Sehr geehrte Damen und Herren,

diese Sendung steht nur exemplarisch für die Auffälligkeiten, die sich in den von der Firma "Xxxxxxxxxx GmbH" [Name nachträglich entfernt] produzierten Call-in-Gewinnspielsendungen seit Monaten ereignen und deren Zufälligkeit nicht einmal dem täglichen "Royal Flush" eines Pokerspielers gleicht und die auch Ihnen mittlerweile nicht entgangen sein dürfte.

Zwar weiß ich, daß der aufgestellte Leitfaden für Call-in-Gewinnspiele, der vor längerer Zeit von den Landesmedienanstalten mit den Betreibern vereinbart wurde, keinerlei juristische Auswirkungen hat.

Doch hier bewegt man sich meines Erachtens eindeutig an der Grenze zum Xxxxxx, auch wenn ich diese persönliche Auffassung nicht direkt beweisen kann und ihr keinerlei juristische Bedeutung zukommen soll, da ich keinen Einblick in den Studioalltag der Firma Xxxxxxxxxx [Name nachträglich entfernt] habe.
(Nachtrag von mir: Diese Passage würde ich heute definitiv weglassen und habe sie vorsichtshalber zensiert, nachdem ich um die Drohungen mit Klagen gegen Mork vom Ork weiß, auf Wunsch von Herrn M. entferne ich diese Zeilen auch gerne wieder komplett, er möge mir bitte Bescheid geben)

Unbestreitbar ist jedoch (und dies können Sie u.a. protokollarisch im Forum http://www.citv.nl/forum/ nachlesen), daß in der Sendung "Money Express", die parallel auf VIVA und ComedyCentral ausgestrahlt wird, und "Nick Quiz Zone" auf dem Kindersender(!) Nick, auch bei sehr simplen Spielen ausnahmslos bis zum Ende der Sendung nur Aufleger und Falschantworten durchgestellt werden, sobald es um eine hochdotierte angebliche Gewinnsumme von mehreren tausend Euro geht.

Anfangs, wenn nur um wenige hundert Euro gespielt wird, gibt es noch keine größeren Auffälligkeiten zu beobachten.

Doch dann entwickeln sich tagtäglich seit Monaten immer die gleichen Auffälligkeiten, bei denen man mit logischem Verstand nicht mehr von Zufall sprechen kann:

Allein am Dienstag gab es zwischen 1:33 Uhr und 3:01 Uhr 11(!) Aufleger und 6 Falschantworten, keine einzige richtige Lösung - bei einem recht simplen Spiel, bei dem ein Streichholz in einer Gleichung umgelegt werden sollte, damit die Gleichung stimmt.

Erst am Sendeende, das mehrmals angekündigt und dann wieder verschoben wurde, um noch mehr Anrufgebühren zu generieren (das soll rechtens sein?), wurde die richtige Antwort genannt.
Die ausgelobte Gewinnsumme (meist etwa 10.000 Euro) wird dann einfach ohne Kommentar halbiert.

Natürlich könnte es sich um Zufall handeln, und wenn diese Vorfälle einmal oder zweimal vorkämen, könnte man sie nicht beanstanden. Doch beinahe JEDE von der o.g. Firma produzierte Sendung, die auf VIVA und ComedyCentral ausgestrahlt wird, läuft nach dem genannten Muster ab. Dies geht nun schon seit vielen Monaten fast jede Nacht genau so und dürfte Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.

Beim Konkurrenzsender 9live sind derartige Dimensionen an Falschantworten und Auflegern, zumindest bei vergleichbar einfachen Spielen, nie zu beobachten.

Dazu kommen ständige sinnlose Countdowns, nach denen rein gar nichts passiert und die einzig und allein dazu dienen sollen, den Zuschauer unter Druck zu setzen, um zum Zwecke des Profits mehr Anrufgebühren zu generieren.
Das gleiche sieht man natürlich auch bei 9Live, wo bei einem Rätsel auf Kindergartenniveau angeblich "das Spiel zu schwer ist und niemand anruft", "niemand zuschaut und die Konkurrenz nicht groß ist", oder im DSF, wo Oldtimer-Marken erraten werden sollen, die nicht einmal über Google-Recherche gefunden werden können, die laut Aussage der Moderatorin aber "ganz einfach" zu erraten sein sollen.

Wie lange wollen Sie diesem Treiben noch tatenlos zusehen und die Bayerische Landesmedienanstalt behaupten lassen, Kritik gegen dieses angeblich "innovative Geschäftsmodell" sei "innovationsfeindlich?

Aber vielleicht sind durch die mangelnde juristische Ahndung da auch nicht sie als "Kontrollinstanz", sondern der Gesetzgeber gefragt. Auch in das angekündigte Meeting hinter verschlossenen Türen, das im Mai stattfinden soll, setze ich keine große Hoffnung, denn wer Call-in-Sendungen regelmäßig verfolgt, der weiß ja, was das "Ehrenwort" der Betreiber ohne gesetzliche Konsequenzen und mit einem freiwilligen Leitfaden wert ist.

