Der Medienexperte der SPD-Fraktion und Ex-Fernsehjournalist Markus Rinderspacher sparte nicht an drastischen Bezeichnungen: "Versagen der Führungsspitze", "gezieltes Wegsehen" oder "riesige Unterlassungserklärung". Zu letzterer Sünde zählte der SPD-Abgeordnete auf: die unterlassene Information der Gremein und der Rechtsaufsicht (Hochschulministerium), das unterlassene Stellen von Nachfragen, das unterlassene Einleiten strafrechtlicher Schritte mit der Folge der Verjährung und nicht zuletzt, dass es ohne das Auffliegen der Kreditannahme zu einer Verlängerung des Vertrags mit Camp TV für weitere acht Jahre gekommen wäre. Rinderspacher sprach von "einem enormen eingetretenen Schaden" für die Medienaufsicht durch das "Schweigekartell unter Freunden".

Wozu jetzt auch der Verwaltungsratsvorsitzende Manfred Nüssel (Bayerischer Ex-Senator und in der Führungsspitze bei Raiffeisen, Berlin) gezählt wird (Ulrike Gote will ihn "genauer hinterfragen").

Senator Nüssel führte aus, daß die gesamten Maßnahmen einschließlich Erwerb und Umbau Aufwendungen in Höhe von ca. 39 Mio. DM verursacht hätten. "Stellt man die geschaffenen Werte und Nutzungsmöglichkeiten in Relation zu den entstandenen Kosten, so können wir aus heutiger Sicht sagen, daß die getroffenen Entscheidungen richtig waren", betonte der Verwaltungsratsvorsitzende.