Ich stimme deiner Aussage voll zu, jedoch können die LMA's nach der aktuellen Rechtssprechung nichts machen, außer mit dem Finger zu zeigen und Duuh! Duuh! sagen. Was die Sender sich denken, sieht man jeden Tag im TV, das ist denen total egal...[/font][/color]
Was nötig ist, ist das öffenltiche Interesse zu wecken. Nur müsste erst einmal in besagter Öffentlichkeit verbreitet werden, was zb hier im Forum beobachtet, aufgedeckt und angeprangert wird.
Eine Möglichkeit wäre: Einmal pro Woche eine moderierte Sendung im Web, die mit aussagekräftigen Mitschnitten (im Stil der mit Einblendungen kommentierten Mitschnitte aus diesem Forum, die übrigens sehr gut gemacht sind) die zahlreichen Ungegelmäßigkeiten aufzeigt. Alles sehr kurzweilig aufbereitet: man kann über manche absurden Dinge lachen, sich über die Dreistigkeiten echauffieren oder sich einfach nur an den Kopf greifen. Bei seichtem Primatenfernsehen wie "Talk, Talk, Talk" funtioniert dieses Konzept auch, nur in diesem Fall mit Anspruch und investigativem Hintergrund. Wenn sich dann das Format herumspricht (und das würde es sicher) und immer mehr Menschen erschließt, ist das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Ist so eine Sendung rechtlich überhaupt machbar, oder verstößt man da gegen das Urheberrecht, wegen der gezeigten TV Ausschnitte? Auch wenn das Format Non-Profit ist?
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: 49 Cent
Was nötig ist, ist das öffenltiche Interesse zu wecken. Nur müsste erst einmal in besagter Öffentlichkeit verbreitet werden, was zb hier im Forum beobachtet, aufgedeckt und angeprangert wird.
Eine Möglichkeit wäre: Einmal pro Woche eine moderierte Sendung im Web, die mit aussagekräftigen Mitschnitten (im Stil der mit Einblendungen kommentierten Mitschnitte aus diesem Forum, die übrigens sehr gut gemacht sind) die zahlreichen Ungegelmäßigkeiten aufzeigt.
Du wirst lachen, aber eine solche Sendung gibt es bereits (zwar nicht jede Woche) aber hier mal der Link:
www.fernsehkritik.tv
Außerdem wird das Thema auch öfter durch diverse Online-Magazine und Blogs aufgegriffen, jedoch reicht es nicht um zu den "Großen" zu gelangen, z.b. n-tv, RTL. In unregelmäßigen Abständen schafft es das Thema auch in die ARD/ZDF, jedoch glaube ich nicht, dass die Zielgruppe von 9live, diese Sender schaut oder die Sendungen wo das Thema aufgegriffen wird.
Call-In is licensed and powered by LMA
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: 9liver
Ah ja, danke für den Link, auf so etwas in der Art hatte ich gedacht. Nur meinte ich eine Sendung, die sich nur und ausschließlich mit den Machenschaften Konzepten von Call-In-Shows befasst und als wichtige Gegeninstanz zu werten ist. Klar, die großen Sender werden davon die Finger lassen und Privatsender, die Call-In Shows selber zeigen werden auch wohl kaum ihr eigenes Nest beschmutzen, aber wenn zb in Zapp ein Bericht darüber läuft, wird das wiederum die Besucherzahl erhöhen, wie als zb über BILD.blog berichtet wurde.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: 49 Cent
E.R.PEL CITV.NL Moderator Alter: 42 Geschlecht: Beiträge: 7272
Verfasst am: Mittwoch, 25.07.2007, 00:04 Titel:
« GlowingHeart » hat Folgendes geschrieben:
Danke für den Schlag ins Gesicht, "@E.R.PEL"
Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen...dass man es falsch versteht...
Es ging mir dabei um eine direkte Reaktion des von mir zitierten Beitrages...und weniger um eine Verallgemeinerung der Dinge...
Es sollte einen Kontrast zu der Aussage darstellen...und vielleicht auch ein paar user aufrütteln...die sich der Lage nicht vollkommen bewusst sind... ....nicht wirklich mehr...und nicht wirklich weniger...
« GlowingHeart » hat Folgendes geschrieben:
PS: Ich habe viele meiner berechtigten Beanstandungs-E-Mails über das Call-TV-Format und die Art und Weise dieser Geldbeschaffungs-Abzocke, die sich eben nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, an die LMA's als Zuschauer mit meinen Realnamen unterschrieben, ohne das hier je verbreitet zu haben.
Beschwerden schreiben ist ein guter und einfacher Weg...!
Je mehr es sind...desto bloßer werden die zuständigen Behörden gestellt... Da wir diese Schreiben hier im Forum veröffentlichen können...
Es müssen sich nur einfach mehr Leute finden...die es ernst meinen...und nicht nur rumlabern...
Es könnte ja ach so einfach sein... ... ... ..."egal"...wie man es anstellt... Man muss es nur wollen...
@ 49 Cent
Keine Ahnung wovon du redest...
