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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [14 Beiträge] Das Thema als ungelesen markieren
Spielsucht - ein paar Artikel
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Autor Nachricht
  Callpassive
CITV.NL Moderator


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 2498
Wohnort: Ruhrgebiet
BeitragVerfasst am: Samstag, 12.07.2008, 08:24 
Titel:  Spielsucht - ein paar Artikel
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Diesen Artikel habe ich kürzlich (10.07.2008) in der WAZ gelesen:
« WAZ » hat Folgendes geschrieben:
100 000 sind süchtig nach Glücksspielen

(dpa) Umfrage: Mehr Männer als Frauen spielen

Köln. Gut die Hälfte der Deutschen beteiligt sich einer repräsentativen Umfrage zufolge an Glücksspielen, Männer häufiger als Frauen. Etwa 100 000 Menschen in Deutschland seien glücksspielsüchtig, teilte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Donnerstag in Köln mit. Weitere 225 000 Menschen liefen Gefahr, ebenfalls ein krankhaftes Glücksspielverhalten zu entwickeln. 55 Prozent der 10 000 Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten einmal oder mehrmals ein Glücksspiel gespielt zu haben. Bei den Männern waren es 60 Prozent, bei den Frauen 50 Prozent.

Am weitesten verbreitet sind die Zahlenlotterien Lotto 6 aus 49, Super 6 und Spiel 77. Die Direktorin der Bundeszentrale, Elisabeth Pott, sagte, sie betrachte vor allem die Ausbreitung des Poker-Spielens und die Zunahme von Glücksspielangeboten im Internet mit großer Sorge: "Von diesen Angeboten werden in nicht unerheblichem Maße auch Jugendliche angezogen, die nach dem Jugendschutz keinen Zugang zu Glücksspielen haben dürfen."

Spiegel-Online schreibt mit dem Titel "Jackpot für Therapeuten" (16.06.2008) über den Kampf der Suchtberatungsstellen gegen die Spielsucht und was der Staat gegen die Spielsucht unternimmt.

Bei der Süddeutschen Zeitung findet man den Artikel "Glücksspiel in Deutschland - Kein Glück im Spiel" (11.07.2008). Daraus ein Zitat:
« SZ » hat Folgendes geschrieben:
Der Spielerschutz sei wichtig, sagt Hein, doch der Staat agiere inkonsequent. Die Gäste wanderten in die Spielhallen ab, ins Internet, oder in irgendwelche Hinterzimmer, in denen verbotenerweise um Geld gepokert werde. "Darum kümmern sich die Behörden kaum", klagt der Chef der Arbeitsgemeinschaft der Spielbanken."

Auch wenn Call-In in keinem dieser Artikel direkt erwähnt wird, kann man feststellen, dass Call-In im Fernsehen von der Spielsucht der Menschen profitiert. Die aktuelle Entwicklung bei den Spielsüchtigen in Richtung einer anonymen Teilnahme spricht für sich. Der Staat unternimmt nichts und die bestehenden Gesetze laufen an der Wirklichkeit vorbei.



Wir sind alle Individuen
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  judea1lopöl
Veteran
Veteran


Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Beiträge: 927
Wohnort: dortmund
BeitragVerfasst am: Samstag, 12.07.2008, 16:53 
Titel:
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Ich finde gut, dass dies Thema der "Spielsucht"auch in Hinsicht auf Call- In-Gewinnspiele hier einmal aufgegriffen wird und bin sicher, der ein oder andere krankhaft"Spielsüchtige" konsumiert 9 Live und Co. Eine Plattform, anonym und problemlos erreichbar, die es leicht macht, seiner Sucht zu frönen: Und es handelt sich bei der "Spielsucht" ja um eine echte wissenschaftlich anerkannte Sucht!

