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Pflichtveröffentlichungen von Call-In-Betreibern
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Grüner geht nicht
Grüner geht nicht


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 2930
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 16:02 
Titel:  Pflichtveröffentlichungen von Call-In-Betreibern
Thema Beschreibung: Die wirtschaftliche Situation
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Ich möchte auf eine Informationsquelle hinweisen, die hier im Forum bisher sträflich vernachlässigt wurde, jedenfalls soweit ich das sehe. In Deutschland ist es seit einiger Zeit für Kapitalgesellschaften, also auch GmbHs, Pflicht, ihre Jahresabschlüsse im elektronischen Bundesanzeiger zu veröffentlichen, wo diese Information von jedermann kostenfrei abgerufen werden kann. Seit dem Jahr 2008 wird diese Pflicht auch tatsächlich exekutiert, es gibt Ordnungsgelder, wenn man es nicht tut. Daher tun es nun auch sonst eher öffentlichkeitsscheue Call-In-Betreiber.

Es kann jedermann auf http://www.ebundesanzeiger.de gehen, und dort z.B. Begriffe wie "Callactive" oder "9Live" in die Suchmaske eingeben. Da die gesetzlichen Vorschriften vorsehen, dass kleinere Kapitalgesellschaften nur eine -- fast unkommentierte -- Bilanz einreichen, sind die erhältlichen Informationen natürlich von Gesellschaft zu Gesellschaft in ihrem Umfang sehr unterschiedlich.

Beginnen wir mit der Callactive GmbH, die -- wenig überraschend -- nur das absolute Minimum veröffentlicht. Dafür haben sie aber auch bereits die Bilanz für 2007 eingereicht -- nämlich letzte Woche.

Kurzer Crashkurs für Bilanzunkundige: Unter "Aktiva" sind die vorhandenen Vermögensgegenstände der Callactive GmbH aufgelistet, unter "Passiva" findet man die Finanzierung dieser Vermögensgegenstände. Die Summe von Aktiva und Passiva (die "Bilanzsumme") ist damit definitionsgemäß immer gleich. Wichtig ist bei letzterem insbesondere die Position "Eigenkapital", die einfach die Summe der Vermögensgegenstände abzüglich der Verbindlichkeiten darstellt.

Hier sehen wir auch gleich, dass dieses Eigenkapital, also praktisch den buchmäßigen Nettowert der Callactive GmbH, von knapp über 1 Million Euro zum 31.12.2006 auf nur mehr 261.545 Euro zum 31.12.2007 gefallen ist. Obwohl man bei der Interpretation insbesondere nicht durch einen Anhang gestützten Bilanzdaten immer vorsichtig sein muß, erscheint eine solche Entwicklung besorgniserregend. Die Schulden (inklusive Rückstellungen) dieser Firma erreichen damit bereits etwa 90 % der Bilanzsumme.

Die größte Position der Aktiva betrifft Forderungen. Das sind wahrscheinlich entweder Forderungen an die Geschäftspartner (Fernsehsender, auf denen Callactivesendungen ausgestrahlt werden) oder Forderungen aus der Verrechnung der Anrufgebühren mit Telefonnetzbetreibern. Wir sehen auch, dass der Kassenbestand von zuvor 1,4 Millionen auf nur mehr 785.000 per 31.12.2007 geschrumpft ist.

Das Jahr 2006 war für Callactive scheinbar ein sehr gutes, in 2007 hat sich das jedoch in sein Gegenteil gekehrt. Wie gesagt, gibt es bei der Bilanzierung einige Gestaltungsfreiheiten, sodass man sich vor vorschnellen Urteilen hüten muss, aber ich möchte es mal folgendermaßen formulieren: Wäre ich einer der Kreditgeber, denen die Callactive GmbH insgesamt 2,3 Millionen Euro schuldet, würde ich jetzt langsam nervös werden.

