Verfasst am: Freitag, 10.10.2008, 02:14 Titel:
Re: Nette, kleine Anekdote
« email-Sender » hat Folgendes geschrieben:
Sie schnallten den Homunculus von seiner Sackkarre, entfernten ihm die Zwangsjacke und die Maske und stießen ihn ins Fernsehstudio. Sogleich schlossen sie die schwere Stahltür und beobachteten, wie das Wesen langsam aufwachte.
Lieber email-Sender,
es tut mir ausserordentlich leid, dass Sie solchen Wesen begegnet sind.
Wie ist das nur geschehen?
Beruht die Verbindung, die sie dort aufgebaut hatten oder Ihnen aufgezwungen wurde (um dies alles dort in diesem Haus mitbekommen zu können),
auf heimlicher Ehrfurcht, dass es Menschen gibt, die es schaffen so skrupellos zu sein um solche Homunculi auf die TV-Nation loslassen,
oder haben Sie die Bürde des Erkennens auferlegt bekommen... wenn ja: von wem?
Besonders bemerkenswert ist mir der Umstand erschienen, dass es in ein und denselben Sätzen
Worte wie Homunculus und Sackkarre geben kann.
Die Geschichte mit dem Haus, dass verflucht und böse ist, hat mich an einen Roman von Stephen King erinnert, nur wäre die Gegenwart der Wesen aus der geschilderten Tatsachenbehauptung eine kleine unbedeutende Randnotiz gewesen.
So böse und verflucht ist das Haus nähhhhhhhhhhmlich gewesen.
Edit Callpassive: Fettdruck entfernt.
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"Dumm ruft an, Schlau gewinnt" - Und dann gibt es noch die Grünen Gnome,
die das System analysieren und anprangern.
Verfasst am: Donnerstag, 07.05.2009, 12:05 Titel:
Nette, kleine Anekdote - Teil III
Heute erhielt ich per Mail "Teil III" der fiktiven Geschichte, welche ich Euch nicht vorenthalten möchte. Danke an den unbekannten, kreativen Schreiber.:
Die Geschichte, die ich heute erzählen will, dreht sich um Anni Haisch.
Anni Haisch, eine "Call-In-Moderatorin" bei 6Live; dies ist ein "Sender", bei dem Menschen wider besseres (Ge)Wissen über den Tisch gezogen werden mit dubiosen Spielen, offensichtlichem Fehlverhalten der TDS und teilweise auch Methoden, die im Internet zu bestaunen sind.
Anni Haisch weiß das. Aber sie muss ihre Miete zahlen. Das Problem ist - und auch das weiß sie - sie macht diesen Job zu lange. Man merkt es ihr an. Jeder merkt es ihr an. Das Licht und der Ton ist ihr Feind. Nein, nein, sie ist nicht dazu gewzungen worden, sie hat sich interessiert für diesen Job, hat ein Casting gemacht und wurde ausgewählt.
Warum?
Nun, man muss ehrlich lügen können. Ja, tatsächlich! Und das konnte Anni Haisch schon immer. Wenn Anni Haisch am Sonntag, zu Kaffee und Kuchen, ihre Eltern besu cht, spricht die Mutter regelmäßig mit ihr. "Kind, such' Dir doch einen ehrlichen Beruf, wo Du Menschen nicht belügen mußt. Bitte!".
Anni Haisch macht das zu schaffen. Abends, wenn sie in einem einsamen Moment, kurz vor dem Einschlafen, in ihrem Bett liegt, denkt sie an die Worte ihrer Mutter. Sie denkt dann auch an ihre Zukunft. Sie weiß, dass 6Live nicht mehr lange laufen wird. Sie macht sich Gedanken um ihre Zukunft und weiß, dass nicht mal ein Familienunternehmen für die selbst hergestellten Klobürsten SIE als Werbefrau engagieren wird.
Denn sie weiß: Sie ist stigmatisiert, geradezu gebrandmarkt. Sie wird niemandem mehr ein Gefühl des Vertrauens vermitteln können, denn das hat sie in langen Jahren verspielt. Außerdem fühlt sie sich mehr und mehr ausgebrannt; immer dieselben Phrasen, immer dieselben Lügen, immer derselbe Mist - eigentlich mag sie nicht mehr und träumt von anderen Dingen, doch sie muss ja ihre Miete zahlen.
Sicher, sie könnte arbeiten wie jeder andere auch; doch sie mag diesen Hauch der "Z-Prominenz", den sie genießt, sehr. Und sie weiß auch, dass sie zu alt ist, als Model zu arbeiten. Und schließlich hat man sie ja auch deswegen ausgesucht, weil Begriffe wie "Moral", "Anstand", "Aufrichtigkeit" und "Ehrlichkeit" (um nicht zu sagen "Fairness und Transparenz) absolute Fremdworte für sie sind. Und sicher, die Mutter versuchte, ihr ins Ge wissen zu reden...doch was ist Gewissen?!
Mitterweile - und auch das merkt sie - hat sie das Schreien während ihrer "Sendungen" angefangen. Sie zählt, völlig sinnentleert und unmotiviert, sogenannte "Countdowns" herunter, die keinen Sinn machen. Auch muss sie immer wieder "Achtung" sagen oder schreien.
