Verfasst am: Donnerstag, 07.06.2007, 21:58 Titel:
Quartalsbericht der Pro7Sat1 Media AG --> 9Live
Hier mal einen Auszug des Quartalsbericht I 2007 der P7S1 Media AG mit dem Auszug über 9Live.
« ProSiebenSat1 Media AG » hat Folgendes geschrieben:
Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Segments
Umsatzträger im Segment Transaktions-TV ist 9Live. In seinem Kerngeschäft Call-
TV generiert der Quizsender Umsätze hauptsächlich durch Telefonanrufe. Im Zuge
der Neuausrichtung von 9Live als zentralem Dienstleister für die telefonbasierten
und interaktiven Anwendungen der ProSiebenSat.1-Gruppe wird seit dem 1. Januar
2007 zudem der bislang von SevenOne Intermedia verantwortete iTV-Bereich im
Segment Transaktions-TV ausgewiesen.
Die externen Erlöse des Segments wuchsen im ersten Quartal 2007 um 5,0 Prozent
auf 27,1 Mio Euro. Im Vorjahr be.trug der Segmentbeitrag zu den Erlösen des Konzerns
25,8 Mio Euro. Der Gesamtumsatz des Segments nahm um 5,7 Prozent zu und
belief sich auf 27,7 Mio Euro (Q1 2006: 26,2 Mio Euro).
Das Betriebsergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,7 Mio
Euro oder 25,4 Prozent auf 5,0 Mio Euro. Das EBITDA Abzocke 6,9 Mio Euro und lag
damit 1,9 Mio Euro oder 21,6 Prozent unter Vorjahresniveau. Die rückläufige Ergebnisentwicklung
resultierte hauptsächlich aus einem hohen Anstieg der Programmund
Materialaufwendungen gegenüber dem ersten Quartal 2006. Diese sind infolge
der Umstrukturierung des Geschäftsbereichs Diversifikation zu Beginn des Jahres
deutlich gestiegen.
ProSiebenSat.1-Gruppe profitiert von der Kernkompetenz des Quizsenders
9Live ist die führende Marke für interaktive Programmangebote in Deutschland. Seit
Jahresbeginn ist 9Live zentraler Interaktions-Dienstleister für die gesamte ProSiebenSat.
1-Gruppe. 9Live betreut seither alle telefonbasierten und interaktiven Anwendungen
des Unternehmens. Dazu zählen sämtliche Gewinnspiele der Sender, an denen
die Zuschauer per Telefon oder SMS teilnehmen können. Außerdem produziert
9Live die Call-TV-Fenster von Sat.1, ProSieben und kabel eins und entwickelt als externer
Dienstleister interaktive Programme für Dritte. Durch die Bündelung der interaktiven
Aktivitäten bei 9Live nutzt die ProSiebenSat.1-Gruppe zahlreiche Synergieeffekte
und profitiert von den Kompetenzen des Senders. Die ProSiebenSat.1-Gruppe
unterstreicht damit die Bedeutung, die die inhaltliche und technische Weiterentwicklung
der Interaktionsangebote für das Unternehmen hat.
Im ersten Quartal 2007 setzte 9Live seine Event-Programmierung erfolgreich fort
und präsentierte neue Live-Programme wie die ?XXL-Showâ??. Der Marktanteil des
Quizsender lag stabil bei 0,2 Prozent (Q1 2006: 0,2%).
Im deutschen Markt hebt sich 9Live von seinen Wettbewerbern durch sein exklusives
Kundenbindungsprogramm ?9Live Goldâ?? ab, einem Bonusprogramm für 9Live-
Zuschauer. Die Mitglieder der TV-Community sammeln mit jedem Anruf Punkte, die
anschließend in Prämien umgewandelt werden. Der Kundenclub zählte zum 31. März
2007 über 566.000 Mitglieder (31. März 2006: 385.000) und ist damit einer der
größten Zuschauerclubs im deutschen Free-TV. Mit ?9Live Goldâ?? verfügt der Quiz-
test gewonnen und wird Deutschland im Mai in Helsinki vertreten. starwatch wurde
mit dem Ziel gegründet, die Identifikation und Vermarktung eigener Music-Acts voranzutreiben.
