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9Live oder die Frage: Woran erinnert mich das bloß?

Dazu habe ich eine Frage an Sie, liebe Leser:

Kennen Sie diese Organisationen, die nur ihr Bestes wollen? Sie werden angesprochen und schon sind sie gefangen. Man gibt Ihnen von Anfang an das Gefühl, verstanden zu werden. Man verspricht Ihnen, dass sie Ihr Glück finden werden und sie es selbst in der Hand haben, etwas daraus zu machen. Mit ausgetüftelter Psychologie manipuliert man sie bis sie anfangen zu glauben, was man ihnen sagt. Man erzählt Ihnen von all den anderen, die sich schon für das Glück entschieden haben - und die Gefahr wird immer größer.

Man redet immer weiter auf Sie ein - sie haben keine Zeit über das Gesagte nachzudenken. Kritik? Die kommt nur von Ungläubigen. Von Menschen wie denen, die früher auch dachten die Erde sei eine Scheibe. Wolle man so ein Mensch sein? Natürlich ist man klüger, natürlich ist man nicht dumm, natürlich hört man nicht auf solche Menschen - so einfach ist die gepredigte Logik. Längst denkt man nicht mehr selbst, längst kann man sich mit dem zarten Schauer der Gänsehaut fasziniert nicht mehr abwenden. Es tut gut, dieses Gefühl derjenige meine es gut mit mir. Man verspricht Lösungen für Probleme - wenn man sein Glück nur selber in die Hand nähme.

Höre nicht auf dein Umfeld, höre nicht auf das was die Leute sich erzählen. Es sind die Unwissenden. Und schon ist man gefangen von den psychologischen Tricks, fühlt sich verstanden und glaubt an das ganz persönliche Glück. Immer wieder verfallen Menschen der Versuchung und merken erst später dass es nur um ihr Geld ging. Diese Gaben seien nötig um das ganz persönliche Glück zu finden, wird Ihnen erzählt. Einmal angefangen, wird immer öfter danach verlangt.

Aussenstehende erfahren meist gar nichts davon. Man verschweigt es. Man hört fast nichts von denen, die den Versprechungen gefolgt sind. Nur von einigen hört man. Das sind die, die stolz präsentiert werden. Die ihr Glück gefunden hätten und eingesetzt werden um andere zu locken. Um Ungläubigen zu beweisen, dass das Glück möglich ist. Wieviel sie geben mussten, um ihr Glück zu finden, wird nicht bekannt. Von abertausenden die vergeblich ihr Glück in die eigenen Hände nehmen wollten - hört man auch kaum etwas. Viele schämen sich, zuzugeben, den Verlockungen erlegen zu sein.

Thomas Lückerath | 21.05.2007 - 19:40 Uhr

Quelle: Das Letzte - das DWDL.de-Redaktionsblog

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Verfasst am: Dienstag, 22.05.2007, 04:29 Titel: Das Letzte