Während die Bilanzen von Callactive nicht viel hergeben, ist die Veröffentlichung von 9live (die nicht mehr als kleine Kapitalgesellschaft gelten, und damit keine Erleichterungen in Anspruch nehmen können), eine wahre Fundgrube für den Call-In-TV-Beobachter. Leider hat 9live aber seine 2007er Bilanz noch nicht eingereicht, sodass wir uns an die 2006er Zahlen halten müssen, die auch erst am 16.11.2007 eingereicht wurden.

9live ist einen großen, börsenotierten Konzern eingebunden (die ProSiebenSat1 AG), dies gilt es zu beachten. Gewinne von 9Live gehen direkt an ProSieben, und Verluste müssen von ProSieben übernommen werden. Aus dem veröffentlichten Jahresbericht des ProSiebenSat1 Konzerns gehen die Einzeldaten von 9live kaum hervor, man erfährt sie erst direkt aus den ebundesanzeiger-Veröffentlichungen.

Wir können diese umfangreiche Veröffentlichung hier diskutieren, ich möchte vorab auf einige Punkte aufmerksam machen. 2006 war für 9Live wohl ein recht gutes Jahr. Es ist zwar ein Bilanzverlust angefallen, es scheint mir jedoch, dass dieser durch einen einmaligen Sondereffekt bei der Umwandlung der Gesellschaft in eine GmbH angefallen ist. Deswegen sind die Vorjahreswerte auch nicht interpretierbar.

Einige mir aufgefallene Punkte (Zitate kursiv):

Der Kundenclub "9Live Gold" zählte Ende 2006 rund 527.000 Mitglieder und ist der größte Zuschauerclub im deutschen Free-TV.

Kann das stimmen? Mir kommt diese Zahl unheimlich hoch vor.

Der Umsatz von 9Live erreichte in der Berichtsperiode 95,8 Mio. Euro. Im Vorjahr erreichte die ehemalige 9LIVE Fernsehen AG & Co. KG Umsätze in Höhe von 98,6 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse setzen sich hauptsächlich zusammen aus Erlösen aus interaktivem Fernsehen (84,7 Mio. Euro), Werbung (6,2 Mio. Euro) und Vermietung von Sendezeit (2,5 Mio. Euro).

Der Umsatz ist also bereits 2006 gegenüber 2005 leicht zurückgegangen. Die "Erlöse aus interaktivem Fernsehen" sind die bekannten Anruferlöse. 84,7 Millionen Euro bedeuten 232.000 Euro pro Tag. Wenn ich den Umsatzbeitrag eines Anrufes mit 0,33 Euro ansetze (Quelle siehe Posting von istwohlso unten), ergibt das 703.000 Anrufe am Tag. Bei einer effektiven Call-In-Sendezeit von 14 Stunden, wie sie in 2006 wohl üblich war (heute wohl eher 12 Stunden, weiter gemindert durch "Bedenkzeiten" und Studiodiskussionen, erhöht jedoch durch die Sendungen auf ProSieben und auf kabel1), erhalten wir 50.000 Anrufe pro Stunde oder 14 Anrufe pro Sekunde. Diese Information scheint mir sehr interessant, weil sie die Chancen durchzukommen eher einschätzbar macht...

In Relation dazu ist zu setzen: Aufwand für Quiz Geld- und Sachpreise in Höhe von 15,6 Mio. Euro. Damit war in 2006 zwar die Behauptung, auf dem Hauptsender würden "über 1 Million pro Monat" ausgeschüttet, knapp erfüllt (wir müssen wieder die Preise auf kabel1 und ProSieben beachten, die in dieser Zahl enthalten sind). In Prozent der Anruferlöse erhalten wir aber nur 18,4 %. Wenn wir weiters berücksichtigen, dass der Anrufer ja nicht 0,33 sondern 0,49/0,50 (oder mehr!) zu bezahlen hat, ergibt sich, dass im günstigsten Fall (Anruf in Deutschland, Festnetz oder SMS) 12,2 % der Anrufkosten in Form von Preisen an die Zuschauer zurückfließen. Im Vergleich dazu fließen bei Lotto und vergleichbaren Spielen etwa 50 % zurück, bei Sportwetten etwa 85-90 %, im Casino (Roulette oder Blackjack) deutlich über 90 %, bei Daddelautomaten vielleicht etwa 75-80 %.