Sie weiß, dass es ein "Tourette-Syndrom" gibt. Sie hat in Wikipedia nachgeschaut. Dort heißt es:
"Bei den Tics handelt es sich um unwillkürliche, rasche, meistens plötzlich einschießende und mitunter sehr heftige Bewegungen, die immer wieder in gleicher Weise einzeln oder serienartig auftreten können. Verbale, ungewollte Äußerungen zählen mit dazu sowie Ausrufe oder eigenartige Geräusche."
Ihr wird klar, dass sie wohl irgendwo dazwischen liegt, spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie in einem Restaurant mit folgenden Worten bestellt hat:
"Ich hätte gern das Erbsenmus mit...ACHTUNG...den Petersilienkartoffeln und...ACHTUNG...dem Zackenbarsch. Dazu hätte ich noch...5,4,3,2,1...gerne den Chardonnay, gerne eine...ACHTUNG...Flasche."
Nun, das war nicht so gut, und das war ihr bewußt. Doch diese jahrelange Tortur ihres Gewissens und ihres Gehirns konnte nicht ohne Folgen bleiben (wie auch ihr Arzt bestätigte).
Anni Haisch denkt sich: "Ich bin nicht mehr jung und mein Image ist dahin. Also hole ich noch raus, was rauszuholen ist."
Anni Haisch merkt nicht, w ie tief sie gesunken ist. Anni Haisch merkt nicht, dass ihre Auftritte als "Faux Pas" der Fernsehgeschichte gewertet werden, als "Verirrungen der Medienlandschaft"!
Anni Haisch sollte sich heute DIE Gedanken machen, deren Sorgen sie morgen verursachen.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: redled
Verfasst am: Samstag, 09.05.2009, 19:01 Titel:
Auszug aus dem Tagebuch des Jürgen Hilsky
Auszug aus dem Tagebuch des Jürgen Hilsky:
21.07.08
Heute iss wieder so ein scheiß Tach. Frühstück schmeckte mir schon nisch (Kaffeemaschine entkalken!), War beim HNO-Arzz, meine Stimme wird immer rauer. Muss nochmal hin, iss wohl ein kompliziertererer Prozess, weil: Der Doc sach mir, isch soll mir de Mandeln nisch rausschreien. Isch hab' besser nisch jesach, wo isch mein Geld mache...
22.07.08
Jau, isch krisch Plakk! Wieder son Spiel, in den isch - ausjereschnet ich - irrjendwelsche Berufe aufscheiben muss, die die Spacken von Zuschauern mir nennen. Mein Jott, hätt isch da nitt den Redakteur aufm Ohr jehabt, isch hätt wohl alles falsch aufjeschrieben. Obwohl is ch immer noch der Meinung bin, datt der Meschanicker so jeschrieben wird. (Moment: M-E-S-C-H-A-N-I-C-K-E-R, jenauuu...).
01.08.08
Isch hann ne Interview jejeben. Irjendsonne Zeitung. Isch han datt jesacht, watt isch denke (und isch weiß: da komm isch nett weit mit). Isch hann jesacht, datt mir datt ejal iss, wenn de Lück anrufe, isch mein, iss doch so: Isch luch auf meine Konto, da weiss isch, datt isch mein Jewissen für jutes Jeld verkauft hann. Datt iss mir völlisch wurscht.
20.08.08
Boah, war datt lustisch. Isch hatte noch Zeit vor der Sendung bei "Dead6". Da hannisch mit ne jute Kumpel im Hinterzimmer ne Video jedreht. Mein Jott, mer haben de Zuschauer verarscht, datt isch Plakk krieschte. Isch hann so getan, als wenn isch einer von den Spacken wär, die anrufen. So wie "Watt macht eins und eins", und isch hann jesacht "Drei?". Mie haben uns fast kaputt jelacht...
22.08.08
Scheiße, wieder sonne Tach. Isch kam heute abend zu "Dead6", da sacht der Redakteur für misch: "Ey, Jürrrrgen, musst wieder aufschreiben". Isch hätt dem am liebsten meine Apfelschaorle in datt Jesisch gekippt. Isch muss immer aufschreiben, watt die Spacken sajen. Und datt, obwohl die alle wissen, datt isch ett mit dem Schreiben nisch so hab.
23.08.08
War heute wieder beim Arzt. Wenn isch nitt aufhören zu Schreien tu, dann kann er für meine Stimme nix mehr machen. Da scheiß ich drauf! I sch hab schon soviel verkauft in dem Job hier, da iss die Stimme noch datt wenigste. Isch weiß ja, watt isch auf dem Konto hab.....
25.08.08
Isch hoffe, isch kann besser reschnen als schreiben: Isch will mir ne Haus kaufen, und die Reschnung is so: Wenn die Spacken noch ein Jahr bei meine Sendung einijermaßen anrufen, dann isset bezahlt. Und damit datt so iss, mach isch alles. Da kenn isch nix.
28.08.08
Isch mach jetzt nur noch diese Jobs: Ballermann und "Dead6". Wenn isch misch dranhalte, dann klappt datt mit dem Haus; isch hann alles abjelescht, watt datt verhindern könnte: Sowatt mit Moral, Jewissen und de Rest (watt weiß isch). Außerdem hat mir de Anni Haisch Tipps jejeben - und die weiß, wovon sie redet!
Isch mach misch jetz vom Acker, liebes Tajebuch, isch hab ne Sendung nach der Tina Heiser, und wenn isch die Spacken nach DER wieder aufwecken muss datt die anrufen, datt iss Arbeit und Schreierei...ach ja, morjen muss isch wieder zum HNO-Arzt.
Danke an den Schreiber für die Einblicke in's Büchle.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: redled
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