Ja, wie soll man denn das erklären? Schließlich hat man doch den Grund des letzten Jahres - die Gewinnspielsatzung - quasi eliminiert...
Zitat:
Im März 2009 hatten die Landesmedienanstalten
eine neue Gewinnspielsatzung erlassen, die eine freie Programmgestaltung
und einen ansprechenden Spielaufbau für unseren Call-TV-Sender 9Live deutlich einschränkte...Wesentlichen Einfluss auf die Anruferzahlen und damit die Call-TV Erlöse
von 9Live hatte die Einführung einer neuen Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten
zu Jahresbeginn.
SWollte man dieses Jahr nicht schreiben:
Zitat:
Die Aussetzung der Gewinnspielsatzung durch den gerichtlichen Erfolg von 9Live wirkte sich positiv auf den Umsatz aus.
Erkennt endlich die Wahrheit: Eure Zeit ist um!
"Die Medienlandschaft ist schnelllebig. Einfluss auf ihre Gestaltung haben auch die Entscheidungen der BLM."
"'Die Geschichte ist eine Geschichte der Sieger'
sagt das Mammut zum Säbelzahntiger" (Rainald Grebe)
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Twipsy
Das Eigenkapital zum Bilanzstichtag beträgt -573,4 TEUR.
Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag überschuldet.
Allerdings besteht eine positive Fortführungsprognose, die von der Geschäftsführung schlüssig dargelegt wurde.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 werden keine Arbeitnehmer beschäftigt.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: istwohlso
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Die Einführung [gemeint ist die Gewinnspielsatzung] hat viele Beschränkungen im Bereich der Dramaturgie und Ausführung im Call TV gebracht, die sich in einem Einbruch der Calls um 40% drastisch bemerkbar gemacht hat. (...) Die Gewinnspielsatzung führte zu einem Umsatzrückgang in Höhe von 23,4 Mio. Euro im Vergleich zu 2008 auf 55,4 Mio. Euro.
Wie immer ist also nur die Satzung schuld an den Gewinneinbußen. Eigenverschulden (z.B. durch depperte Rätsel) kommen nicht in Betracht.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Die Marktanteile von 9Live sind auf einem unverändert niedrigen Niveau von 0,1%
Die MA werden auch nicht mehr steigen.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
9Live hat die Aktivitäten im internationalen Markt aufgrund des schwierigen und hart umkämpften Wettbewerbs sowie auch der rechtlich ungewissen Situation in den Märkten weiter heruntergefahren (...)
Kurz: In Deutschland macht man drastische Verluste im Vergleich zu den vergangen Jahren und aus dem ausländischen CI-Markt zieht man sich immer mehr zurück. Noch kürzer: Es geht steil abwärts.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Die von den Medienanstalten öffentlich proklamierte Verhängung von Bußgeldern, die allerdings in den meisten Fällen von Gerichten zu prüfen sein wird, hat zudem zu abermals negativer Presse über Call TV geführt.
Hatte CI schon mal gute Presse? Also ich habe noch nie was gelesen, wie z.B. "Rufen Sie in jeder CI-Sendung an, so viel Sie können. Die Gewinnchancen sind einmalig." Ich weiß auch nicht, woran das liegt.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Entsprechend des Ergebnisabführungsvertrages wird der Gewinn von 9Live im Geschäftsjahr 2009 in Höhe von 1,9 Mio. Euro (im Vj. 6,7 Mio. Euro) an die ProSiebenSat.1 Media AG abgeführt.
Sie haben also durch diverse Maßnahmen noch Gewinn machen können. Ob sie das in diesem Jahr halten können, ist eine andere Frage. Und ob Pro7/Sat1 mit den Zahlen und den Einsparungen von Ralfi Bartoleit wirklich glücklich ist, steht auch in den Sternen. Aber zumindest konnten sie in ihrem Geschäftsbericht zeigen, dass CI bzw. 9Live sich noch lohnt.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Das Geschäft auf dem Sender 9Live hat sich in den ersten neun Monaten 2010 auf dem niedrigen Niveau in der Folge der Regulierung stabilisieren können. Nicht profitable Call TV Slots wurden durch den Verkauf von Teleshopping-Fenstern ersetzt. Weiterhin wurde der Bereich New Business mit 50-Cent Gaming weiter ausgebaut. Damit will man zukünftig die Abhängigkeit vom Call TV Geschäft reduzieren.
Die Frage ist, ob damit langfristig erfolgreich ist. Teleshopping machen viele andere Sender auch. Ob das sog. 50-Cent Gaming die goldene Kuh ist, möchte ich auch mal bezweifeln.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Die Gewinnspiele und Call TV Slots auf den Sendern der ProSiebenSat.1 Group konnten sich in den ersten neun Monaten 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht erholen.