Die größeren Sender befassen sich nicht zum ersten Mal mit dem Thema... Z.B.:
Anzeigen? Nett!!! Hab glaub ich in den letzten 1 bis 2 Jahren ca 10 Anzeigen gemacht, nicht gegen Call-In, aber gegen andere Strafrelevante Dinge. Es wurden ALLE eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft anscheinend nur Fälle verfolgt die sich lohnen für die Öffentlichkeit. Call-In lohnt sich für die doch gar nicht, zudem die Gerichte bisher immer auf Call-In Seite gestanden hat.
Es ist eben nicht einfach den Menschen bewusst zu machen, das Telefon als gedachtes Kommunikationsmittel nun immer mehr als Glücksspielinstrument zum Geldmachen von den privaten TV-Konzernen missbraucht wird, was ja erst durch das Breitband ermöglicht wurde.
Das ich für meine normale Kommunikation und der gebotenen Dienstleistung des Telefonierens meine anfallenden Gebühren bezahle, ist selbstverständlich und auch akzeptabel.
Die ganze Abzocke mit den Bandansagen und unzähligen Sinnlos-Votings/Umfragen aber nicht und werde ich auch nie akzeptieren, weil in meinen Augen und nach meinen Verständnis kriminell, da mit bewusstem Täuschen, Suggestion und Irreführung unter Ausnutzung bestimmter menschlicher Schwächen, wie etwa der Spiel- und Telefoniesucht verbunden ist.
Die Scheinheiligkeit mit den Hinweisen auf sein Anrufverhalten zu achten ist doch pure Gehirnwäsche da man im selben Atemzug dem Anrufer wieder was von Durchhaltevermögen bei den Anrufversuchen suggeriert.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: GlowingHeart
Ebenso suggerieren die Animateure bei einem sich in die Länge ziehenden Spiel , dass sie aus reinem Gutmenschentum "nun mal einfach einen LösungsTip geben". Das sie dazu verpflichtet sind, erfährt der Zuschauer natürlich nicht.
"Der nächste große Krieg wird im Web entschieden"
Bill Gates
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: 49 Cent
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Mittwoch, 25.07.2007, 08:37 Titel:
« Fab-dizzle » hat Folgendes geschrieben:
Vielmehr muss er ja der Frage nachgehen, ob da tatsächlich niemand durchgestellt wird, die Moderatorin beim Zuschauer aber den Eindruck erweckt, es rufe niemand an.
Richtig. Könnte er prüfen. Ebenso wie die Aussage, dass es keine Lösung mehr gibt obwohl sie z. B. hier während der Sendung im Forum mitlesen und noch -zig Lösungen gepostet werden, usw...usw...
Vielleicht ist es aber ja auch so, dass die Staatsanwaltschaft München zu viele Anzeigen erhält und quasi schon vorgefertigte Einstellungsverfügungen auf Halde liegen hat?
Im übrigen empfehle ich dir mal, die Threads zu den Landesmedienanstalten, deren gute Zusammenarbeit mit den von ihnen überwachten Sendern und der Rolle der Politik dabei durchzulesen (Stichwort "Medientage München").
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
redox CITV.NL Moderator Alter: 50 Geschlecht: Beiträge: 5138 Wohnort: Kiel
Verfasst am: Mittwoch, 25.07.2007, 11:14 Titel:
Zitat:
Vielmehr muss er ja der Frage nachgehen, ob da tatsächlich niemand durchgestellt wird, die Moderatorin beim Zuschauer aber den Eindruck erweckt, es rufe niemand an.
Mal ne blöde Frage :
Müsste der Staatsanwalt dann nicht auch der Frage nachgehen, ob das Waschmittel wirklich so weiß wäscht wie in der Werbung suggeriert wird ?
Oder dass nur derjenige schlau ist, der das entsprechende Produkt kauft ? Falschaussagen gibt es in der Werbung zuhauf.
Die Leute werden tagtäglich in der Reklame für dumm verkauft.
Und 9Live preist letztlich auch nur das eigene "Produkt" an.
Es war schon immer etwas teurer, etwas dümmer zu sein...
Bei der Werbung ist diese vermeinliche Täuschung aber jedenfalls sozial-adäquat. Und deshalb legt man den Tatbestand auch so aus, dass er durch eben diese Werbung nicht erfüllt wird.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Fab-dizzle
ich frag mich warum dort kein notar bei diesen "gewinnshows" anwesend sein muss
da ist doch Abzocke tür und tor geöffnet
jeder glücksspielautomat in kneipen muss regelmäßig geprüft werden
nur anscheinend der hot buzzer nicht
man sollte ihn versiegeln und wie früher die iranischen atomkraftwerke mit kameras überwachen
oder noch besser:
im jeden casino turnt ein finanzbeamter rum der aufpasst dass kein geld am staat vorbei geht
der wäre genau so gut wie ein notar
Warum also wird Call-in nicht als Glücksspiel gewertet? Weil eben die deutsche Rechtsprechung sagt, dass die 0,50 Euro keinen Einsatz darstellen, sondern vielmehr sozusagen eine Art ?Eintrittsgeld?, vergleichbar mit dem Porto einer Postkarte, sind. Die Telefonkosten sollen also nur Voraussetzung für die Teilnahme an dem ?kostenlosen? Gewinnspiel sein, zumal sie weder die Gewinnchancen noch deren Höhe beeinflussen. Die Juristerei ist (wieder mal) nicht logisch, denn ohne Gewinnaussicht würde der Anrufer niemals zum Hörer greifen...
