Dieser Thread beschäftigt sich mit der Spielsucht im Allgemeinen.
Zu dieser Suchtform gehört sicher auch das Call-In-TV,
was aber hier nur am Rand behandelt wird. (Deshalb im offtopic)
Es geht um Daddelhallen, Zocker, Geldspielautomaten, Casinos, pathologisches (!) Glückspiel.
Es gibt nicht so viele Spielsüchtige, weil die Animateure so eloquent reden oder weil Automaten tuten und bunt blinken.
Es ist eine größere Macht am Werk.
Gebt mir etwas Zeit, ich muß zusammentragen und sortieren ...
Es folgen:
- Was ist Spielsucht
- Wie entsteht Sie
- Gibt es einen Ausweg
- Welche Angebote gibt es
- Gewinnchancen
- Gesetzliche Grundlagen
- Behandlungsmöglichkeiten
- Unterschiede Casino - Spielhalle - Call-In-TV
- Literatur, Links
- Betroffene berichten
- ....
Freddy Duckstein, GnomProfessor
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: FreddyDuckstein
a) Lotto, Totto, NKL, SKL, Glückspirale, Keno, XY-Wetten,....:
Jahresumsatz etwa 8 Milliarden.
Schon dieser "seichte" Glückspielmarkt ist unübersichtlich geworden, erfinden doch die staatlich legitimierten Glücksspielanbieter immer neue Spiele.
Zu welchem Zweck? Offensichtlich ein lohnendes Geschäft, die Veranstalter können nicht verlieren.
Sie müssen dem Kunden lediglich die Hälfte dessen zurückgeben, was sie ihm aus der Tasche geleiert haben.
Verlust für die Spieler: Etwa 4 Milliarden Euro
b) (staatliche) Spielbanken:
Jahresumsatz etwa 11 Milliarden Euro.
Von Poker über Roulette bis zu Slotmaschinen findet man alles.
Der Einsatz pro Spiel(!) kann beim Roulette 5000 Euro für eine einfache Chance betragen und 100 Euro für einen 3-Sekunden-Dreh an einer Videomaschine.
Obwohl es sich beim Casinospiel um echtes Glückspiel handelt, bei dem die Spielbank "theoretisch" auch
verlieren kann, bleibt sie nach dem Gesetz der großen Zahlen am Ende immer der Sieger.
Verlust für die Spieler: Etwa 1 Milliarde Euro
c) Spielhallen:
Jahresumsatz etwa 6 Milliarden.
Geldspielautomaten fallen nicht unter das verbotene Glücksspiel, vielmehr gelten sie als "unterhaltungsgeräte", an denen man etwas gewinnen kann. Für den SPielhallenbesitzer ist ein Verlust unmöglich, da nichts vom Zufall abhängt.
Die Geldspielautomaten sind so programmiert, daß sie schon über einen kurzen Zeitraum immer mehr einnehmen als auszahlen.
e) Internetcasinos/-poker:
Umsatz unbekannt. Sie treten in Konkurrenz zu den staatlichen Casinos und werden erst recht seit dem Pokerfantatismus immer zahlreicher. Ich weiß nicht, ob es verboten ist, von Deutschland aus in einem Internetcasino zu spielen. Der Internetspiler sollte sich bewußt sein, daß sein "Gewinn" im Zweifel vom Staat eingezogen wird, da er aus einer Straftat, §284, hervorgeht.
Verlust für die Spieler: Kennt jemand eine Studie (nur Deuschland)?
Gesamtverlust: 7,5 Milliarden jährlich + Internet, knapp 100 Euro pro Person vom Baby bis zum Greis. Dieses Geld ist nun in anderen Taschen.
Das war der eigentlich uninteressante erste Teil. Teil 2 wird sein: Symptome einer Spielsucht
Freddy Duckstein, GnomProfessor
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: FreddyDuckstein
Je nach Fortschreiten der Sucht richtet der Spieler schon früh am Tag seine Gedanken spontan auf das Spielen. Er kann diese Gedanken nicht mit Vernunft "besiegen", obwohl er im Grunde weiß, daß er am Ende der Verlierer ist. - Und wenn die Vernunft doch siegt, kehrt der Gedanke ans Spielen etwas später dennoch wieder zurück, so lange, bis die Vernunft nachgiebt.
1. Haben Sie schon einmal solange gespielt, bis Sie kein Geld mehr hatten?
2. Haben Sie sich schon einmal Geld bei Freunden geliehen um Spielen zu können?
3. Haben Sie wegen Ihres Spielens schon einmal Kredite aufgenommen?
4. Überschreiten Sie häufig finanzielle / zeitliche Grenzen, die Sie sich selbst gesetzt haben?
(Beispiel: Nur am Wochenende. / Nicht länger als 4 Stunden. / Nur bis zu einem bestimmten Betrag. / Nur wenn ich sonst nichts zu tun habe.)
5. Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich auf illegalem Weg Geld zum Spielen zu beschaffen?
6. Kreisen Ihre Gedanken oft um das Spielen?
7. Haben Sie schon einmal Geld entwendet um Spielen zu können?
8. Können Sie sich nur schlecht auf andere Dinge als das Spielen konzentrieren (z. B.: in der Schule / am Arbeitsplatz)?
9. Sind Sie unruhig und aggressiv, wenn Sie keine Möglichkeit zum Spielen haben?
10. Erscheint Ihnen der Alltag im Vergleich zum Spielen eher langweilig?
11. Merken Sie, dass Ihr Interesse an der Umgebung (Familie, Hobbies, Freundeskreis) nachlässt?
12. Spielen Sie gezielt um Verluste wieder auszugleichen?
13. Dürfen Ihre Angehörigen oder Freunde nicht wissen, wie oft Sie Spielen oder wie hoch Ihre Spielverluste sind?
14. Haben Sie nach dem Spielen oft ein schlechtes Gewissen?
15. Haben Sie schon weiter gespielt, obwohl Sie spürten, daß Sie sich selbst und andere schädigen?
16. Haben Sie schon gespielt um Ihre Stimmung positiv zu verändern, um Sorgen, Ärger und Frustration zu vergessen, um Konflikten auszuweichen?
17. Sind durch Ihr Spielverhalten schon einmal familiäre Probleme oder Streitigkeiten entstanden?
18. Haben Sie wegen des Spielens schon einmal Ihre Arbeit versäumt?
19. Hatten Sie wegen Ihres Spielverhaltens schon Selbstmordgedanken, oder unternahmen Sie bereits Selbstmordversuche?
Falls Sie mehr als drei (3) Fragen bei ehrlicher Selbst-
befragung mit "Ja" beantwortet haben, ist es möglich, das Ihr Spielverhalen problematisch ist. Wir empfehlen Ihnen dann, sich einzugestehen, daß es sinnvoll ist, zwecks einer genaueren Abklärung die bestehenden Hilfsangebote (Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen) unverbindlich in Anspruch zu nehmen.
Damit weiß man, ob man gefährdet ist. Wer schon tief im Sumpf steckt, weiß es - im Grunde - schon lange selbst.
Paradebeispiel dafür war unsere Oma von 9L, die am Telefon ihre Telefonrechnung von 3000 Euro beklagte, aber trotzdem immer wieder anrufen musste.
Nur wie kommt man raus? Kommt man überhaupt wieder raus?
In Teil 3 probier ich mich als HobbyDoktor, Sternendeuter, Neurologe, Freud.
Freddy Duckstein, GnomProfessor
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: FreddyDuckstein
wollt nur was zu den staatlichen Lotterien sagen:
soweit ich es mal mitbekommen habe, geht ein großteil des Gewinnes an Sozialeinrichtungen.
das heisst, diverse Sozialeinrichtungen könnten ohne die Lotterieabgaben nur noch schwerer überleben.
mit dem staatlichen Lotto wird also durchaus auch was sinnvolles getan.
es ist wie spenden über umwegen.
Dieser Beitrag wurde verfasst vom Benutzer: mark79er
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