Das muss an den Talenten der Animateure liegen. Aber das ist, glaube ich, die einzig positive Nachricht in dem gesamten Bericht.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
9Live hat zur Mitte des Jahres 2009 intensive Gespräche mit den Landesmedienanstalten aufgenommen, die einem gegenseitigen, besseren Verständnis der für alle Seiten neuen Gewinnspielsatzung und damit auch einer Reduzierung möglicher Aufsichtsmaßnahmen dienen sollen.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
9Live hat teilweise erfolgreich gegen diese neue Satzung vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof geklagt. Dadurch sind insbesondere die Vorschriften für die Begrenzung einer Sendung auf maximal 180 Minuten und die Kandidatendurchstellung nach spätestens 30 Minuten vom Gericht wieder gekippt worden. Dies hat jedoch nur wenig Einfluss auf die insgesamt deutlichen Umsatzrückgänge durch die Satzung insgesamt gehabt.
Och - schade.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Trotz der grundsätzlichen Rechtsmittel gegen die Satzung hat 9Live diese jedoch vom ersten Tag an zu hundert Prozent umgesetzt und sämtliche Prozesse bei der Erstellung von Spielen, der Produktion von Sendungen und dem Controlling dieser Abläufe auf die Satzung abgestellt.
Jepp - vor allem bzgl. der Zeitdruckerzeugung und der Angaben zum Schwierigkeitsgrad der Rätsel halten sie sich exakt an die Satzung. Denn sonst droht die BLM mit dem Finger. Oder sie führen konstruktive Gespräche.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Insbesondere Gelegenheitskunden haben mit Nicht-Teilnahme auf die neuen Regeln reagiert.
Vielleicht sind sie auch einfach schlauer geworden, weil sie nie etwas gewonnen haben. Halt - das kann nicht sein, denn die Satzung ist ja immer an den Anruferrückgängen schuld.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Für alle Live-Sendungen steht in der Sendeabwicklung ein von der Programmplanung der Sender ausgewähltes Notprogramm zur Verfügung, das bei Ausfällen zur Überbrückung eingesetzt werden kann.
Gott sei Dank.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Für die Defektbehebung steht rund um die Uhr ein Team aus Spezialisten zur Verfügung.
Jepp - ich weiß ... aus Rosenheim.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Eine weitere Fokussierung auf Call TV in internationalen Märkten macht wenig Sinn, da in zahlreichen internationalen Märkten eine verstärkte Regulierung zum Teil zum dortigen Verzicht auf Call TV geführt hat.
Hört - hört. Warum wird das wohl so sein? Weil CI so eine gute Presse hat? Oder weil CI so beliebt ist?
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Risiken bei der Produktion von Programmen sind nicht ersichtlich.
Das stimmt. Ist ja eh immer der gleiche Müll.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
9Live achtet darüber hinaus darauf, zuverlässiges und entsprechend qualifiziertes Fachpersonal zu beschäftigen bzw. zu beauftragen.
Jepp - und sie werden von Tina Kaiser trainiert, weil sie bei ihrer Animation einen so großen Wortschatz hat. Wenn sie keine Zeit hat, macht das der Jürschen.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Im Jahr 2011 wird 9Live den Vertrag für den analogen Transponder SES Astra nicht verlängern. Damit greift 9Live der anstehenden Digitalisierung des Fernsehmarktes vor.
So kann man es auch nennen.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Für das Jahr 2011 erwartet 9Live durch die Abschaltung des Analogen Satelliten eine leichte Ergebnisverbesserung: der kalkulierte Umsatzrückgang auf dem Sender 9Live wird durch die Kosteneinsparung der analogen Transponderkosten überkompensiert.
Dann ist ja alles gut. Und wir dachten immer, dass 9Live möglichst viele Zuschauer braucht. Alles Quatsch.
« Jahresabschluss 9Live » hat Folgendes geschrieben:
Mittelfristig sieht 9Live sich weiter als Call TV Sender mit der Erweiterung der interaktiven Erlösmodelle im 50-Cent Gaming.
Das wundert nur wenig, denn das 50-Cent Gaming scheint die einzige Sparte zu sein, die noch einigermaßen Gewinn abwirft.
Ich habe zwar nicht viel Erfahrung im Lesen von solchen Geschäftsberichten. Aber eigentlich ist das doch eine Bankrott-Erklärung. In fast jedem Absatz sticht heraus, dass nur die Satzung der Grund für den Rückgang der Anruferzahlen und damit für den geringeren Gewinn von 9Live ist. Sonstige Gründe werden komplett ausgeblendet und nicht einmal ansatzweise angedeutet.
Das ist nett, das ist fair, das ist transparent
Das ist 9Live.