Wir sehen also -- wieder wenig überraschend -- dass Call-In für den Spieler so ziemlich das ungünstigstmögliche Spiel ist. Angesichts dieser Zahlen scheint es schwer vorstellbar, dass es irgendwie möglich sein soll, bei Call-In auf Dauer zu gewinnen, selbst wenn man durch "Aufpassen" und "Schnell sein" seine Chancen etwas zu erhöhen vermag.

Unter dem Strich, also nach allen Kosten, aber vor außerordentlichen Posten und (geringfügigen!) Steuern verblieben 24,2 Millionen Euro Gewinn beim Sender. Das heißt, etwa 9,5 Cents pro Anruf stellt den Reingewinn für den Sender dar.

Ferner bemerkenswert:

Die Fluktuationsrate der 9Live Fernsehen GmbH lag im Geschäftsjahr 2006 bei 29,0 Prozent und damit deutlich niedriger als in 2005. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit belief sich auf 2,3 Jahre.

Eine Fluktuationsrate von 29% habe ich überhaupt noch nie gesehen. Und man beachte dass sie deutlich NIEDRIGER als in 2005 war. Bei 9Live bleiben offenbar die wenigsten Arbeitnehmer länger.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Zahlen in 2007 und 2008 darstellen werden. Ich gehe von einer deutlichen Verschlechterung in Deutschland aus, inwieweit das durch die "Internationalisierung" ausgeglichen werden kann wird man sehen.

Die Erläuterungen im Risikobericht dürften für an den juristischen Fragen der Glücksspielgesetzgebung Interessierten auch lesenswert sein.

EDIT: Zahlen aufgrund des Hinweises von istwohlso berichtigt

Zuletzt bearbeitet von Pfandbrief am Montag, 09.06.2008, 22:42, insgesamt einmal bearbeitet
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  Twipsy
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BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 16:43 
Titel:
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Das ist alles sehr interessant, danke dass Du Dir die Mühe gemacht hast das zu erläutern!
Was die Kredite und die nervösen Geldgeber betrifft, so kommt ja noch erschwerend der Ausstieg von Endemol im Frühjahr 2008 hinzu. Das gestrige Aussteigen von Frau A. könnte auch dazu beitragen.
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  MrNoname
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BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 18:09 
Titel:
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Very Happy WOW, hätte nie gedacht, dass Erbsenzähler (so haben wir die Controlling-Leute immer im Studium genannt) so was interessantes hervorbringen Smile.
Vielen Dank für die ganze Arbeit!

Wenn ich mich recht erinnere ist bei Kapitalgesellschaften im internationalen Vergleich ein Eigenkapitalverhältnis von 1:4 (1 Euro Eigenkapital auf 4 Euro Fremdkapital) durchaus üblich.
Bei Callactive stehen 270 Tsd Euro Eigenkapital 2300 Tsd Euro Fremdkapital gegenüber (1:8,5).

Hmm frage mich, wann EnDeMol eingestiegen ist? Zum 31.12.2005 lag das Eigenkapitalverhältnis nämlich etwa im gleichen Bereich wie am 31.12.2007. Nur zum 31.12.2006 lag sie bei ca. 1:1,7.

Habe mal zur Sicherheit nicht von der Eigenkapitalquote gesprochen, diese wird - denke ich - in Prozent angegeben und bezieht das Eigenkapital auf die gesamte Bilanzsumme. Die Bilanzsumme wird von Banken und Rating-Agenturen aber oft "bereinigt". Ich will mich hier nicht aufs Glatteis begeben und dem Forum irgendwelche Abmahnungen bescheren.



TV Magazin "Kassensturz", SF1, vom 24.06.08 über Call-In-Shows im Schweizer Fernsehen produziert durch Mass Response:

"Georg With aus dem aargauischen Teufenthal zeigt «Kassensturz» die Fernsehsendung, die ihn am meisten ärgert: Sie heisst Swissquiz. «Es ist kein Quiz, ich kann das gar nicht lösen, weil ich nie ins Studio komme. Es ist reine Abzocke», sagt With. Aus seiner Sicht sollte man diese Sendung abstellen."
.

