Verfasst am: Samstag, 15.11.2008, 10:55 Titel:
Pressemitteilung der ALM zum "Beratungs-TV"
Bei der ALM gab's am 13.11.2008 eine Pressemitteilung zum Thema AstroTV & Co zu bewundern:
« Pressemitteilung ALM » hat Folgendes geschrieben:
Beratungs-Fernsehen: Fortschritte beim Nutzerschutz; Selbstverpflichtung von AstroTV
Die anhaltende Beschäftigung der Landesmedienanstalten mit dem sog."Beratungsfernsehen" hat neben der Verbreitung wichtiger Informationen für mögliche Nutzer und einer allgemeinen Sensibilisierung der Öffentlichkeit für solche Angebote inzwischen auch zu Veränderungen in der Praxis der Anbieter geführt. Vor allem ist als eine Folge dieser Beschäftigung erreicht worden, dass einzelne Angebote mit fragwürdigem Inhalt überhaupt nicht bzw. nicht mehr in der alten Form verbreitet werden.
So stellte NRW TV das Programmfenster Channel Live im Frühjahr 2008 vollständig ein.
Der Hauptveranstalter von esoterischem Beratungsfernsehen in Deutschland, AstroTV, ist nach intensiven Gesprächen mit den Landesmedienanstalten eine Selbstverpflichtung eingegangen, die einigen zentralen Kritikpunkten der Landesmedienanstalten Rechnung trägt. So hat AstroTV z. B. die Überwachung der internen Selbstkontrolle, was das Auftreten von Beraterinnen und Beratern angeht, erheblich verbessert. Auch die Grenzen des Beratens im Falle von offensichtlich akuten persönlichen Notfällen von Anruferinnen und Anrufern wurden erheblich eingeengt. Die Beraterinnen und Berater werden nun darauf vorbereitet, derartigen Problemkonstellationen auszuweichen. Ein Schwerpunkt der Gespräche mit AstroTV betraf den angemessenen Umgang mit persönlichen Notlagen jenseits akuter Gefahren. Hierzu zählen etwa familiäre Nöte, Verschuldungssituationen oder Probleme am Arbeitsplatz. AstroTV-Geschäftsführer Sylvius Barth hat zugesagt, dass künftig verstärkt auf bestehende etablierte Beratungsmöglichkeiten hingewiesen werde.
Problematisch und ohne angemessene Lösung bleibt bisher aus Sicht der Landesmedienanstalten bei allen Anbietern dieses Segments das Problem der Kostenkontrolle für die Anruferinnen und Anrufer bezogen auf die Beratungsleistungen, die über den Bildschirm angeboten werden.
Der Beauftragte der ZAK für Programm und Werbung, Prof. Dr. Norbert Schneider, der die Gespräche initiiert hatte, stellte in einer Zwischenbilanz fest, dass man einerseits beträchtliche Verbesserung erreicht habe. Die Mühe habe sich gelohnt. Man sei aber noch auf dem Weg und noch nicht am Ziel, erklärte Schneider weiter. Im Übrigen bleibe festzustellen, sagte Schneider mit Blick auf inzwischen neu aufgetretene Anbieter: "Schwarze Schafe gibt es offenbar immer. Wir müssen sie weiter identifizieren und auf sie einwirken, dass sie die mittlerweile gewonnenen Standards ebenfalls akzeptieren."
Abschließend erklärte der LfM-Direktor: "Die von AstroTV akzeptierten Maßnahmen zeigen, dass die von uns thematisierten Probleme erkannt und ernst genommen werden. Ich bin ziemlich sicher, dass bestimmte gesellschaftlich unerwünschte Ausprägungen des früheren Programmalltags bald der Vergangenheit angehören."
Ich muss zugeben, dass ich AstroTV kaum sehe, weil dann bei mir sofort eine Gehirnzellenschmelze einsetzt, die ich gerne vermeiden würde.
