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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 18:20 Titel:
TV-Media
Thema Beschreibung: Ein Call-TV-Insider klagt an: Die unsauberen Methoden der Call-in-Sendungen |
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Zitat:
Abzocke?! Ein Call-TV-Insider klagt an: Die unsauberen Methoden der Call-in-Sendungen
Franz M. (Name von der Redaktion geändert) ist ein Insider: Jahrelang war er fürs Call-in-TV aktiv. Jetzt ist er ausgestiegen. Und rechnet ab mit den Praktiken bei den Gewinnspielsendungen. "Es wird mit Kalkül gelogen und betrogen." Warum sich Franz M. hinter einem Pseudonym verbirgt? "Bei den Betreiberfirmen herrscht ein Klima der Angst. In die Arbeitsverträge sind enorme Pönalen Âhineingeschrieben …" – Im TV- MEDIA-Interview spricht er dennoch Klartext.
TV-MEDIA: Sie haben lange fürs Call-in-TV gejobbt, sind jetzt aber raus aus dem Geschäft. Warum?
Franz M.: Weil es unseriös ist und weil den Leuten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen das Geld aus der Tasche gezogen wird. Ich habe mitgemacht und mich arrangiert, obwohl ich sofort mitbekommen habe, wie schlimm es hier zugeht. Irgendwann ging das aber nicht mehr …
TV-MEDIA: Was konkret ist faul an den Gewinnspielen im TV?
Franz M.: Dem TV-Seher wird vermittelt, dass er mit einem einzigen Anruf unheimlich viel Geld verdienen kann. Das stimmt definitiv nicht. Es wird gelogen und betrogen – und das mit Kalkül. Kaum etwas ist echt oder wahr an diesen Sendungen.
TV-MEDIA: Das heißt: keine Chance, Geld zu gewinnen?
Franz M.: Die Einzigen, die sich eine goldene Nase verdienen, sind die Betreiberfirmen. Die Teilnehmer schauen immer durch die Finger.
TV-MEDIA: Mit welchen Tricks werden die Zuschauer denn zum Mitmachen motiviert?
Franz M.: Zu Beginn einer Sendung geht’s zum Beispiel immer darum, möglichst schnell Seherreichweite aufzubauen, deshalb werden einfache Spiele wie "Nennen Sie zehn Automarken mit A" eingesetzt. Letztlich sind nur ein bis zwei Antworten, also etwa "Audi" oder "Fiat", simpel zu finden. Die Leute sehen aber: Aha, das ist kinderleicht! Da mach ich mit! Zu Beginn eines Spiels werden zudem geringe Summen ausgespielt, um zum AnÂrufen zu motivieren. Im Laufe der Sendung werden die Spie-le dann schwieÂriÂger, die GÂe-winnÂsummen Âhöher. Dann wird aber kaum mehr ein Anrufer in die Sendung durchgestellt.
TV-MEDIA: Und wenn doch mal jemand schwierige Lösungen findet?
Franz M.: Dann wird das oft nicht zugegeben, und die in den Kuverts hinterlegten Antworten werden unauffällig ausgetauscht, sobald die Kamera mal wegschwenkt. Das geschieht – und es geschieht nicht selten!
Quelle: http://www.tv-media.at/articles/0933/530/248451/Abzocke-ein-call-tv-insider-die-methoden-call-in-sendungen
Leider kann man nicht den gesamtem Artikel auf der Homepage lesen. Wenn Ihr den gesamten Artikel lesen wollt, könnt Ihr Ihn in der neuen TV-Media Nr.34 lesen bzw. wenn Ihr wollt kann ich Euch gerne eine Kopie des Artikels zukommen lassen. |
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 18:27 Titel:
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Interessant, aber nichts Neues, absolut gar nichts. Natürlich sind in den Verträgen der Mitarbeiter "Ponäle" vorgesehen (Vertragstrafen). Auch davon bin ich bisher ausgegangen, sonst hätte vorher jemand schon ausgepackt.
Und die anderen Sachen....Peantus, wenn man sich mal die Auffälligkeiten hier im Forum anschaut. Schade eigentlich.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 18:34 Titel:
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« Speculatius » hat Folgendes geschrieben:
Interessant, aber nichts Neues, absolut gar nichts. (...)
Natürlich kann man den "alten Hasen" hier im Forum nix Neues erzählen, aber wichtig ist, dass es in die allgemeine Presse kommt, nicht nur FAZ & Süddeutsche...
Dh: Man kann das alles gar nicht oft genug sagen!!
"37 Prozent aller Männer täuschen beim Onanieren den Orgasmus nur vor"
(Schlagzeile einer englischen Boulevard-Zeitung)
"Hallöchen! Wer ist denn am Telefönchen??"
(FDW Löbling)
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 18:50 Titel:
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@ eckberk: Das ist natürlich richtig. Aber ob der Lemming einem anonymen "Franz M." mehr glaubt als dem netten Herrn Schradin oder der lieben Alida (usw.)? Zumindest hätte da ein etwas ausführlicherer redaktioneller Teil dazu gehört. Beispiele finden sich z. B. hier doch schnell genug.
Alles leider nur halbherzig und nicht konkret.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 20:42 Titel:
Re: TV-Media
Thema Beschreibung: Ein Call-TV-Insider klagt an: Die unsauberen Methoden der Call-in-Sendungen |
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« SchrottButton » hat Folgendes geschrieben:
« Luke Skywalker » hat Folgendes geschrieben:
TV-MEDIA: Und wenn doch mal jemand schwierige Lösungen findet?
