos sendekonzepte geklaut werden und dies alles gerichtlich abgesegnet und legal....

kein wunder, dass erfolgreiche abzo....äh....sendekonzepte von heute auf morgen in jedem call in sender zu finden sind.....es kostet nichts und ist rechtens...

was will man mehr....


gruß
der friese

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  Horst de Mol
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 30.03.2006, 15:02 
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« Die Süddeutsche Zeitung » hat Folgendes geschrieben:

Immerhin prognostiziert die Agentur Goldmedia für dieses Genre ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15 Prozent - bis auf 780 Millionen Euro im Jahr 2008.


:escht:

Die Zahlen finde ich echt erschreckend...
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  redled
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BeitragVerfasst am: Donnerstag, 30.03.2006, 15:26 
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« HdM » hat Folgendes geschrieben:
« Die Süddeutsche Zeitung » hat Folgendes geschrieben:

Immerhin prognostiziert die Agentur Goldmedia für dieses Genre ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15 Prozent - bis auf 780 Millionen Euro im Jahr 2008.


:escht:

Die Zahlen finde ich echt erschreckend...


Ist doch super Cool
Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld und Harz4 fließen zurück ins Staatssäckle und machen die Schweine, die am Trog sitzen, noch fetter..perfekt Wink
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Dienstag, 04.04.2006, 16:29 
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eine diplomarbeit aus den neunziger jahren, in der die lma ihr fett abkriegen...

uni konstanz

thema:

Die Landesmedienanstalten als Erfolgreich scheiternde Organisationen?
Kontroll- und politische Funktionen der Rundfunkaufsicht in Deutschland

hier nur kurz das inhaltsverzeichnis dargestellt.....

I.1.Einleitung 3
I.2. Organisationsversagen und die Theorie erfolgreich scheiternder Organisationen 4
I.3. Die Landesmedienanstalten: Rundfunkspezifikation und Schwerpunkte der Analyse 5
I.4. Die Landesmedienanstalten: Steuerung der Rundfunkentwicklung 9
I.5. Rundfunkaufsicht im Vergleich: die USA 14

III. Die Kontrollfunktion der Landesmedienanstalten 32
III.1. Programmaufsicht 33
III.1.1. Dilettantismus durch Nichtpublizität: das Fehlen interner und externer systematischer
Rechenschaft_ 33
III.1.2. Dilettantismus beim Aufbau der Programmaufsichtsstrukturen: die "Gemeinsame Stelle Programmbeobachtung" als Beispiel 35
III.1.3. Dilettantismus der Werberegulierung 37
III.1.4. Dilettantismus des Jugendschutzes 42
III.1.5. Dilettantismus der Programmaufsicht, Phase II - oder: die Gerichte, nicht die Wächter entscheiden 45
III.1.6. Kontrollfunktionale Äquivalente zur Werberegulierung und zum Jugendschutz: Konsumentensouveränität und Selbstregelung 48


der erste und dritte teil der arbeit sind meiner meinung nach am interessantesten....
allerdings ist es mit dieser diplomarbeit wie mit vielen anderen gutgeschriebenen sachen.....

jeder könnte sie lesen, keine sau interessiert sich dafür und kein schwein nimmt diese arbeiten zum anlass, etwas zu ändern....

wenn man bedenkt, dass die arbeit zu einer zeit entstand, in der es in punkto call in noch relativ harmlos aussah und die privaten erst langsam auf dem vormarsch waren....
da denke ich, dass die arbeit heute noch schärfer die lma kritisieren könnte....


gruß
der friese
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  DerFriese
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BeitragVerfasst am: Dienstag, 04.04.2006, 16:48 
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ausschnitt aus diesem artikel



Abzocke

Ein Jammerspiel ist auch die ?Kontrolle? der kostenpflichtigen Anrufspiele. Die Medienwächter aus Bayern (BLM) und Baden-Württemberg (LfK) haben dazu einen sehr brauchbaren Leitfaden entwickelt. Allerdings verstoßen Neun Live und das DSF fast täglich gegen die darin enthaltenen Empfehlungen. Bei der BLM sagt man, daß zwar inzwischen drei Mitarbeiter sich vor allem um die Überwachung solcher Gewinnspiele kümmerten, man aber auf Hinweise von Zuschauern und Journalisten angewiesen sei.

Im übrigen sei es bei Neun Live schon nicht mehr so schlimm wie früher. Na dann. Eine Aussage, wie man dazu steht, daß Neun Live sich vor Gericht das Recht erkämpft hat, erfolgreiche Zuschauer, die die Tricks des Senders durchschaut haben, vom Mitspielen auszuschließen, gibt es von der BLM nicht. Aber eine Studie, in der kleinen Sendern die Telefonmehrwertdienste als Erlösquelle ans Herz gelegt werden.


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medienkritik in deutschland

gruß
der friese
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