Wenn ich allerdings bei CITV die Beiträge zu AstroTV lesen, kann ich eine Verbesserung der Situation nicht erkennen. Der Glaube an eine Selbstverpflichtung der Beratungssender ist naiv und lächerlich. Das hat schon bei CI nicht funktioniert. Das sog. "Beratungsfernsehen" ist ein Geschäftsmodell genau wie CI. Es geht ums Geld und deshalb werden die "Berater" alle Möglichkeiten ausnutzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Auf die möglichen Folgen dieser Beratung kann dabei leider keine Rücksicht genommen werden.
Aber wenn Norbert Schneider sich "ziemlich sicher" ist, dass die Probleme beim Astro-Geschäft "bald" vorbei sind, wird alles gut. Ganz bestimmt.
Wir sind alle Individuen
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Verfasst am: Samstag, 15.11.2008, 11:43 Titel:
Re: Pressemitteilung der ALM zum "Beratungs-TV"
Zitat:
Der Beauftragte der ZAK für Programm und Werbung, Prof. Dr. Norbert Schneider, der die Gespräche initiiert hatte, stellte in einer Zwischenbilanz fest, dass man einerseits beträchtliche Verbesserung erreicht habe. Die Mühe habe sich gelohnt. Man sei aber noch auf dem Weg und noch nicht am Ziel, erklärte Schneider weiter. Im Übrigen bleibe festzustellen, sagte Schneider mit Blick auf inzwischen neu aufgetretene Anbieter: "Schwarze Schafe gibt es offenbar immer. Wir müssen sie weiter identifizieren und auf sie einwirken, dass sie die mittlerweile gewonnenen Standards ebenfalls akzeptieren."
Was es da für schwarze Schafe zu identifizieren gibt? Das ganze Geschäftsmodell ist doch ein schwarzes Schaf, genau gleich wie bei 9Live und Co.
Mit einer rigorosen Regelung zum Schutz der Anrufer vor seelischem und finanziellem Ruin hätte dieses Modell sofort ausgedient.
Aber man stellt die Regeln so auf, dass für die Betreiber genügend Schlupflöcher bleiben, damit das Modell noch rentiert.
Ich glaube von sich aus kämen die LMA nicht auf die Idee, diese Sendungen zu kontrollieren, sondern man muss sie mit der Nase draufstossen.
(Das Geschriebene ist nur meine Meinung und die werde ich erst ändern wenn in den Abgründen des Abzockfernsehens seitens der LMA endlich mal Bewegung reinkommt.)
We sold our soul for Rock'n'Roll not for Call-In
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: wiesodenn
Verfasst am: Samstag, 15.11.2008, 13:03 Titel:
Re: Pressemitteilung der ALM zum "Beratungs-TV"
Zitat:
Der Beauftragte der ZAK für Programm und Werbung, Prof. Dr. Norbert Schneider, der die Gespräche initiiert hatte, stellte in einer Zwischenbilanz fest, dass man einerseits beträchtliche Verbesserung erreicht habe. ....
Aber man stellt die Regeln so auf, dass für die Betreiber genügend Schlupflöcher bleiben, damit das Modell noch rentiert.
Ich glaube von sich aus kämen die LMA nicht auf die Idee, diese Sendungen zu kontrollieren, sondern man muss sie mit der Nase draufstossen.
Beträchtliche Verbesserungen " hat der Herr Schneider also festgestellt!!
Kurz:
Dieses menschenverachtend perfid- skrupellose Format muss schnellstens aus dem Fernsehen entweichen, in andere Sphären, dem KOSMOS, MEINETWEGEN HELFEN DA ERZENGEL MICHA UND GABRIEL UND DER ÄGYPTISCHEN SONNENGOTT MIT, VIELLEICHT WIRD GITTI TACK UND CO AUCH MAL ZU SOLCHEM..
ALLERDINGS, bei diesem selbstgefälligem Geschwafel sehe ich weiter grünes Licht für ein "MEDIALES" Schundfernsehen!
Es ist kaum zu glauben, WIE die zuständigen Behörden sich gegen dieses Geldbeutel und Psyche - von meist verwirrten, mit ihrem Leben nicht zurechtkommenden Menschen- vergewaltigende Konzept einsetzt.
Nicht nur halbherzig! NEIIIN...
Gar nicht! ALLES nur hohle Phrasen, nix dahinter!
EIN SKANDAL!!
"Achtung, allmählich muß Ihnen ein Licht aufgehen"!
