Alter: 56 Geschlecht: Beiträge: 10925 Wohnort: Berlin
Verfasst am: Freitag, 03.10.2008, 10:25 Titel:
Nette, kleine Anekdote
Folgende nette, kleine Anekdote erhielt ich heute per eMail, die ich Euch nicht vorenthalten möchte
Lieber Herr Doehler,
Ihr Kampf gegen den "Abzockwahnsinn" im deutschen Fernsehen in allen Ehren - aber kennen Sie denn nicht die Wahrheit? Ich erzähle Ihnen jetzt die unheimliche Geschichte...sind Sie bereit?
Es gibt da einen Ort in einem tiefen, dunklen Wald, ein Ort, der noch nicht einmal von den modernsten Navigationsgeräten erfasst werden kann und auch nicht von den vor Technik strotzenden amerikanischen Satelliten...denn er ist verflucht. Ja, verflucht.
Tief in diesem besagten dunklen Wald befindet sich eine Art Villa, zu der kein Weg führt, keine Straße, kein Pfad. Auch hört man im Umkreis dieses Gebäudes keine Vögel zwitschern, kein Tier kommt einem zu Gesicht, selbst der Wind - so scheint es - will dort nicht wehen und den Atem des Lebens verbreiten.
Das Haus selbst ist seltsam, ja fast schon unheimlich zu nennen. Ziemlich groß, doch abweisend und alt. Die Zeit hat Wunden hinterlassen, der Putz bröckelt an vielen Stellen, das Alter sieht man ihm an und die Natur nagt an ihm. Und wenn man davor steht, packt einen die Angst...die kalte Angst!
Auch die Fenster, die hoch, schmal und dunkel sind, erscheinen einem wie tote Augen aus einer längst vergangenen Zeit. Oder wie Mäuler, die zum Verschlingen bereit sind und die einem einen kalten Atem entgegenhauchen.
Dieses Haus nun, lieber Herr Doehler, ist das Haus von NeunDead!
Fragen Sie mich nun nicht, woher ich folgende Informationen habe, doch seien Sie versichert: Es ist wahr!
In diesem gespenstischen Haus, das niemand kennt, tief unten im Keller, gibt es einige Fernsehstudios. Das aber ist nicht das Erschreckende. Das wirklich Unvorstellbare spielt sich in den Räumen darüber ab...
Dort hausen Wesen in kleinen, abgesperrten und verdunkelten Zimmern, Wesen, wie ich sie niemals vorher in meinem Leben sah. Durch ein kleines Guckloch, das in den sehr stabilen Türen dieser Zimmer angebracht ist, habe ich sie gesehen!
Ich sah Wesen, den Frauen und auch den Männern unserer Art gleich und doch nicht dasselbe. Jemand dieser Homunculi schrie offensichtlich rheinisch mundartlich geprägte gutturale Laute und schien außer Sinnen, ein anderer machte wilde Gesten und lief auf und ab, ein anderer mit blonden Haaren - einer menschlichen Frau ähnlich - schaute immer nur aphatisch und stammelte Worte wie "Hat das jemand" oder "Kann das irgendjemand lösen". Mir war angst und bange...
Nach einiger Zeit jedoch wurde ich Zeuge eines sehr merkwürdigen Rituals: Dann und wann - so ziemlich genau alle zwei bis drei Stunden - wurde eines dieser Wesen mit mehreren, in weißen Kitteln bekleideten Menschen, aus seinem dunklen Verlies geholt.
Das war kein leichtes Unterfangen, denn es bedurfte immer mehrerer dieser in weiß gekleideten Menschen, den Homunculus zu bändigen. Dazu verabreichte ihnen einer der "Weißen" - während das "Wesen" festgehalten wurde - eine Spritze. Man sagte mir, diese Spritze enthielte ein starkes Seditiva, was unbedingt nötig sei.
Danach wurde dem Homunculus eine Zwangsjacke angelegt, er wurde auf einer Sackkarre gefesselt und es wurde ihm - ich vermute, der Sicherheit wegen - eine Maske aufgesetzt, gerade so wie bei Hannibal Lecter.
Dann wurde er, oder sollte ich sagen "es", nach unten in den Keller transportiert, in eines der Fernsehstudios.
Sobald man unten angekommen war, ließ die Wirkung des Seditivas auch langsam nach. Ich bemerkte Nervosität bei den "Weißen", und ich sollte auch bald wissen, warum.
Sie schnallten den Homunculus von seiner Sackkarre, entfernten ihm die Zwangsjacke und die Maske und stießen ihn ins Fernsehstudio. Sogleich schlossen sie die schwere Stahltür und beobachteten, wie das Wesen langsam aufwachte.
Um dieses Aufwachen zu beschleunigen - und wohl auch, um eine gewisse Reizbarkeit zu erzeugen - nahmen die weiß bekleideten Menschen ein Blasrohr und schossen dem Homunculus durch ein Loch in der Tür vermittels der Luft ihrer Lungen einen Pfeil mit einem Aufputschmittel in den Körper.