Als erstes Music-Label in Deutschland verbindet starwatch music die
Stärke der ProSiebenSat.1-TV-Marken mit der professionellen Musik-Expertise von
Warner. Künstler und Music-Acts werden mit Hilfe der Sendergruppe entwickelt und
aufgebaut. Mit diesem Modell erschließt die ProSiebenSat.1-Gruppe eine weitere Erlösquelle
jenseits der TV-Werbung.
Ein weiteres Wachstumsfeld ist der internationale Programmvertrieb der ProSieben-
Sat.1-Gruppe. Die Vertriebstochter SevenOne International verkauft weltweit die TVProgramme
von Sat.1, ProSieben und kabel eins sowie von Drittanbietern. Insgesamt
sind Formate und Programme des TV-Unternehmens in über 100 Ländern on Air. Seit
Januar 2007 läuft ?Verliebt in Berlinâ?? auf dem französischen Fernsehsender TF1 mit
Marktanteilen von über 50 Prozent (Zuschauer unter 50 Jahren). Im ersten Quartal
hat SevenOne International unter anderem die erfolgreiche ProSieben-Show ?Schlag
den Raabâ?? nach Großbritannien, Schweden und Finnland verkauft. Das Wissensmagazin
?Galileoâ?? ist in Russland und Polen gestartet und damit nun bereits in sieben
Ländern weltweit auf Sendung.
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Freitag, 08.06.2007, 02:06 Titel:
@ Rico: Wenn's nicht von einer Maschine käme würde ich sagen: Die beste Freud'sche Fehlleistung, von der ich gehört habe.
So, also 27,7 Mio Erlöse in der Sparte. Entspricht bei einem Anteil von 0,30 Euro an einem Telefonat (der Anteil wird etwas geringer sein, aber dafür rechne ich auch die übrigen Erlöse mit ein) schlappen 92,3 Millionen Anrufen. In einem Vierteljahr wohlgemerkt.
Die EBITDA*-Marge beträgt 0,25. Und das bei hohen Aufwendungen "infolge der Umstrukturierung des Geschäftsbereichs Diversifikation zu Beginn des Jahres". Nicht schlecht.
* Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
Bedenklich das diese wahnsinnige Anzahl Anrufe von nur 0,2% der Bevölkerung getätigt wurde. (Denn wer nicht zuschaut kann auch nicht anrufen.) Fairerweise muss man sagen das es letztendlich immer noch der Anrufer ist, der mit seiner aktiven Aktion einen Anruf zu tätigen, hier für Umsatz und Gewinn der Sender sorgt. Man kann also nicht immer alles auf die, zugegebenermassen umstrittenen Methoden der Moderation dieser Sendungen schieben. Für das was man tut ist man immer noch selbst verantwortlich. Und wer anruft weiß was es kostet. Das unterstelle ich auch Mitgliedern der sog. 'bildungsfernen Schicht'. Und wer sich da nicht zügeln kann, ohne das ich jetzt die Sender in Schutz nehmen will, ist zu einem grossen Teil selbst verantwortlich für die Konequenzen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen das die Zielgruppe der Sender sich zu grossen Teilen mit dem Klientel überschneidet, die auch aus Versandkatalogen naiv ihre neue Wohnzimmereinrichtung bestellen, ohne zu ahnen das man ja hinterher eine Rechnung bekommt, die beglichen werden will. Eigentlich brauchen solche Menschen hilfe. Stattdessen bekommen sie und ein paar andere (eben die 0.2%) ein Fernsehprogramm angeboten, das mit seiner Niveaulosigkeit und perfiden Presentation diesen Personenkreis noch weiter in den Abgrund reisst. Man kann nur bedingt etwas dagegen unternehmen, dieses Forum hier ist ein Teil dessen, aber in einem System in dem soviel finanzielle Mittel involviert sind wie in diesem, spielen Interessen der Beteiligten Veranstallter eine grössere Rolle als die der über den Tisch gezogenen Zuschauerschaft.