Es müssen endlich zeitgemäße Gesetzesänderungen her, nach denen Verstöße gegen die aufgestellten Regeln endlich geahndet werden. Ermahnungen reichen längst nicht aus, wie man jeden Tag in diesem Format beobachten kann.

Wo bleibt der Verbraucherschutz oder die Transparenz, oder ist es nur von Bedeutung, daß die Call-in-Branche zu den wachstumsstärksten in Deutschland zählt? Leben wir in einer Art "Wachstums-Anarchie", in der qualitativ hochwertiges und ehrliches Programm keine Chance hat?

Für mich kommt diese Entwicklung des Privatfernsehens zur reinen Profitgenerierung, gerade nach Entstehung der ProSiebenSat.1 Media AG und dem florierenden Call-in-Geschäft ohne jeglichen kulturellen Anspruch einer Schande gleich.

Ich entschuldige mich für meinen etwas ungeordneten Beitrag und dafür, daß er sich nicht nur gegen die angegebene Sendung, sondern auch gegen die Methoden des Call-in-Formats an sich richten, doch ich werde regelrecht wütend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Privatsender sich mit o.g. Tricks auf Kosten von gutgläubigen, älteren oder bildungsfernen Menschen bereichern können. Denn für mich ist hier eindeutig Unrecht erkennbar, gegen das offenbar zur Zeit weder durch ihren "Leitfaden für Call-in-Gewinnspiele" noch durch den Gesetzgeber etwas zu unternehmen ist.

Ich setze in der momentan bestehenden juristischen Situation keine Hoffnung in Sie als Kontrollinstanz, hoffe aber, daß außer meiner schon viele Beschwerden über die Auffälligkeiten eingingen und das Thema so zumindest mehr in Ihre Köpfe und somit auch in die Öffentlichkeit rückt und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Fxxxx Xxxx

Aus welchem Grunde wird der Name eines Beschwerdeführers im Internet veröffentlicht?

Ich bin der Meinung, dass das Thema nicht im allgemeinen Bereich untergehen sollte und frage deshalb noch einmal nach:

Aus welchem Grunde wird der Name eines Beschwerdeführers im Internet veröffentlicht?

Die Frage geht primär an den User @Callactive

Der User "callactive" kennt offenbar sich nicht ganz so gut mit den juristischen Rahmenbedingungen dieser Handlung aus bzw. sieht es so aus, als sei er nicht in der Lage, hier oder per eMail an mich persönlich Stellung zu dieser Frage zu beziehen...

Welche Erwartungen kann man an jemanden stellen, der das Ochsenpiel, die Wörtersuche oder "zähle-alle-Liter"-Rätsel von Wissenschaftlern erstellen lassen muss

Gut, die Juristerei ist ein weites Feld, da kann man sich sogar als Fachmann schon mal schnell vergallopieren.

Im Hinblick auf diese Aufgabenzuweisung wäre unsere Kontrollzuständigkeit grundsätzlich auch für die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) gegeben. Aufgrund der verfassungsrechtlich garantierten Rundfunkfreiheit und der daraus folgenden Freiheit von staatlicher Kontrolle hat die BLM allerdings nach Art. 20 Bayerisches Mediengesetz (BayMG) selbst einen Datenschutzbeauftragten bestellt. Dieser überwacht gemäß der genannten Bestimmung nicht nur die in Bayern ansässigen Privatsender hinsichtlich der Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen, sondern auch die Einhaltung des Datenschutzes bei der BLM selbst.

Soweit Sie vermuten, dass die personenbezogenen Daten des Beschwerdeführers durch die BLM weitergegeben worden sind, muss ich Sie bitten, die Zulässigkeit der Datenübermittlung durch den Datenschutzbeauftragten der Bayer. Landeszentrale für Neue Medien, Heinrich-Lübke-Str. 27, 81737 München, Tel. 089 63808 0, Fax 089 63808 140, E-Mail blm@blm.de datenschutzrechtlich prüfen zu lassen.

Mal als INFO

Wie es ausieht, war der Bay. LDB die falsche Zieladresse für die Beschwerde.

Hier mal ein Ausschnitt aus der Antwortmail.

So. Toll. Was, bitte schön, hat die "verfassungsrechtlich garantierte Rundfunkfreiheit" mit der Weitergabe von Daten einer mit einer Kontrollfunktion beauftragten Stelle zu tun? Absolut nichts. Heißt das im Umkehrschluss, dass jede Institution, die unter die "verfassungsrechtlich garantierte Rundfunkfreiheit" fällt, völlig frei von staatlicher Kontrolle ist, was Datenschutz betrifft? Außer natürlich dem "Datenschutzbeauftragten" im eigenen Hause