Auf meine Frage, ob dieses Wesen ob seiner Gefährlichkeit denn nun alleine in diesem Studio sei, antwortete man mir:" Natürlich, denn wir haben automatische Kameras!". (Nach einem Blick auf das mitlaufende Monitorbild der Sendung war ich davon zweifellos überzeugt!).
Die Wirkung des Aufputschmittels ließ nicht lange auf sich warten. Der Homunculus fing alsbald zu schreien an, zählte wie wirr immer wieder von zehn auf eins, zappelte mit jedem Muskel seines Körpers und auch das Wort "Achtung" entfuhr ihm immer wieder - gleich einem Zwang - seiner Kehle.
Was denn gemacht werde, wenn die Sendung zu Ende sei, fragte ich. Nun, antwortete man mir, dann laufe alles wieder genauso ab und der nächste werde ins Studio gekarrt. Ich war beunruhigt...
Später am Tage hielt ein anderes dieser Wesen - in derselben Weise in das Studio eingekarrt - ständig ein Telefon vor sich und nahm den Hörer wie von Sinnen immer wieder ab. Das Telefon leuchtete blau und war zudem nicht angeschlossen, doch es schien ihm zu gefallen...
Dann dieses Wesen, einer Frau ähnlich, das ich schon einige Stunden zuvor in seiner Zelle sah - es brabbelte immer noch dasselbe: "Hat das jemand", "Hat das irgendeiner"...ich war erschüttert.
Ich verließ diesen kalten Ort des Schreckens, hatte er mir doch nur die Abgründe des Seins aufgedeckt.
Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
Zuletzt bearbeitet von Mork vom Ork am Freitag, 03.10.2008, 13:31, insgesamt einmal bearbeitet
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Mork vom Ork
Der Beginn des "Berichtes" liest sich wie eine Novelle von Edgar Allan Poe, sehr schön gemacht - da offenbart sich das literarische Talent und ich freue mich ja immer, wenn in der heutigen Zeit noch jemand so gewandt mit unserer schönen Sprache zu glänzen weiss...
Zu der Begebenheit selbst - meine Vermutung war ja schon immer, dass einige der TdS allein begründet in ihrer Dauerpräsenz einen festen Platz in der Nähe der Studios haben müssten, wo man ihnen bei Bedarf schnell und beliebig habhaft werden könne...meine Theorien reichten da vom schlichten Sarg bis hin zum futuristischen Cryocontainer im Neunlive - Keller. Neu ist, dass die "Irgendeiner/Irgendjemand" - Gesegnete - um keinen Namen zu nennen... - auch unter Verschluss steht, um so erstaunlicher, dass es ihr dann immer mal wieder auf mysteriöse Weise gelingt, "vielsagende" Kassiber an Aussenstehende in der Welt da draussen zu versenden...
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Achtung...ACHTUNG !!!
Ein Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlechtausgebildeten Trickbetrügern und mäßig begabten Hütchenspielern, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne verhaftet oder von der Kundschaft niedergeschlagen zu werden.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Nebelspalter
Alter: 56 Geschlecht: Beiträge: 10925 Wohnort: Berlin
Verfasst am: Freitag, 03.10.2008, 13:03 Titel:
Zu oben genannter Anekdote ist jetzt auch folgendes Bildmaterial im Internet aufgetaucht. Sollte mir hier womöglich doch ein "Insider" die erzählte Geschichte zukommen haben lassen? Und sollte da doch etwas dran sein? Nichts genaues weiss man nicht...
Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
Zuletzt bearbeitet von Mork vom Ork am Freitag, 03.10.2008, 13:30, insgesamt einmal bearbeitet
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Mork vom Ork
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Verfasst am: Donnerstag, 09.10.2008, 07:12 Titel:
Redaktionssitzung bei 9LIVE:
Heute erreichte mich Teil 2 der Anekdote:
Redaktionssitzung bei Neun Live:
9:00 Uhr: Wir nennen das Redaktionssitzung, obwohl alle wissen, dass dieser Ausdruck nicht stimmt. Tina kommt noch, Milski ist auf dem Weg hierher, alle anderen scheinen halbwegs nüchtern.
9:10 Uhr: Heesch versucht, Kaffee zu machen (wir sind gespannt), macht aber gleichzeitig klar, dass sie doch mehr Geld verdienen sollte als andere, da sie eine gewisse Attraktivität besäße. Wurde von allen abgelehnt!!
9:15 Uhr: Tina Kaiser trifft ein mit der Entschuldigung, dass sie heute mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren sei und dass so keiner sie verstanden habe, als sie - ohne Fahrschein - immer nur "Hat das jemand" und "Kann das jemand lösen" dem Kontrolleur entgegen gefaselt hat. Wollte den Fahrschein durch Anruf gewinnen. Musste 40 Euro zahlen, verlangt es als Spesen zurück.
