Mork vom Ork Grünes Mitglied Alter: 57 Geschlecht: Beiträge: 10925 Wohnort: Berlin
Verfasst am: Sonntag, 19.04.2009, 23:25 Titel:
9LIVE - DIE SERVICE-ZENTRALEN-GEWINNER
Da berichte ich gestern noch über die verschiedenen Anrufer, die sich bei Herrn Schradin über verschiedene Punkte beschwert haben und dieser offensichtlich darum bemüht war, sich die vorgebrachte Kritik auch zu Herzen zu nehmen - da passiert heute bei Frau Heesch in der Sendung "Pronto Special" die im folgenden Video gezeigte Farce:
Man muss sich das mal vor Augen führen: da geben die Landesmedienanstalten in einer Satzung die Regel aus, das spätestens nach 30 Minuten die Durchstellung eines Anrufers zu erfolgen hat, um den in der Vergangenheit ewig langen Durchstellpausen, die auch schon mal bis zu 13 Stunden betragen konnten, vorzubeugen. Doch leider sind diese Regeln so lappsig und schwammig formuliert, daß es für die Veranstalter ein Leichtes war, eine entsprechende Hintertür in ihre Mitmachregeln einzubauen. Und so kam man bei 9LIVE dann eben auf die Variante des sogenannten "Servicezentergewinners" - d.h. man stellt den Zuschauer nach einer gewissen Zeit (max. eben diese 30 Minuten) nicht ins Studio durch, um seine Lösung abzugeben und das aktuell laufende Spiel damit zu beenden, sondern man verbindet ihn stattdessen einfach mit der Quizzentrale, damit dieser dann dort seine Lösung abgeben kann. Anfangs war es dabei sogar noch so, daß dieser Zuschauer, der also statt ins Studio in die Quizzentrale gestellt wurde, dabei den gleichen Betrag gewonnen hat, der auch für die Durchstellung ins Studio ausgelobt worden ist. Diese Variante wurde nun aber ebenfalls so modifiziert, daß man dem Studiogewinner, wie in dem Video ja deutlich zu sehen war, eben einen wesentlich höheren Gewinn zusichert als dem Zuschauer, der in die Quizzentrale durchgestellt wurde. So kann man hier natürlich schön mit einer hohen Gewinnsumme die Zuschauer zum Griff ans Telefon locken, während man im Vorfeld bereits fest geplant hat, die Zuschauer natürlich bis zum Ende der maximalen Spieldauer von 180 min. immer schön für den geringeren Betrag in die Quizzentrale durchzustellen. Lediglich am Ende stellt man dann tatsächlich einen ausgewählten Zuschauer ins Studio durch, der dann auch tatsächlich die Möglichkeit hat, um den grossen Betrag zu spielen, mit dem man vorher über Minuten oder Stunden die Anrufer geködert hat.
Und die Landesmedienanstalten sehen tatenlos zu und wollen in diesem Verhalten keine Regelwidrigkeiten oder bewusste Abzocke erkennen. Stattdessen argumentieren diese eher so, daß man den Veranstaltern ja nicht noch mehr Regeln auferlegen kann, da ja sonst der "Spielfluss zu sehr unter den vielen Beschränkungen leiden würde". Da fragt man sich ernsthaft, was sich die Veranstalter noch alles erlauben dürfen, bevor hier einer von den eigentlich zu reglementierenden Aufsichtsbehörden endlich mal hart durchgreift und auch erkennt, das es sich bei solchen Geschäftspraktiken um pure Geldschneiderei handelt.
PS: falls es sonst niemandem aufgefallen ist, aber hier wurde zu Beginn gross angekündigt, man werde in dieser Sendung über 5.000,- Euro ausspielen und auch im Verlauf der Sendung wurde das nochmal erwähnt. Wenn man aber die ausgespielten Gewinnsummen zusammenrechnet, kommt man allenfalls auf 4.100,- Euro. 2x 150,- Euro für das erste Spiel plus 4x 200 Euro für die Servicezentergewinner plus 3.000,- Euro für den Studiogewinner.
Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Mork vom Ork
Also ich warte ja bloß auf den Sonntag, an dem es in Pronto um 17:57 Uhr wieder klingelt, und der Anrufer auch dann in der Quizzentrale für 200 Euro landet. Woraufhin man schnell an sonnenklar.tv abgibt.
Wenn diese skandalöse Sendung heute im Rahmen der Gewinnspielsatzung sein soll, dann wäre es das auch. Oder?
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Pfandbrief
Hat die LMA die Möglichkeit, die jetzt aufkommenden Call-in-Schlupflöcher zu stopfen?
Wenn bei Microsoft eine Lücke bekannt wird, dann wird diese in absehbarer Zeit gestopft.