Zuletzt bearbeitet von MrNoname am Montag, 09.06.2008, 18:52, insgesamt einmal bearbeitet
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  istwohlso
Schokokuss
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BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 18:41 
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@Pfandbrief

Super!!!!
Vielen Dank für diese hervorragende Informationsquelle. Very Happy


Ps.
Aus dem Band 79 der BLM-Schriftreihe (CallMedia - Mehrwertdienste in TV und Hörfunk) kann man entnehmen, dass von jedem Anruf 0,32-0,34 Euro bei 9live bleiben.

Zuletzt bearbeitet von istwohlso am Montag, 09.06.2008, 18:45, insgesamt einmal bearbeitet
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  Twipsy
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Beiträge: 1070
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 18:44 
Titel:
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Und wie war die Eigenanteilsquote bei Maxfield am "Schluss"? Nur mal so zur Info Rolling Eyes Nicht dass der HdT irgendeine Frist versäumt Twisted Evil
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  MrNoname
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Beiträge: 120
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 19:04 
Titel:
Thema Beschreibung: Bitte Vorsicht
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Hallo, ich möchte davor warnen, hier irgendwelche Ansichten zu äußern in Sachen Callactive GmbH und wie wirtschaftlich gesund die Firma ist. Bitte nur eine sachliche Diskussion! Callactive liest hier schließlich mit und hat in der Vergangenheit schon öfter Unterlassungserklärungen verschickt. Jede unbedachte Äußerung kann dazu führen, dass MvO wieder was berappen muss und der Gesundheitszustand von Callactive tadellos bleibt!

Ich erinnere nur an den Fall von Deutsche Bank-Chef Ackermann, der angesichts der Finanzsituation von Leo Kirchs Medienimperium in einem Interview hat durchblicken lassen, dass KirchMedia das Wasser bis zum Hals stünde. Leo Kirch, der alte Fuchs, ist dann tatsächlich in Insolvenz gegangen und hat Ackermann auf Schadensersatz verklagt. Soweit ich weiß hat Kirch sogar recht bekommen! Nach Kirchs Meinung hat erst das Interview von Ackermann seine Firma in den Ruin getrieben. Wer will schließlich noch jemanden Geld leihen, wenn der Deutsche Bank-Chef öffentlich über dessen drohende Pleite redet Laughing



TV Magazin "Kassensturz", SF1, vom 24.06.08 über Call-In-Shows im Schweizer Fernsehen produziert durch Mass Response:

"Georg With aus dem aargauischen Teufenthal zeigt «Kassensturz» die Fernsehsendung, die ihn am meisten ärgert: Sie heisst Swissquiz. «Es ist kein Quiz, ich kann das gar nicht lösen, weil ich nie ins Studio komme. Es ist reine Abzocke», sagt With. Aus seiner Sicht sollte man diese Sendung abstellen."
.
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  istwohlso
Schokokuss
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Beiträge: 389
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 19:22 
Titel:
Thema Beschreibung: Bitte Vorsicht
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« Endemol Deutschland GmbH (Jahresabschluss zum 31. Dezember 2007 / Lagebericht zum 31. Dezember 2007) » hat Folgendes geschrieben:


Beteiligungen

Die Ertragslage der Callactive GmbH, München, hat sich im laufenden Geschäftsjahr deutlich verschlechtert. Auch die geplanten Cash Flows mussten nach unten korrigiert werden. Diese Tatsachen und die Ergebnisse der Unternehmensbewertung der Firma PricewaterhouseCoopers basierend auf der Mehrjahresplanung der Callactive GmbH führen unseres Erachtens zu einer voraussichtlich dauernden Wertminderung dieser Beteiligung, so dass eine Teilwertabschreibung i. H. v. T€ 3.772 vorgenommen wurde. Mit Vertrag vom 20. Dezember 2007 veräußerte die Gesellschaft die Anteile an der Callactive GmbH zum Preis von T€ 1.543 an die Endemol Deutschland Holding GmbH. Die Kaufpreisforderung ist durch Zahlung vom 21.12.2007 beglichen worden.


