Call-in-TV: Forenbetreiber befürchtet Schließung nach Klage über 20.000 Euro

(pk) Der Betreiber eines kritischen Internet-Forums, das sich mit Call-In-TV-Formaten und Quizsendern wie 9Live beschäftigt, ist nach eigenen Angaben von der Schließung bedroht.

Mit einer jetzt zugestellten Klage wolle eine Tochter der Produktionsgesellschaft Endemol die Zahlung einer Strafe in Höhe von insgesamt über 20.000 Euro erstreiten, teilte der Betreiber von Call-in-TV.de, Marc Döhler, über seine Kanzlei Wetzel & Metzing am Mittwoch abend mit.

Hintergrund der drohenden rechtlichen Auseinandersetzung sind Behauptungen von Forennutzern über die von der Callactive GmbH produzierten Gewinnspielformate für die Sender Viva, Nick und Comedy-Central in Deutschland. Darin hatte es geheißen, es würden "Fake- bzw. Schein-Anrufe platziert, um Teilnehmer zum Mitmachen zu animieren". Döhler will sich gegen die Klage wehren. Die Endemol-Tochter war auf Anfrage der SAT+KABEL am Abend zunächst nicht erreichbar.

Anmerkung: Weitere Informationen folgen bis 0.00 Uhr

Kaum liegt der Gewinn über einer Schallmauer von 500 ?, kann keiner der Zuschauer das Rätsel lösen.

Callactive-Chef Mayer.bacher widersprach dem Vorwurf: Man gehe nicht gegen kritische Kommentare im Forum vor. Auch polemische oder unsachliche Kritik werde grundsätzlich hingenommen, hieß es in einer ausführlichen Stellungnahme, die der SAT+KABEL am Donnerstag vorgelegt wurde. Mayer.bacher will sich vor Gericht vor allem gegen die Behauptung zur Wehr setzen, es gebe Scheinanrufe. Diese Tatsachenbehauptung sei "unwahr und ihre Verbreitung gefährdet die Existenz der Callactive GmbH", hieß es. Von Anfang an sei versucht worden, im Dialog mit Doehler eine Lösung zu finden. Dass dieser Versuch scheiterte, gehe auf die Entscheidung des Forenbetreibers zurück, erklärte der Quizspielveranstalter. Doehler habe Angebote zu einer kostenlosen und außergerichtlichen Lösung nicht angenommen und die Betroffenen damit gezwungen, ihre Unterlassungsansprüche in bisher vier Fällen mit gerichtlicher Hilfe durchzusetzen, sagte Mayer.bacher.

Im Kern geht es bei der Auseinandersetzung um die Frage, inwieweit ein Forenbetreiber für die von Mitgliedern eingestellten Inhalte verantwortlich gemacht werden kann. Döhlers Anwalt Frank Metzing zeigte sich vorsichtig optimistisch: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Landgericht Berlin der rigiden Rechtsprechung des Landgerichts Hamburg folgt. Das wäre das Ende der Meinungsfreiheit im Internet." Die Pressekammer hatte in einem ähnlich Fall im vergangenen Jahr gegen den Heise-Verlag überraschend eine Haftung als Störer bejaht, während andere Richter in dieser Frage zurückhaltender urteilten (SAT+KABEL berichtete). Die Hamburger Richter stellten sich auf den Standpunkt, dass jeder Beitrag vor der Veröffentlichung von einem Mitarbeiter geprüft werden müsse. Ein in vielen Fällen unverhältnismäßig hoher personeller und technischer Aufwand. Callactive forderte Ende Mai eine Vorabfilterung von Döhler ein und bekam diese nach eigenen Angaben auch zugesichert.

Mayer.bacher will sich vor Gericht vor allem gegen die Behauptung zur Wehr setzen, es gebe Scheinanrufe. Diese Tatsachenbehauptung sei "unwahr und ihre Verbreitung gefährdet die Existenz der Callactive GmbH", hieß es.

Mayer.bacher will sich vor Gericht vor allem gegen die Behauptung zur Wehr setzen, es gebe Scheinanrufe. Diese Tatsachenbehauptung sei "unwahr und ihre Verbreitung gefährdet die Existenz der Callactive GmbH", hieß es.

Diese Tatsachenbehauptung sei "unwahr und ihre Verbreitung gefährdet die Existenz der Callactive GmbH", hieß es.

Wer sauber ist, hat nichts zu befürchten.
Und wer nichts zu befürchten hat, der darf sich gelassen zurücklehnen.
Und wer nichts zu befürchten hat, der schießt auch nicht wie wild um sich.