1) Die Rolle der Landesmedienanstalten wurde viel zu positiv dargestellt
2) die goldenen Zeiten für die Veranstalter sind vorüber - das liest sich aus wirtschaftlicher Sicht schlecht - warum nicht so positiv formulieren, dass endlich goldene Zeiten für den Verbraucherschutz anbrechen? (aber das wäre ja auch gelogen gewesen )
3) Dass es überwältigend viele Indizien dafür gab, dass hinter den Kulissen gemauschelt wird, wird im Artikel verschwiegen. Es ist nur indirekt davon die Rede - über die massiven Zuschauerproteste. Aber was weiß der Zuschauer schon davon, wieviel Mühe sich die Veranstalter beim Programm geben...
Zitat:
Das könnte die Zukunft sein. Auch 9Live-Chef Bartoleit findet das Crossover-Modell interessant: im TV für Spiele zu werben, die im Internet stattfinden.
Diese Richtung ( Internetspiele ) habe ich seit dem DWDL-Interview mit Bartoleit kommen sehen. Wie praktisch solche Apps sein können:
- scheinbar individualisiertes Spiel
- keine Transparenzregeln ( hier ist die "Macht" der LMAs zu Ende... )
- freies Programmieren des wirtschaftlich gewünschten Verhaltens auf dem Server
- die Masse der Spielergebnisse findet völlig unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
- ...
- ...
- man kann im Extremfall kombinieren, die Livecamstripperin kann individuell auf den milchenden Konsum-Ochsen eingehen und ihn fragen, ob er parallel lieber Automarken oder Ochsenmilch oder Monikas Vater lösen will.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Nobbse
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Dienstag, 07.12.2010, 17:56 Titel:
« Süddeutsche Zeitung » hat Folgendes geschrieben:
Fuchs ist bei der ZAK der Beauftragte für Programm und Werbung: "Wir werten den Rückgang der Gewinnspiele als Beispiel für erfolgreiche Regulierung." Die Landesmedienanstalten hätten auf Transparenz bestanden "und damit Erfolge erzielt".
Für welche Regulierung denn? Ach so...für die tolle neue Gewinnspielsatzung, die die LMA sich von den Veranstaltern hat diktieren lassen in enger Zusammenarbeit mit den Veranstaltern entwickelt wurde und die jetzt schon durch Gerichtsverfahren und Vergleiche durchlöchert ist.
NEIN! Der Rückgang hat m. E. drei Gründe:
1. Die Anrufer, die in "Nuller-Jahren" (schöner Ausdruck übrigens) monatlich vierstellige Beträge bei Call-in verballert haben, kriegen keine Kredite und keine Handyverträge mehr. Das Geld ist schlicht alle.
2. Man muss wirklich die Milch durch einen Baumwollpulli gesaugt haben um nicht im Laufe der Zeit festzustellen, was da wirklich abläuft. Dass es ein paar "Ankoberbegriffe" gibt und dass danach kaum noch jemand die exotischen Vornamen, deutschen Kleinststädte oder Pferdekutschenmarken erraten kann. Man kann viele Menschen eine Zeit lang für dumm verkaufen, aber nicht alle auf Dauer.
3. Einen kleinen Teil dazu beigetragen haben sicher auch Informationen, die sich verzweifelte Anrufer im Internet geholt haben. Hier hätte ich eine viel stärkere Unterstützung durch andere Medien, z. B. durch kritische Verbrauchermagazine im TV oder durch entsprechende Berichte in populären Printmedien, erhofft. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Ständig sieht, liest oder hört man reißerische Berichte über Kaffeefahrtenveranstalter, über Abzocke im Internet usw. Nur Call-in ist (fast) immer ausgenommen worden. Eigentlich ein Armutszeugnis und ein Beweis dafür, dass wichtige Themen heutzutage immer öfter aus der öffentlichen Berichterstattung ausgenommen werden.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
3. Einen kleinen Teil dazu beigetragen haben sicher auch Informationen, die sich verzweifelte Anrufer im Internet geholt haben. Hier hätte ich eine viel stärkere Unterstützung durch andere Medien, z. B. durch kritische Verbrauchermagazine im TV oder durch entsprechende Berichte in populären Printmedien, erhofft.
Das finde ich auch schade, das dieses Thema zu wenig im TV gezeigt wurde. Weil leider nicht jeder Internet hat, vor allem einige ältere Leute nicht.
Vor einiger Zeit hat mich jemand im Chat angesprochen, die mir erzählt hatte, das sie durch die Videos von Mork bei Youtube, erkannt hat, wie dort abgezockt wird. Sie hat es dann auch ihrer Mutter gezeigt und beide rufen seitdem nicht mehr dort an.
Wenn man nun solche Videos auch verstärkter im TV gezeigt hätte, dann würden auch die älteren Leute oder auch andere, die kein Internet haben, vielleicht auch eher mal darüber nachdenken. Weil, es wurde ja schon oft geschrieben, das die Älteren sich nicht vorstellen können, das die im Fernsehen lügen könnten. Vielleicht kommen sie dann ja auch drauf, dass das Gezeigte in einem Verbrauchermagazin im TV, ebenfalls der Wahrheit entsprechen könnte.
Jedenfalls sollten viel mehr Menschen darüber informiert werden um beide Seiten zu kennen und sich dann selbst ihr Urteil darüber bilden können.
"Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit".