« Endemol Deutschland GmbH (Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 / Lagebericht 2006) » hat Folgendes geschrieben:


Beteiligungen

Mit Vertrag vom 09. September 2006 erwarb die Gesellschaft 51% der Anteile an der Callactive GmbH, München zum Preis von EUR 5.000.000. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von T€ 337 sind entsprechend aktiviert worden, was einem Beteiligungsbuchwert in Höhe von T€ 5.337 entspricht. Die Kaufpreisforderung für die Gesellschaftsanteile sind durch Zahlung vom 26. Oktober 2006 beglichen worden.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Weiterhin besteht hinsichtlich des Kaufs von Anteilen an der Callactive GmbH zum Stichtag die Verpflichtung zur Zahlung eines zusätzlich bedingten Kaufpreises, der von dem durchschnittlichen EBITA der Callactive GmbH für die Geschäftsjahre 2006 bis 2008 abhängt.

Weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen können sich daraus ergeben, dass die Endemol Deutschland GmbH ihre drei Callactive Options zum Erwerb von weiteren 49% der Anteile im Zeitraum bis 2014 ausübt bzw. bei Nicht-Ausübung der Eigentümer der 49% der Anteile unter bestimmten Voraussetzungen seine Put Option im Jahr 2014 ausübt und seine Anteile an die Endemol Deutschland GmbH veräußert.


Quelle: Jahresabschluss Endemol Deutschland unter www.ebundesanzeiger.de
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  Twipsy
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Beiträge: 1070
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 19:49 
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Hallo MrNoname,
üble Nachrede sollten wir natürlich unterlassen. Allerdings war es bei Kirch so, dass der damalige (!) Chef der Deutschen Bank, Breuer, ein Interview gegeben hat und damit seine Schweigepflicht verletzte. Was wir hier machen, ist die Pflichtveröffentlichungen der Firma zu diskutieren, und das ist doch wirklich was anderes. Überleg mal: der werte Herr der Teile wollte einmal sogar von Marc wissen, ob 9Live ihm Geld spendet! Seien wir doch froh über diese Zahlen, die uns der deutsche Staat zur Verfügung stellt Surprised
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  Pfandbrief
Grüner geht nicht
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Beiträge: 2930
BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 22:14 
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Bei aller Vorsicht bezüglich kreditschädigender Aussagen kann wohl mit Fug und Recht behauptet werden, dass Endemol mit ihrer zeitweiligen Callactive-Beteiligung einiges in den Sand gesetzt hat. Im übrigen ist es an Börsenboards, wo ich sonst schreibe, gang und gäbe, sogar über mögliche Insolvenzen von verschiedensten, auch viel größeren, und vor allem börsenotierten Unternehmen zu spekulieren und solche Ereignisse zu prognostizieren. Mir ist nicht bekannt, dass das jemals irgendwelche Konsequenzen für die Autoren solcher Beiträge gehabt hätte. In diesem Fall, wo offenbar eine Privatfehde läuft, mag es anders sein, und deshalb ist in der Tat einige Zurückhaltung angesagt.

Mit Herrn Breuer sind Beiträge auf Internetforen jedenfalls nicht vergleichbar, und selbst der Fall damals war ja recht unklar. Was Breuer sagte war ja nicht falsch... Rolling Eyes
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  GoldenDelicious
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BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 22:33 
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« istwohlso » hat Folgendes geschrieben:

Super!!!!
Vielen Dank für diese hervorragende Informationsquelle. Very Happy

Ps.
Aus dem Band 79 der BLM-Schriftreihe (CallMedia - Mehrwertdienste in TV und Hörfunk) kann man entnehmen, dass von jedem Anruf 0,32-0,34 Euro bei 9live bleiben.


@Pfandbrief:
Auch von mir ein SUPER - was man doch so alles daraus "lesen" kann(natürlich mit aller Vorsicht, was du ja auch immer wieder erwähnt hast), wenn man sich ein bisschen damit auskennt - ich sehe da nur Zahlen von 0 bis 9 Wink.