"Servicezentergewinner""Quizzentrale""Studiogewinner", das glaubt euch doch keine Sau.
Die LMA hat schon aufgepasst, dass die neuen Gesetze schön schwammig formuliert werden.
Ich frage mich nur warum. Schaut den da jemand auf die Finger?
Ich wette mit euch, dass es nie eine empfindliche Strafe gegen 9live und die anderen Abzocksender geben wird.
Vor dem Anruf ist nach dem Anruf
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: BARON MÜNCHHAUSEN
BOAHH...9LIVE und die anderen Sender scheinen wohl wirklich immer einen Noteinstieg zu finden..
Das sich keiner mal ernsthaft durchsetzt und die ganzen neuen Regeln nochmal überarbeitet bzw. diese sinnvoll ergänzt, um auch wirklich jedes kleinste Schlupfloch zu stopfen lässt einem wirklich das Blut in den Adern gerinnen.
« Mork vom Ork » hat Folgendes geschrieben:
Und die Landesmedienanstalten sehen tatenlos zu und wollen in diesem Verhalten keine Regelwidrigkeiten oder bewusste Abzocke erkennen. Stattdessen argumentieren diese eher so, daß man den Veranstaltern ja nicht noch mehr Regeln auferlegen kann, da ja sonst der "Spielfluss zu sehr unter den vielen Beschränkungen leiden würde".
Gerade die Landesmedienanstalten die für alles zuständig sind, was über unsere Bildschirme flimmert, ziehen sich feige aus der ganzen Sache zurück...SCHÄMT EUCH !!!
BITTE ???? NOCH WEITER EINSCHRÄNKEN ?? Natürlich müssen diese perfiden Gewinnspiele weiter eingeschränkt werden. Das Argument.."Der Spielfluss kann nicht zu sehr unter den vielen Beschränkungen leiden"...zählt nicht.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: FlashMartin
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Montag, 20.04.2009, 20:21 Titel:
Das perfide an der Sache ist doch, dass zunächst einmal über eine längere Zeit die Studio- und die Quizzentralengewinne gleich hoch sind, irgendwann dann laufen die Gewinne extremst auseinander. Man achte vor allem auch auf das Geplärre von Frau Heesch, die bei Quizzentralengewinnern nicht von der dortigen Gewinnsumme spricht, auch nicht in ihren weiteren Ansagen. Da geht es nur um die "ausgelobten Gewinne". Der Lemming, der sich noch nebenbei die Pfoten wund wählt, bekommt gar nicht mit, dass die Differenz zwischen dem "möglichen Gewinn" des Studioanrufers und dem des Quizzentralengewinners sagenhafte 52.800 Euro beträgt.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
Das zeigt wieder einmal dass es eben kein faires Callin geben kann...., solange die Veranstalter ihre Regeln quasi selber schreiben, bzw. schwammig formuliertes zu ihren Gunsten auslegen und manipulieren.
Die, -sicherlich in lustigen Stundenlangen mit schwach kohlensäurehaltigem Mineralwassser und Salzstangen unterlegten Sitzungen- , aufbereiteten Telefonabzockregeln der völlig zu unrecht Gebührenfinanzierten Landesmedienanstalten taugen also nicht...
Die Konsequenz in der Privatwirtschaft wäre klar; Nochmals umschreiben, anpassen, encore une fois !
Der Drogenhändler wartet ja auch nicht eine halbe Stunde bevor er dem nächsten was verkauft, wenn 1000 süchtige Schlange stehen und grad niemand auf die Finger schaut !
Grundlegender fahrlässiger Irrtum oder bewusstes kooperatives Handeln der zuständigen Organe ?
Das muss sich jeder selbst Überlegen...
Ein Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlechtausgebildeten Trickbetrügern und mäßig begabten Hütchenspielern, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne verhaftet oder von der Kundschaft niedergeschlagen zu werden.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Nebelspalter
Ich bin da hochskeptisch, ob wirklich jemand in der Quizzentrale gewonnen hat. Dafür lässt es sich nicht nachprüfen und das nutzt man aus.
So langsam frage ich mich, ob die LMAs nicht einen Vertrag mit den Call-In Veranstaltern haben, wie streng die Regeln sein dürfen.
Eigentlich wäre das wieder ein Thema für ein Wirtschaftsmagazin. Denn das Format Call-In ist durch die Satzung nicht besser geworden. Sie ist derzeit ein schweizer Käse, durch deren Löcher die CI Veranstalter schlüpfen. In Großbritannien werden die Sender ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, warum nicht hier?
Nun werden wahrscheinlich erst einmal viele Monate vergehen, bis von den zuständigen Behörden eine Reaktion kommt.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: mhvg220
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.