Diese Rechtsprechung ist dem Grunde nach IMHO völlig nachvollziehbar, denn es wäre ja nun auch wieder nicht gerechtfertigt, irgend eine x-beliebige Verlosung (damit meine ich jetzt nicht CI) mal als (erlaubnispflichtiges) Glücksspiel und mal als (erlaubnisfreies) Gewinnspiel zu werten und das davon abhängig zu machen ob der Teilnehmer sein Lösungswort per Postkarte oder e-mail einsendet, oder anruft und es persönlich nennt.
I.Ü. ist das sogar im Spielcasino so: Einsatz ist nur das was du auf den Roulettetisch wirfst. Falls du am Eingang auch noch etwas zahlen musst (Eintritt, Mindestverzehr, etc...obwohl ich glaube dass das in der Praxis selten ist und nur in juristischer Kommentarliteratur vorkommt ), dann ist das kein Einsatz.
Der Gesetzgeber will auch gar nicht, dass alle Spiele bei denen etwas gewonnen werden kann verschwinden, sondern nur eine bestimmte Kategorie (nämlich die Glücksspiele) grade wegen der Möglichkeit immer höhere Einsätze zu bringen, reglementiert wird.
« Speculatius » hat Folgendes geschrieben:
Eine Vermögensverfügung dürfte sogar bei einem einmaligen Einsatz von 0,50 Euro vorliegen. Liegt aber auch eine bewusste Täuschung des Veranstalters des Gewinnspiels vor?
Kommt drauf an. So fleißig wie hier mitgeschnitten wird hab ich aber kaum Zweifel daran, dass Beweise für das eine oder andere strafwürdige Verhalten schon vorliegen...
Dass sich Moderatoren von CI-Sendungen im HotButton-Verfahren dabei strafbar machen können ist jedenfalls nicht Kollege Fab-Dizzles Privatmeinung, sondern wird von anderen Juristen (inklusive mir selbst) durchaus geteilt.
Zu dem Thema gab's kürzlich einen Aufsatz in der MMR, den ich sehr erhellend fand. Wer das genauer nachlesen möchte: Becker/Ulbrich/Voß, "Tele-Gewinnspiele im Hot-Button-Verfahren: Be-trug durch Moderatoren?", MMR 2007, 149. Aus der Zusammenfassung bei Juris:
"Nach Aufzeigung des strafrechtlichen Problems durch das Verhalten der Moderatoren werden die einzelnen Tatbestandsmerkmale des Be-trugs anhand der Problematik untersucht, wobei die Verfasser zu dem Ergebnis kommen, das der Tatbestand erfüllt sein kann. In ihrem Fazit untermauern sie ihre Ansicht und geben einen kurzen Hinweis an die Sender."
Grüße,
Z.
PS: Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit des Wortfilters - "Be-trug" sieht beschissen aus . Wie wäre es denn stattdessen mit "§ 263 StGB"?
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Zwangsvollstrecker
Speculatius CITV.NL Moderator Alter: 72 Geschlecht: Beiträge: 4845 Wohnort: Norddeutschland
Verfasst am: Donnerstag, 26.07.2007, 10:06 Titel:
« Zwangsvollstrecker » hat Folgendes geschrieben:
I.Ü. ist das sogar im Spielcasino so: Einsatz ist nur das was du auf den Roulettetisch wirfst. Falls du am Eingang auch noch etwas zahlen musst (Eintritt, Mindestverzehr, etc...obwohl ich glaube dass das in der Praxis selten ist und nur in juristischer Kommentarliteratur vorkommt ), dann ist das kein Einsatz.
Natürlich ist das "Eintrittsgeld" kein Einsatz. Wie du richtig schreibst, liegt ein Einsatz erst dann vor, wenn ich etwas auf den Roulettetisch werfe. Ich würde dir also zustimmen, wenn ich (zum Normaltarif) anrufen müsste um festzustellen, ob ich eine "freie Leitung" getroffen habe und mich dann entscheiden könnte, ob ich teilnehme.
Hier ist aber das "Eintrittsgeld" der Einsatz. Ich kann diesen Einsatz m. E. auch nicht mit den Kosten für eine Postkarte vergleichen: Wenn ich an einem Gewinnspiel per Postkarte teilnehme, dann gehe ich davon aus, dass jede Postkarte, dich ich versende, an der Verlosung teilnimmt. Da werden nicht von vornherein Karten aussortiert, weil sie nicht innerhalb der richtigen Zeit angkommen sind oder weil sie in den falschen Briefkasten eingeworfen wurden.
Außerdem ist die Auslobung von Geld- oder Sachprämien, unabhängig davon, ob eine richtige Lösung genannt wird, eindeutig Glücksspiel.
Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: Speculatius
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