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: judea1lopöl
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Samstag, 15.11.2008, 14:23 Titel:
Zitat:
Hierzu zählen etwa familiäre Nöte, Verschuldungssituationen oder Probleme am Arbeitsplatz. AstroTV-Geschäftsführer Sylvius Barth hat zugesagt, dass künftig verstärkt auf bestehende etablierte Beratungsmöglichkeiten hingewiesen werde.
Problematisch und ohne angemessene Lösung bleibt bisher aus Sicht der Landesmedienanstalten bei allen Anbietern dieses Segments das Problem der Kostenkontrolle für die Anruferinnen und Anrufer bezogen auf die Beratungsleistungen, die über den Bildschirm angeboten werden.
Schön. "Familiäre Nöte, Verschuldungssituationen, Probleme am Arbeitsplatz". Fehlt nur die Gesundheit, aber wenigstens ist eine Beratung in dieser Richtung nicht erlaubt.
Ja...was, bitteschön, sollen denn die Anrufer sonst wollen? Wenn familiär alles klar ist, wenn die finanzielle Situation stimmt und wenn der Arbeitsplatz gut und sicher ist, dann muss man nicht die Hilfe der Erzengel anfordern, oder man muss nicht in speckige Karten schauen lassen um zu fragen, wann sich eine Situation verbessert.
Die Menschen rufen dort an, weil sie eben die genannten Probleme haben. Wenn das ausgeklammert werden soll, dann bleibt nichts mehr für Astro-TV und Konsorten.
Was heißt denn: "Auf etablierte Beratungsmöglichkeiten hinweisen"? Wer entscheidet, was im Sinne des "medialen Beraters" etabliert ist? Offenbar nicht die LMA! Die meinen damit sicher Sucht- und Schuldnerberatungsstellen und seriöse Familienberater. Der Ansprechpartner am Telefon aber wird auf die noch teureren Hotlines des Veranstalters hinweisen. Schließlich haben die sich, auch dank der laufenden Unterstützung der LMA, mittlerweile ebenfalls "etabliert".
Damit kommen wir schon zur Kostenkontrolle. Die ist also problematisch. Na, wenigstens das haben sie richtig erkannt. Es ist auch problematisch, wenn ich meinem Nachbarn mit 'nem Knüppel einen über die Rübe ziehe. Aber da gibt es Gesetze, die in aller Regel dazu führen, dass ich mir die Tat noch einmal genauer durch den Kopf gehen lasse.
Warum werden also keine Vorschriften über eine Kostenkontrolle erlassen? Gerade weil hier persönlichste Notsituationen schamlos zum Zwecke der eigenen Bereicherung ausgenutzt werden.
Problematisch. Als problematisch sehe ich an, wie lasch die LMA mit der ihnen übertragenen Verantwortung umgehen. Das ist problematisch!
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
Auch im Teletext von "Das Vierte" war auf S. 152 ein Artikel zu diesem Sachverhalt drin.
Quelle: "Das-Vierte-Text". S. 152
Esoterik TV soll Anrufer aufklären
Deutschlands Medienwächter haben esoterische Beratungssender wie Astro TV aufgefordert, ihre Anrufer vor ruinösen Kosten zu schützen.
Ähnlich wie Spielcasinos gegenüber Spielsüchtigen sollten die Sender einer Selbstverpflichtung nachkommen.
Das Thema Kostenkontrolle sei bisher ohne Lösung, sagte ein Sprecher der Kommission für Zulassung und Aufsicht.
Auf der anderen Seite seien deutliche Verbesserungen eingetreten: NRW.TV habe ein fragwürdiges Programmfenster eingestellt.
Ergänzendes hierzu:
Bereits vorher haben SAT.1, Kabel Eins (2007) sowie Sonnenklar TV (2006) und der Münchener Privatsender Tele 5 (zum 1.1.2008) ihre Programmfenster zum Thema "Esoterik" eingestellt.
Im übrigen kam von der gleichen Kommission gestern die Nachricht, dass 2 türkischsprachige Sender ihre Lizenz wieder abgeben müssen. Zu lesen ist diese Meldung im RTL-Text auf S. 192.
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