Franz M.: Dann wird das oft nicht zugegeben, und die in den Kuverts hinterlegten Antworten werden unauffällig ausgetauscht, sobald die Kamera mal wegschwenkt. Das geschieht – und es geschieht nicht selten!
Es kann ja wohl nicht wirklich wahr sein dass "Insider", die z.B. das hier BEWEISEN können aufgrund von Vertagsstrafen nicht dazu kommen auszupacken. Wie kann man per Vertagsstrafe dazu "verdonnert" werden etwas Illegales für sich zu behalten???
Weil das Firmeninterne Details sind, die ja von den entsprechenden Personen einen gewissen Zeitraum über gedeckt worden sein müssen, da sie ja sonst an diese Infos nicht gekommen sein können.
Desweiteren vermute ich, dass dieser Herr M. zuvor für die "Mass Response Service" gearbeitet hat, da dies die einzige Firmawar und ist, die bisher in Österreich Call-In-Sendungen produziert hat. Abgesehen vom Vorgänger von "Anrufen und Gewinnen" das von "Callactive produziert wurde. |
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 21:00 Titel:
Re: TV-Media
Thema Beschreibung: Ein Call-TV-Insider klagt an: Die unsauberen Methoden der Call-in-Sendungen |
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« Franz M. » hat Folgendes geschrieben:
Es wird gelogen und betrogen – und das mit Kalkül.
Wirklich nichts Neues, was der Franz da so zu berichten hat, konkrete Beispiele hätten da schon etwas Erhellendes...aber wenn in späteren Jahren mal die Rede auf Callin - Sendungen zu sprechen kommt, dann könnte seine Aussage schon die Quintessenz dieses "Geschäftsmodells" sein !
Es gibt nur wenige beglückendere Momente, als einem schweigenden Dummkopf zu lauschen... |
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Verfasst am: Donnerstag, 13.08.2009, 22:59 Titel:
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« Twipsy » hat Folgendes geschrieben:
Vertragsstrafen, etwas Illegales zu verschweigen, gibt es nicht.
Gibt es leider immer wieder.
Jeffrey Wigand hat es gewagt seinen Vertrag zu brechen und erzählte von den Praktiken der Tabakindustrie (süchtigmachende Substanzen in Zigaretten). Er ließ quasi eine Bombe platzen, ruinierte aber auch sein Leben. Familie, Job, Reputation, Geld, alles weg. Und er musste gegen die mächtige Tabakindustrie kämpfen, vergleichbar mit dem Kampf eines Urheberrechtsverletzers mit der Content-Industrie.
Wer da den längeren Hebel und Atem hat, dürfte klar sein.
"Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese."
Groucho Marx |
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Verfasst am: Freitag, 14.08.2009, 02:41 Titel:
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Das ist, wie so viele Tatbestände, ein relativ kompliziertes Gebiet. Da die Sache in Österreich passiert sein dürfte, ist natürlich auch österreichisches Recht anzuwenden, dazu kann ich nichts sagen. Hier bei uns in Deutschland sieht es so aus:
Der Arbeitnehmer darf grundsätzlich seinen Arbeitgeber nicht "anschwärzen". Wenn er meint, dass dieser eine bestimmte strafbare Handlung vornimmt, dann muss er zunächst einmal innerbetrieblich Versuche unternehmen, dass diese abgestellt werden. (Hat der gute Franz ja wohl offenbar nicht gemacht.) Allerdings ist das nicht immer zwingend. Wenn er nämlich den Eindruck hat, dass dem Arbeitgeber die Gesetzwidrigkeit bekannt ist und von ihm sogar gebilligt wird (wovon z. B. bei einem Austausch von Umschlägen ja eigentlich ausgegangen werden könnte), dann darf er gleich zum Staatsanwalt laufen. Allerdings muss er dann natürlich hieb- und stichfest beweisen können, dass seine Behauptungen den Tatsachen entsprechen. Und schon hat Franz wieder die A-Karte gezogen. Kann er es hieb- und stichfest beweisen?
Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Missstände, die Günther Wallraff in den 70er und 80er Jahren als (getarnter) Arbeitnehmer aufgedeckt hat. Hierzu gibt es sogar ein BGH-Urteil (BGH vom 20. 1. 81 - VI ZR 162/79). Da hat der BGH schon damals festgestellt, dass selbst bei voller Würdigung der verbleibenden Belange des Arbeitgebers die Abwägung mit dem Interesse an freier Kritik zu dem Ergebnis führen kann, dass der Arbeitnehmer sich nach seinem Ausscheiden über solche Vorgänge in dem Unternehmen kritisch äußern darf, an dem die Allgemeinheit ernstlich interessiert ist. Das gelte jedenfalls dann, wenn es um die Aufdeckung gewichtiger Missstände gehe, durch die die Öffentlichkeit betroffen sei und denen durch betriebsinternes Vorstelligwerden nicht erfolgreich begegnet werden könne. (Wieder ein "kann", wieder die Abwägung der "allgemeinen Interessenlage", wieder das vorherige "betriebsinterne Vorstelligwerden". Und wenn das ganze Geschäftsmodell gefährdet ist, dann wiegen die "Interessen des Arbeitgebers" natürlich um so schwerer.)
Das Bankraub-Beispiel ist natürlich ungeeignet, weil zwischen Bankräubern kein rechtsverbindlicher Vertrag zustande kommen kann. Der wäre von vornherein sittenwidrig und damit nichtig.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
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