Auf Grund von istwohlsos P.S. mit dem Band 79 der BLM.-Schriftreihe und das ca. 0,32-0,34€ hängenbleiben, würde ich dich bitten deine "Berechnungen" noch einmal anzupassen. Geht das?



Der grüne Apfel.
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  Pfandbrief
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BeitragVerfasst am: Montag, 09.06.2008, 22:56 
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« GoldenDelicious » hat Folgendes geschrieben:
Auf Grund von istwohlsos P.S. mit dem Band 79 der BLM.-Schriftreihe und das ca. 0,32-0,34€ hängenbleiben, würde ich dich bitten deine "Berechnungen" noch einmal anzupassen. Geht das?


Gemacht. Fassen wir diesen Aspekt also nochmal zusammen:

Von den 50 Cents, die ein Anruf bei 9Live kostet, gehen (geschätzt, gerundet):

-- 17 Cents an den Telefonnetzbetreiber
-- 17 Cents decken die Kosten des Senders (Technik, Ausstrahlung, Personal,...)
-- 6 Cents gehen als Gewinne an die Anrufer zurück
-- 10 Cents ist der Profit von 9Live
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  Fernsehkritiker
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Beiträge: 158
BeitragVerfasst am: Dienstag, 10.06.2008, 10:57 
Titel:
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Mich wundert, dass diese ganze Sache mit Callactive noch nirgendwo auf einschlägigen Seiten berichtet wird - habt Ihr was gefunden?



www.fernsehkritik.tv
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  MrNoname
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BeitragVerfasst am: Dienstag, 10.06.2008, 11:09 
Titel:
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@Twipsy @Pfandbrief

erstmal danke für die Berichtigung, ja es war Breuer und nicht Ackermann Smile.

Und wahrscheinlich habt ihr Recht. Wollte nur darauf hinweisen, dass Callactive hier wohl mitliest und eben gerne mal die juristische Karte spielt (ob das im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens steht oder nicht, soll jeder selbst entscheiden Smile. Wahrscheinlich bin ich einfach nur ein wenig übervorsichtig.

Also, fakt ist, dass Callactive im Vergleich zum 31.12.2006 am 31.12.2007 über deutlich weniger Eigenkapital verfügte, und bei aller Vorsicht, das finde ich ebenso wie Pfandbrief bemerkenswert.



TV Magazin "Kassensturz", SF1, vom 24.06.08 über Call-In-Shows im Schweizer Fernsehen produziert durch Mass Response:

"Georg With aus dem aargauischen Teufenthal zeigt «Kassensturz» die Fernsehsendung, die ihn am meisten ärgert: Sie heisst Swissquiz. «Es ist kein Quiz, ich kann das gar nicht lösen, weil ich nie ins Studio komme. Es ist reine Abzocke», sagt With. Aus seiner Sicht sollte man diese Sendung abstellen."
.
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  DerFriese
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Beiträge: 3179
BeitragVerfasst am: Dienstag, 10.06.2008, 17:32 
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Shocked
hab mich ja lange geweigert, wirtschaftliche daten zu lesen, aber hut ab, pfandbrief,sauber analysiert und erläutert - selbst ich habe es begriffen.... Wink

und es klingt ja auch alles ziemlich logisch, mal abgesehen von callactive, da denke ich, dass die euphemistische lesart der presseerklärung, dass herr m. aus m. seine anteile zurückgekauft hat, auch anders interpretiert werden kann....
viel mehr interessiert mich die geschichte mit 9live und den 14 anrufern pro sekunde....
wenns doch so deutlich nachgewiesen werden kann, würde ich bitten, dass die protokollanten von 9live deutlich hervorheben, wenn das tds immer und immer wieder behauptet, dass keiner die lösung hat und keiner anruft....
mit dieser veröffentlichung im rücken kann man den zukünftigen beschwerdeschreiben etwas mehr seriösität aufgrund einer selbst dargestellten anruferzahl geben.... Exclamation Exclamation

gruß
der friese



Neulich, im Wetterbericht:
"...gegen Abend wird es zunehmend dunkler...."
Shocked
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