"Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Ihnen an der richtigen Adresse bin, möchte nun aber meine Meinung bzgl. des außergerichtlichen Vergleichs mit der 9Live Fernsehen GmbH und den verbundenen Sendern der Gruppe (Sat.1, ProSieben, kabel eins) mit der ZAK.

Wie kann es möglich sein, für klare Verstöße, für die ein Bußgeld verhängt wurde, einen Vergleich zu schließen? Das Programm von 9Live und die durch diese Firma produzierten Formate ist/sind keinesfalls transparenter oder gar fairer geworden. Nach wie vor handelt es sich relativ eindeutig um (eigentlich illegales) Glücksspiel - mehrfach durch Gutachten bestätigt, z.B. durch eine Arbeit von Stefan Bolay, Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft, Universität Karlsruhe, die ich Ihnen gerne zur Verfügung stelle. Die Zufallsvorauswahl durch "Hot Button"-Mechanismen laden nach wie vor zur Mehrfachteilnahme ein und haben nichts mit Können oder Geschick zu tun, sondern hängen - glücksspieltypisch - vom Zufall und eben Glück des Anrufenden ab. Nach wie vor wird von den Moderator_innen über die Schwierigkeit hinweggetäuscht, gerade bei Such- und Ratespielen wie "Welche Namen mit ... suchen wir?". Nach wie vor werden Durchstellpausen von mehr als zwei Stunden gesendet und über die Anruferintensität hinweggetäuscht. Wenn Sie einen Tag 9Live-Programm schauen, finden Sie sicher genug Verstöße, um weitere Bußgelder zu verhängen. Die Kontrolle durch die BLM ist mehr als mangelhaft und basiert hauptsächlich auf den schriftlichen Beschwerden, u.a. durch Mitglieder des Forums von citv.nl und ähnlichen Seiten.

Wenn ich einen Mord begehe, kann ich auch nicht nachträglich sagen "es tut mir leid" oder "da gab es ein Missverständnis" und dann mit einer geringen Geldstrafe davonkommen. Bereits bei meiner letzten Beschwerde (ein Spiel wurde nicht aufgelöst) war der Tonus etwa "Naja, das kann ja mal passieren". Richtig, das kann alles passieren in einer Live-Sendung - es DARF aber eben nicht passieren.
Ich finde es beschämend und unfassbar, dass die ZAK / BLM mit einer meiner Meinung nach kriminelle Produktionsfirma, die Geld mit der Naivität und Spielsucht der Zuschauer macht, den Schulterschluss vollzieht und ihren Aufsichtspflichten nicht mehr nachkommt.

Ich bitte die verantwortliche Stelle um eine Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen
..."

Eigentlich finde ich, wir sollten so was wie eine Petition starten.
Einen offenen Brief, den jeder User per E-Mail oder per Post an Frau Goderbauer-Marchner schicken sollte.
Vielleicht hat einer von euch Lust, einen "Musterbrief" für die Petition zu erstellen.
Dankeschön![/b]

Ich möchte ihnen auf diesem Weg mitteilen, dass ich ihre Entscheidung, das Subjekt Milski in ihre morgige Sendung einzuladen und ihm so eine Plattform zur Selbstdarstellung zu bieten, zutiefst verurteile. Dieser Typ hat jahrelang Menschen b******** und tut es noch heute (Sport1). Tun sie das was Plasberg schon vor ca. 3 Jahren tat und laden Sie ihn wieder aus.