9:25 Uhr: Wir wollen das Programm für die nächste Woche erarbeiten. Um Zeit zu sparen, nehmen wir alte Rätsel, die die Animatoren immer wieder als "NEU" verkaufen sollen. Tina wird unruhig und fragt, was sie denn noch erzählen soll, ihr fiele nichts mehr ein...immerhin sei sie ihre ganze Palette schon durch gegangen, die nicht mehr als eine Minute betrage.
9:30 Uhr: Heesch steht immer noch an der Kaffeemaschine und versucht, besseren Kaffee zu produzieren (wir haben ihr nicht gesagt, dass das eine automatische Kaffeemaschine ist); sie steht davor und wartet...
9:31 Uhr: Der Chef vom Dienst versucht, Ruhe in die Menge zu bringen, obwohl ihm klar ist, dass das ob der Pathologien der Einzelnen unmöglich sein wird.
9:32 Uhr: Robin Bade tritt Anna Heesch zur Seite (die noch immer an der Kaffeemaschine steht) und fängt an, beschwörend von zehn auf eins zu zählen. Kaffee kommt trotzdem nicht.
9:33 Uhr: Der Chef vom Dienst versucht, alle zur Ordnung zu rufen, scheitert jedoch an Tina Kaiser, die immer noch "Hat das jemand"- brabbelnd da sitzt und weswegen nun die Sitzung unterbrochen werden muss.
9:45 Uhr: Der Krankenwagen war da und hat Tina abgeholt. Kaffee ist immer noch nicht da.
9:47 Uhr: Milski ist da und schreit gleich los. Der Redakteur meint, dass es besser gewesen wäre, ihn nicht zu NeunLIVE geholt zu haben. Milski schreit weiter, ohne auf das Thema Bezug zu nehmen. Draußen hört man Tina Kaiser immer noch "Hat das jemand" wimmern...
9:48 Uhr: Wie üblich schreit nun Milski. Was er schreit, können alle Anwesenden nicht verstehen, klar ist nur: Er schreit! Es scheint, dass er noch mehr Geld verlangt.
9:50 Uhr: Robin Bade und Anna Heesch setzen uns "Kaffee" vor: Wasser! Sie glauben es jedenfalls, und wir belassen es dabei. Anna Heesch versucht, den Sender zu erpressen, denn schließlich "wisse sie nicht, was sie sonst machen sollte". Robin Bade versucht klar zu machen, dass "nichts und niemand" auf den "Button" der Kaffeemaschine Einfluss gehabt hätte.
10:00 Uhr: Wir einigen uns - wie üblich - alle Rätsel so zu bringen, wie wir sie immer gebracht haben. Milski will vertraglich festhalten, dass sein Schreien Teil seiner Animation sei. Wir geben ihm recht.
Nachtrag: Tina Kaiser ist entlassen worden. Der Arzt sagte, dass sie "behandlungsresistent" sei...Diagnosen seien somit irrelevant.
Nachtrag 2: Robin Bade und Anna Heesch bewachen immer noch unsere Kaffeemaschine. Tina Kaiser geht wohl in den "Pschyrembel" ein...
Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
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Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Mork vom Ork
Das ganze ist so geil, ich bin ein vor Lachen fast zusammengebrochen.
Ein paarmal ist mir das Lachen aber auch im Hals stecken geblieben!
ich vermute, daß das ganze näher an der Wahrheit ist als wir wahrhaben wollen
Verfasst am: Donnerstag, 09.10.2008, 11:31 Titel:
Re: Redaktionssitzung bei 9LIVE:
« Mork vom Ork » hat Folgendes geschrieben:
[ ... ]
9:33 Uhr: Der Chef vom Dienst versucht, alle zur Ordnung zu rufen, scheitert jedoch an Tina Kaiser, die immer noch "Hat das jemand"- brabbelnd da sitzt und weswegen nun die Sitzung unterbrochen werden muss.
9:45 Uhr: Der Krankenwagen war da und hat Tina abgeholt. Kaffee ist immer noch nicht da.
...
"Kann das irgendeiner lösen ?"
Nie wäre die Frage angebrachter gewesen, wenn man an eine eventuell stramm sitzende Hab_dich_lieb - Jacke denkt, die ausnahmsweise mal hinten geschnürt wird...
Zur Story - auch wieder nett zu lesen und das Komische ist, dass es tatsächlich so sein könnte !
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Achtung...ACHTUNG !!!
Glaubt ihr das auch noch ein Video zur dieser Anekdote auftauchen wird?
Doch, doch.....
Ein Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlechtausgebildeten Trickbetrügern und mäßig begabten Hütchenspielern, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne verhaftet oder von der Kundschaft niedergeschlagen zu werden.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Nebelspalter
Mork die Absendermailadresse müsstest du doch sehen oder? Also von wem ist das alles? Sehr lustig und super geschrieben, macht richtig Spaß so was zu lesen.
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Nette, kleine Anekdote
- auch unter Verschluss steht, um so erstaunlicher, dass es ihr dann immer mal wieder auf mysteriöse Weise gelingt, "vielsagende" Kassiber an Aussenstehende in der Welt da draussen zu versenden...
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