Wir sind alle Individuen
Zuletzt bearbeitet von Callpassive am Mittwoch, 02.03.2011, 18:55, insgesamt einmal bearbeitet
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Schaut mal in die Bilanz von 2009 und dort auf den Posten "Immaterielle Vermögensgegenstände". Dieser ist von 2008 auf 2009 von 0€ auf 416.000€ gestiegen. Darunter versteht man oftmals eigene Erfindungen oder Ideen, die man patentrechtl. schützen kann. Oder auch der Wert, den das U hat, wenn man es verkauft - sprich: das Image/der Ruf!
-> Ich frage mich halt, was das sein könnte, was man hier so aus eigener Feder entwickelt hat...
Was hat das Sportquiz denn bitte mit Sport zu tun?
Die Zeit ist gegen Sie! Geben Sie Gas! Dieses Spiel ist zu schwer, das hat keiner! Ich bin stolz, aus Bayern zu kommen! Doch Call-in Sendungen lassen mich stark daran zweifeln! Zuletzt bearbeitet von Sportquiz am Donnerstag, 03.03.2011, 13:59, insgesamt einmal bearbeitet
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Sportquiz
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Mittwoch, 02.03.2011, 19:33 Titel:
Vorsicht. Es handelt sich hier um den Jahresabschluss 2009. Und für das Jahr galt noch nicht das Bilanzmodernisierungsgesetz. Das heißt, dass man diese Immateriellen Vermögensgegenstände nur dann aktivieren darf (also bis zum 31. 12. 2009), wenn sie entgeltlich von Dritten erworben wurden. Das können Ideen, Patente oder Lizenzen sein, allerdings eben käuflich erworben, also nicht "aus freier Hand" geschätzt. Wer weiß, von wem die GmbH solche Rechte erworben hat...
Trotzdem ist der Fehlbetrag sowohl nach der Einnahmen-Überschussrechnung als auch beim Kapital schon besorgniserregend...mindestens. Die Firma ist schlicht überschuldet.
Mich würde interessieren, wie der Geschäftsführer die positive Fortführungsprognose begründet hat.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
Die 55 Mio sind die kompletten Umsatzerlöse aus dem Jahr 2009. Ziemlich am Ende gibt es einen Abschnitt "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung". Unter "sonstige Umsatzerlöse" findet man einen Eintrag von 47.936.333,50 mit der Erklärung: "Die sonstigen externen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen "Call-in" Erlöse und werden überwiegend in der Bundesrepublik Deutschland erzielt."
Ich weiß jetzt nicht, ob man von diesen rund 48 Mio noch ein Drittel abziehen muss, das an die Telekommunikations-Unternehmen gehen. Da das aber eine Gewinn- und Verlustrechung ist, gehe ich mal nicht davon aus. Das würde also bedeuten, dass bei 9Live im Jahr 2009 rund 96 Mio Mal das Telefon gebimmelt hat Und bei jedem Klingeln hat Marc Wagner mit seinem blauen Telefon abgenommen.
Kann man aus "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" (rund 12 Mio) die Gewinnauszahlungen ableiten? Oder sind es die "Aufwendungen für bezogene Leistungen" in der Gewinn- und Verlustrechnung? Vielleicht kennt sich irgend jemand mit diesem Buchaltungs-Kram besser aus.
Wir sind alle Individuen
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
Das würde also bedeuten, dass bei 9Live im Jahr 2009 rund 96 Mio Mal das Telefon gebimmelt hat und bei jedem Klingeln hat Marc Wagner mit seinem blauen Telefon abgenommen
Spoiler:
Ein Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlechtausgebildeten Trickbetrügern und mäßig begabten Hütchenspielern, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne verhaftet oder von der Kundschaft niedergeschlagen zu werden.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Nebelspalter
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Freitag, 04.03.2011, 18:23 Titel:
« Callpassive » hat Folgendes geschrieben:
Kann man aus "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" (rund 12 Mio) die Gewinnauszahlungen ableiten? Oder sind es die "Aufwendungen für bezogene Leistungen" in der Gewinn- und Verlustrechnung? Vielleicht kennt sich irgend jemand mit diesem Buchaltungs-Kram besser aus.
Aus den Forderungen kann man das jedenfalls nicht ersehen. Forderungen sind ein aktiver Bilanzposten (also Forderungen, die 9Live an Dritte hat).
Ich denke, dass die Gewinnauszahlungen in der V+G-Rechnung unter "Aufwendungen für bezogene Leistungen" enthalten sind. Darin werden auch die Abführungen an das Telekommunikationsunternehmen enthalten sein, unterstellt, dass die "sonstigen Umsatzerlöse" der Bruttobetrag sind.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
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