Martin Luther King
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: LadyMoonlight
9Live gibt lediglich die nebulöse Auskunft: "Nach der Einführung der Gewinnspielsatzung im März 2009 ist es uns gelungen, Call-TV auf einem neuen Niveau zu stabilisieren."
Mit Inkrafttreten der neuen Regeln sei auch bei 9 Live ein steiler Einbruch der Anruferzahlen zu verzeichnen gewesen, mittlerweile hätten sich die Teilnahmezahlen jedoch wieder auf einem niedrigerem Niveau als zuvor stabilisiert, heißt es bei 9 Live auf DWDL.de-Nachfrage.
« SZ » hat Folgendes geschrieben:
Fuchs ist bei der ZAK der Beauftragte für Programm und Werbung: "Wir werten den Rückgang der Gewinnspiele als Beispiel für erfolgreiche Regulierung." Die Landesmedienanstalten hätten auf Transparenz bestanden "und damit Erfolge erzielt".
Jooo - das liegt daran, weil die Regeln der Satzung so konkret ausgeführt sind, z.B. bzgl. Schwierigkeitsgrad und Zeitdruck.
Falls es nicht so viele Beschwerden gegeben hätte, dann hätten die LMAen die CI-Sender weiter abzocken lassen ohne einzugreifen. Das haben sie schließlich nach der ersten CI-Sendung jahrelang gemacht.
« SZ » hat Folgendes geschrieben:
... Im Gegenzug dazu stellen die Landesmedienanstalten zehn Verfahren ein.
Wie Nobbse schon geschrieben hat: Das klingt so positiv. Es war ein Deal, bei dem 9Live nicht gerade schlecht weggekommen ist. Es gibt auch kaum ein Wort über die Klage von 9Live gegen die GewSpSat.
« SZ » hat Folgendes geschrieben:
Einen anderen Weg geht Sport 1. Momentan finden noch Gewinnspiele am Schirm statt, doch "langfristig" will der Münchner Sender "die Flächen für Call-in eher reduzieren".
Man kann jedes Jahr mehrfach von Sport1 hören, dass sie CI reduzieren wollen. Aber so richtig können wollen sie sich doch nicht davon trennen. Ich glaube auch, dass der Geschäftsführer von Sport1 in seinem Kalender notiert hat, wann er mal wieder etwas über die geplante Reduzierung von CI raushauen muss.
Natürlich haben sich viele Lemminge von CI verabschiedet, weil sie irgendwann gemerkt haben, dass sie dort nur verlieren. Die CI-Sender haben ihr Programm auch nie so gestaltet, dass sie langfristig damit Erfolg haben können. Irgendwann fällt auch dem dümmsten Lemming auf, dass er abgezockt wird.
Allerdings dauert so was. Ich erinnere an die Zeiten, an denen das DSF Automarken rauf-und-runter gespielt hat. Jahrelang. Das hat offensichtlich funktioniert. Es ist auch heute noch so, dass bestimmte Rätsel-Typen sehr häufig gespielt werden, bis wieder andere Arten von Rätseln aufkommen, die dann wieder wochenlang über den Bildschirm gejagt werden.
Ich bin von dieser die-Lemminge-lernen-dazu-These nicht wirklich überzeugt. Wenn dem so wäre, dann wäre CI nicht jahrelang lukrativ gewesen. Die Lemminge mögen lernen, aber das machen sie sehr langsam und auch nur vereinzelt. Dieser Verlust wird durch den Nachwuchs fast wieder ausgeglichen, aber eben nur fast.
Wir sind alle Individuen
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Verschoben am: Mittwoch, 08.12.2010, 12:38 Uhr von Callpassive Verschoben von Das Internet und Blogs nach Die Printmedien
yetitant Mehrfachgewinner
Beiträge: 146
Verfasst am: Mittwoch, 08.12.2010, 18:45 Titel:
« Speculatius » hat Folgendes geschrieben:
Hier hätte ich eine viel stärkere Unterstützung durch andere Medien, z. B. durch kritische Verbrauchermagazine im TV
Welche Sender (augenommen die öffentlich rechtlichen in Deutschland) könnten sich diesem Thema unvoreingenommen nähern:
Pro7/Sat1 hieße den Bock zum Gärtner machen.
RTL-Group findet das Thema warscheinlich nicht reisserisch genug und kann Betroffenen nicht medienwirksam helfen. Die Quoten solcher Programme würden sich denen der Call-In-Produktionen nähern.
Oder vielleicht gar der ORF, der bis vor einiger Zeit Call-In in einem seiner beiden Hauptsender betrieb und nach seinem Ausstieg in seinem Subprogramm TW1 Sendezeit an die bekannte Tochter der Telekom Austria vermietete.
Ich nehme an, die Printmedien haben - bis auf wenige Ausnahmen - dieses Thema verschlafen oder war die Akzeptanz der Leser zu gering um öfter auf die Problematik dieser Art von Geschäfen hinzuweisen.
Wenn nun in Zukunft andere Zeitungen dem Beispiel der "Süddeutschen" folgen, könnte dies den Untergang Wechsel der Geschäftsfelder dieser Programmanbieter erheblich beschleunigen.
MASSENHAFTE EINWENDUNGEN gegen den FRÜHLING werden wurden letztlich von Erfolg gekrönt sein.
"Ceterum censeo .... esse delendam deletur sunt"
Nach M. P. CATO d.Ä. (234 - 149 v. Chr)
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: yetitant
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