Vielleicht noch ein wenig Realphilosophie gefällig? Schaut man aus dem Fenster sieht man nichts, vielleicht erahnt man es aus seiner Erfahrung heraus, welch grausamer Kampf da draussen tobt. Man sieht kein Blut, man hört keine Schreie, keine Toten, keine Überlebende. Und doch: An jeder Ecke, hinter jedem Fenster, auf den Strassen, in Büros, Geschäften und Fabriken wird er täglich aufs neue ausgefochten, dieses merkwürdige Gefecht, der Kampf ums überleben. Heutzutage braucht man anders als in der lang zurückliegenden Vergangenheit keine profanen Speere, Messer oder sonstige Werkzeuge dieser Art, kein Blut fliest, keine Leichen auf gepflasterten Gehwegen. Doch sind sie da, die Verletzungen und das Elend, die Gewinnner und die Verlierer dieses Spiels. Denn: Lediglich die Wahl der Waffen hat sich geändert. Das Spiel ist das gleiche wie eh und je. Die Bäckereifachverkäuferin, der Mann am Fliessband bei Ford, der Briefzusteller, der Moderator eines Fernsehquizes sowie all deren Vorgestzte, und auch deren Vorgesetzte; Sie alle spielen mit. Denn sie müssen es. Die wenigsten Teilnehmer an diesem Gesellschaftsspiel haben die Wahl. Sie können sich nicht mal eben so gegen das System stemmen, nein sagen, ungerechtigkeiten anmahnen, Verfassungsschutz einklagen, auf Menschenwürde pochen. Wer nicht mehr mit macht ist raus aus dem Spiel. Der Satz: 'Ich bin dagegen!' ist in vielerlei Hinsicht einer preveligierten Minderheit vorbehalten. Die anderen müssen ihre Schnautze halten. Weil sie nämlich sonst ihre Miete nicht bezahlen können und nächsten Monat mit Ihren Familien, die sie nicht mehr ernähren können auf der Straße sitzen. Und, huch, da gehen einem die Augen auf. Es ist nicht alles so friedlich wie es mit dem ersten Blick aus dem Fenster scheint. Die Frage lautet: Ist das Evolution oder Degeneration? Schwer zu sagen. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem, eine evolutionäre Degeneration. Dieses Phenomen ist so umfassend das es natürlich auch vor zweifelhaften Sendeformaten nicht halt macht. Wieso sollte es auch. Im Grunde genommen ist es ja nur die eingedampfte Konsequenz, ein Kondensat dieses Vorganges und damit absolut folgerichtig. Sich darüber aufzuregen, demonstrativ das Schild der Würde zu tragen und mit lautem Getöse Gerechtigkeit einzufordern heisst das System und deren Spielregeln in Frage zu stellen.
Es ist klar das man damit den Missmut der Besitzstandshalter, Profiteure und Unterstützer des Systems auf sich zieht. Plötzlich steht man unter Beobachtung. Plötzlich muss man aufpassen was man sagt, sind bestimmte Schlüsselwörter in Foren verboten und sieht sich genötigt auf der Strasse des öfteren hinter sich zu blicken. Warum ist das so? Gäbe es keine Alternative? Mit einem zynischen Einwurf könnte man sagen, ach lass uns nicht gegeneinander untergehen, nein, miteinander. Also da draussen ist keiner, der uns hilft. Beten hilft da wohl kaum. Ich muss allerdings bezweifeln das wir den Hebel noch umwerfen können. Der Abgrund ist seit langem in Sichtweite. Zuletzt bearbeitet von Marcus am Freitag, 08.06.2007, 09:55, insgesamt einmal bearbeitet
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Marcus
Mal ein Hinweis zum Marktanteil von 0,2%. Dies ist ein Durchschnittswert und sagt nichst über die Anzahl unterschiedlicher Zuschauer aus. Es ist durchaus möglich bei einem Marktanteil von 0,2% auf 1Mio unterschiedlicher Zuschauer pro Tag zu kommen. Da 9Live ein Zapping-Sender ist, bleiben die Zuschauer meist nur wenige Minuten (oftmals nur in Werbeblöcken anderer Sender) bei 9Live. Wenn allein schon 566.000 Personen bei 9Live Gold registriert sind, kann man sich vorstellen, wie viele unterschiedliche Zuschauer bei 9Live reinzappen.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: DaleCooper
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Freitag, 08.06.2007, 11:05 Titel:
« Marcus » hat Folgendes geschrieben:
Für das was man tut ist man immer noch selbst verantwortlich. Und wer anruft weiß was es kostet. Das unterstelle ich auch Mitgliedern der sog. 'bildungsfernen Schicht'. Und wer sich da nicht zügeln kann, ohne das ich jetzt die Sender in Schutz nehmen will, ist zu einem grossen Teil selbst verantwortlich für die Konequenzen.