An die Mitglieder des Rundfunkrates des NDR

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den Programmgrundsätzen des NDR heißt es:
"Zu den im NDR-Staatsvertrag festgelegten Programmgrundsätzen gehört es, die Würde des Menschen zu achten und die Verständigung der Menschen untereinander in allen Bereichen des Lebens zu fördern. Darüber hinaus soll [sich] der NDR...zur sozialen Gerechtigkeit beitragen sowie die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung achten. Einen besonderen Stellenwert bei den Programmgrundsätzen nimmt der Jugendschutz ein."
Am 26.10.11 war in der Sendung "Anne Will" Jürgen Milski zu Gast. Thema der Sendung war "Aufstieg nur für Arme?". Herr Milski wurde vorgestellt als "Früher Autobauer, heute Millionär". Frau Will sagte, er sei Moderator und mache "so Gewinnspiele. Man kann mit Glück auch Geld gewinnen." Herr Milski durfe dann absondern, dass es "mit Fleiß jeder in Deutschland schaffen könne".
Hierzu stelle ich fest: Herr Milski moderierte lange Zeit beim Sender 9Live, und nach dessen Ende bei Sport1. Call-in-Gewinnspiele stehen seit langer Zeit unter Manipulationsverdacht.
Herr Milski gab vor einiger Zeit ein Interview für die Süddeutsche Zeitung, in der er zum Beispiel äußerte:
SZ: Viele Menschen sind so dumm und rufen an.
Milski: Selbst schuld. Soll ich mich um jeden einzelnen kümmern?
Außerdem sagte er, dass es ihm egal sei, wie viele Leute dort Geld verlieren würden, solange er genug Geld verdiene.
Herr Milski hatte auch kein Problem damit, eine Anruferin kaltlächelnd mit dem Hinweis "Denk mal an Deine Familie" um einen Gewinn von 5000 Euro zu erleichtern, den Ausschnitt können Sie sich hier ansehen: http://fernsehkritik.tv/folge-28/739/
Aber für Frau Will ist er jemand, der sich mit Fleiß seit 10 Jahren in der Medienbranche hält.
Diese Sendung war nicht nur journalistisch unterirdisch, sie hat auch gegen die Programmgrundsätze verstoßen, da hier ein Abzocker, dem es nur ums eigene Wohl geht, als Vorbild dargestellt wird.
Ich hatte mich bereits im Vorfeld bei der Redaktion von Frau Will über die Einladung von Milski beschwert, ohne eine Antwort zu erhalten. Ich möchte sie bitten, darauf hinzuwirken, dass Frau Will in einer der nächsten Sendungen eine Erklärung hierzu abgibt und kein ehemaliger 9Live-Abzocker mehr in Sendungen der ARD eingeladen wird, es sei denn, sie beschäftigt sich kritisch mit dieser Tätigkeit.
Mit freundlichen Grüßen

vielen Dank für Ihre Zuschrift zur Sendung .Anne Will" am 26. Oktober 2011.
Darin beanstanden Sie den Auftritt von Herrn Milski. Sie werfen der Redaktion vor, dass "hier ein
Abzocker, dem es nur ums eigene Wohl geht, als Vorbild dargestellt wird". Sie kritisieren die Programmgestaltung
als "journalistisch unterirdisch" und als Verstoß gegen die Programmgrundsätze.
Ich habe die Redaktion um eine Stellungnahme zu Ihrer Kritik gebeten.
Das Thema der Sendung von Anne Will waren nicht die zweifelhaften Gewinnspiele beim Sender
9Live, an denen Herr Milski mitgewirkt hat, sondern die unterschiedlichsten Bedingungen für den
gesellschaftl ichen Aufstieg.
Das Ziel der Sendung bestand darin, die Meinungsbildung der Zuschauerinnen und Zuschauer über
die Bedingungen für den gesellschaftlichen Aufstieg durch die Diskussion zu fördern. Dazu hatte
die Redaktion durch die Besetzung der Sendung eine kontroverse Diskussion des Themas zu gewährleisten,
ohne sich die Position eines einzelnen Gesprächsteilnehmers zu Eigen zu machen,
geschweige denn jemanden als "Vorbild" darzustellen.
Die sechs Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer repräsentierten extrem unterschiedliche
persönliche Aufstiegsgeschichten: die Journalistin Anna von Bayern, der Armutsforscher Christoph
Butterwege, der frühere Chef von McKinsey Deutschland Herbert Henzler, der über Big Brother bekannt
gewordene Jürgen Mi/ski, die Geschäftsführerin der Initiative ArbeiterKind Katja Urbatsch und
der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit.
Ich kann Ihre Vorbehalte gegenüber Herrn Milski gut verstehen. Herr Milski wurde in der Sendung
mit einem kurzen Einspielfilm vorgestellt, der die wesentlichen Stationen seines Lebenswegs enthielt.
Dabei wurde seine Tätigkeit für den Sender 9Live zwar kurz erwähnt, weil sie nicht verschwiegen
werden durfte, aber nicht ausführlich dargestellt, da sie kein Thema dieser Sendung war. Keinesfalls
war es unsere Absicht, Herrn Milski als "Vorbild" darzustellen. Dafür gibt weder der Einspielfilm
noch seine spätere Behandlung durch Anne Will irgendeinen Anhaltspunkt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie trotz der unterschiedlichen Auffassungen zur Rolle des Gastes
Jürgen Milski weiterhin ein treuer und kritischer Zuschauer des Ersten bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor