"Zapp" erhebt Täuschungsvorwürfe gegen BB-Radio - Sender wehrt sich

Das NDR-Medienmagazin "Zapp" hat gegen das private BB-Radio in Berlin und Brandenburg am Mittwoch schwere Vorwürfe erhoben: Bei Telefon-Gewinnspielen gebe es die angepriesenen Preise teilweise gar nicht oder nur in geringerer Menge als angegeben, mal würden Gespräche mit angeblichen Gewinnern gesendet, die gar keine Gewinner seien, hieß es in einer Mitteilung.

Auf telefonische Anfrage war der Hörfunksender am späten Abend zunächst nicht erreichbar. Am Mittwochmorgen schrieb Geschäftsführerin Katrin Helmschott neben verschiedenen juristischen Drohungen der SAT+KABEL: "In der Pressemitteilung wird behauptet, bei uns würden Gewinnspiele gefälscht. Das wird in verschiedener Weise ausgeführt. All diese Aussagen sind unwahr. Wir gehen bereits rechtlich gegen den NDR vor."

Pressesprecherin Kathrin Herber betonte am Nachmittag erneut auf Anfrage, dass bei BB-Radio "weder Gewinne, noch Gewinnanrufe gefaked" würden. Ausgelobte Preise exisitierten immer und auch in ausreichender Anzahl. Der "Informant" von "Zapp" sei offenbar ein Ex-Mitarbeiter, der dem Unternehmen schaden wolle. Die Berichterstattung entbehre deshalb jeder Tatsachengrundlage.

"Zapp" bezieht sich bei seinen Informationen auf ein angeblich internes Schreiben der BB-Radio-Redaktion, in dem es zu einer Verlosung heißt: "Problem: Wir haben nicht mehr genügend Tickets. (...) Mittwoch bis Freitag müssen wir die Gewinner leider faken". Ein nicht genannter Informant bestätigte dem Norddeutschen Rundfunk die Praktiken im Interview. Der Beitrag wurde um 23.05 Uhr im NDR-Fernsehen ausgestrahlt.

BB-Radio habe zudem Schleichwerbung für den Tourismusverband "Sächsisches Elbland" betrieben, berichtete "Zapp". Gegen Geld habe der Sender freundliche Reiseberichte geliefert und den Tourismusverband ausführlich im Programm zu Wort kommen lassen.

Verbandschef Udo Niehoff erklärte zu den Vorwürfen laut Mitteilung: "Das hat insgesamt für uns 40.000 Euro gekostet. (...) Mehr war im Budget leider nicht drin gewesen. Aber trotzdem haben wir, glaube ich, ein gutes Paket mit BB-Radio zusammengeschnürt. Und ich denke, dieses Geld ist auch gut angelegt gewesen." BB-Radio wollte sich gegenüber "Zapp" auch zu den Schleichwerbevorwürfen nicht äußern, eine Stellungnahme auf Anfrage der SAT+KABEL dazu steht noch aus.

Das in Potsdam ansässige BB-Radio gehört der Burda Broadcast Media GmbH sowie der Studio Gong GmbH AV Produktionsgesellschaft. Die Mitteilung des NDR ist über das OTS-Presseportal inzwischen nicht mehr abrufbar, wohl aber auf der Web-Site des öffentlich-rechtlichen Senders.

BB-Radio erwirkt Verfügung gegen TV-Magazin "Zapp" des NDR

Das private veranstaltete BB-Radio in Berlin und Brandenburg hat eine Einstweilige Verfügung gegen das Medienmagazin "Zapp" erwirkt. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte dem Hörfunksender zuvor in einem Beitrag Mauscheleien bei Gewinnspielen vorgeworfen.

Eine Mitteilung an die Medien in dieser Sache wurde auf der Homepage des öffentlich-rechtlichen Senders in der Zwischenzeit deaktiviert. Offen ist, ob der NDR juristische Schritte gegen den Erlass des Landgerichts Hamburg vom 28. Juni unternimmt. Erst dann käme es zu einem geordneten Gerichtsverfahren, in dem beide Seiten ihre Argumente austauschen.

BB-Radio-Geschäftsführerin Katrin Helmschott hatte Mitte Juni in einer Stellungnahme gegenüber der SAT+KABEL bereits betont: "In der Pressemitteilung wird behauptet, bei uns würden Gewinnspiele gefälscht. Das wird in verschiedener Weise ausgeführt. All diese Aussagen sind unwahr."

Pressesprecherin Kathrin Herber bekräftigte zeitgleich, bei BB-Radio würden "weder Gewinne, noch Gewinnanrufe gefaked". Ausgelobte Preise exisitierten immer und auch in ausreichender Anzahl. Ein von "Zapp" ins Spiel gebrachter "Informant" von sei offenbar ein Ex-Mitarbeiter, der dem Unternehmen schaden wolle. Die Berichterstattung entbehre deshalb jeder Grundlage.

Der Beitrag war am 9. Juni um 23.05 Uhr im NDR-Fernsehen ausgestrahlt worden. Darin wurde auch der Vorwurf erhoben, BB-Radio habe Schleichwerbung für den Tourismusverband "Sächsisches Elbland" betrieben. BB-Radio wollte sich auf damalige Anfrage der SAT+KABEL nicht dazu äußern. Der Vorgang ist nicht Gegenstand der Einstweiligen Verfügung, die der Redaktion als PDF-Faksimile vorliegt.

Das in Potsdam ansässige BB-Radio gehört der Burda Broadcast Media GmbH sowie der Studio Gong GmbH AV Produktionsgesellschaft.