Selbstverständlich, ist man. Was aber ist mit denen, die spielsüchtig sind oder vielleicht gar erst durch Call-in diese Krankheit bekommen haben? Immerhin ist es auf den ersten Blick ein kleiner Einsatz, und angestachelt durch die Moderatoren ist die Verlockung, da anzurufen, ziemlich groß. Außerdem kommt, wie du weiter unten richtig schreibst, die Rechnung ja sowieso erst am Ende des Monats und wird zudem noch vom Konto abgebucht...
Dann ist es ein "unkontrolliertes" Mitspielen: Wer weiß denn, wie viele da nach Mitternacht vor dem TV-Gerät sitzen und sich die Birne zugedröhnt haben? Da fruchten dann die Anmachsprüche besonders. Und vergiss nicht die alten und einsamen Menschen, die hier eine Art interaktives Fernsehen präsentiert bekommen und von den Moderatoren (zumindest vorgeblich) ernst genommen werden, ein Gefühl, das ihnen im realen Leben abhanden gekommen ist.
« Marcus » hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht noch ein wenig Realphilosophie gefällig? (...) Im Grunde genommen ist es ja nur die eingedampfte Konsequenz, ein Kondensat dieses Vorganges und damit absolut folgerichtig. Sich darüber aufzuregen, demonstrativ das Schild der Würde zu tragen und mit lautem Getöse Gerechtigkeit einzufordern heisst das System und deren Spielregeln in Frage zu stellen.
Wenn in einem System Ungerechtigkeit herrscht, kann es nur richtig sein, das System dann in Frage zu stellen. Was sollte man sonst machen? Es hinnehmen?
« Marcus » hat Folgendes geschrieben:
(...) Also da draussen ist keiner, der uns hilft. Beten hilft da wohl kaum. Ich muss allerdings bezweifeln das wir den Hebel noch umwerfen können. Der Abgrund ist seit langem in Sichtweite.
1. Gegen diese Abzocke und gegen diese Ungerechtigkeiten ist da draußen jemand, der hilft. Das Forum hier ist damit angefangen und hat jetzt (schau doch mal die Resonanz in den letzten Wochen) Schützenhilfe von vielen Seiten bekommen.
2. Fatalismus hilft nie. Wenn unsere Eltern oder Großeltern so gedacht hätten, würden wir heute noch in Baracken leben und unsere Städte wären noch Trümmerwüsten.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
...Im Grunde genommen ist es ja nur die eingedampfte Konsequenz, ein Kondensat dieses Vorganges und damit absolut folgerichtig....
Sehe ich ähnlich.
Was mich dabei nur zum bringt, ist diese perverse Abzockermentalität. Man nutzt den gesetzesfreien Raum bis zur Grenze und auch darüberhinaus aus, um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Auch das mag in anderen Bereichen durchaus vorkommen. Nur, dort gibt es Gesetze und wenn man erwischt wird, war's das. Aber bei CI geschieht es öffentlich und zwar im deutschen Fernsehen.
Und was passiert? Nix!
Wir sind alle Individuen
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Callpassive
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