Dies Problem in den Griff zu bekommen erscheint mir bei der jetzigen Rechtslage kaum machbar. Bei Verbesserung der Jugendschutzvorschriften- evtl. Codierung usw- müsste man jedenfalls ansetzen, um nachwachsendes"Suchtpotential" im "Keim zu ersticken"! Insofern könnte man jetzt erst einmal "Hoffnung" auf den kommenden Rfstvertrag legen, wobei eine Codierung der Call-In Programme dieser sicher nicht enthalten wird.

Desweiteren müsste es Aufklärungskampagnen von Bund/Ländern geben über die Gefahren solcher Fernsehgewinnspiele- dies allgemein und eben auch speziell auf Jugendliche zugeschnitten: Ich denke da ua an Aufklärungskampagnen in Schulen und Ausbildungsstellen durch Besuche von Mitarbeitern der entsprechenden Beratungsstellen, von Betroffenen oder Exspielsüchtigen, Broschüren und Flyern:
Dieses Infokampagnen und entsprechendes Material kann matürlich von jeder Stelle geliefert und Aufklärung geleistet werden, NICHT nur vom staatlicher!
Es könnten Selbshilfegruppen- auch anonym zB im Internet in Foren- gegründet werden.Gerade so eine Hilfe im Internet von Betroffenen an Betroffene könnte die jüngere Generation ansprechen, die mit diesem Medium selbstverständlich umgeht, im Gegensatz zu einem manch älterem Menschen.

Desweiteren könnte man an Fernseh- und Rundfunkspots denken, wobei anzunehmen ist, dass die "Privaten" diese nicht ausstrahlen werden, aber dies bliebe noch abzuwarten!Ebenfalls kämen Anzeigen in grossen regionalen und auch überregionalen Zeitungen in Betracht!

/edit redox : Bitte.... BITTE.... ABSÄTZE einbauen... ein einzelner großer Textklumpen ist sonst so unattraktiv und mühsam, durchzulesen...
Ich hab jetzt mal selbständig Absätze eingebaut : So schön übersichtlich könnte es aussehen !




"Achtung, allmählich muß Ihnen ein Licht aufgehen"!
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  DannyF95Fotos
Hot-Button-Killer
Hot-Button-Killer

Alter: 38
Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 684
Wohnort: Düsseldorf
BeitragVerfasst am: Samstag, 12.07.2008, 19:01 
Titel:
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Leider wird generell viel Geld mit süchten gemacht. Das fängt bei Kippen und Alkohol an, geht weiter über Glutamat und Spielhallen, bis zu Call-In.



www.f95fotos.de
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  judea1lopöl
Veteran
Veteran


Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Beiträge: 927
Wohnort: dortmund
BeitragVerfasst am: Samstag, 12.07.2008, 23:04 
Titel:
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Wusste jetzt nicht genau, wo ichs unterbringen soll, dann eben hier.
Gerade beim Klitschko Kampf wird während der 10. Exclamation Runde fleissig vom RTL Kommentator Werbung für das Gewinnspiel gemacht!
Diese unterschwelligen Tendenzen, immer mehr und mehr diese Gewinnspiele bei allen möglichen Arten von Formaten zu lancieren, werden immer stärker!
ABER dass WÄHREND eines BOXKAMPFES schon aufgerufen wird, fleissig anzurufen, war mir in dieser Art und Weise bis jetzt neu! Shocked



"Achtung, allmählich muß Ihnen ein Licht aufgehen"!
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  Chrissy99
Ratefuchs
Ratefuchs

Alter: 62
Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Beiträge: 163
Wohnort: im grünen Herz Deutschlands
BeitragVerfasst am: Sonntag, 13.07.2008, 01:37 
Titel:
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Und dann wundert man sich wenn wieder ein Aufschrei durch die Medien geht und diverse Sendeformate sich damit brüsten,die Süchtigen von ihrer SUCHT befreien zu wollen.



OT Schürmann: Martin?! Wir sind im A.....,aber so was von!...
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  judea1lopöl
Veteran
Veteran


Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Beiträge: 927
Wohnort: dortmund
BeitragVerfasst am: Sonntag, 13.07.2008, 19:19 
Titel:
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Bevor ichs vergesse:
Hab noch in der Ruhr Nachrichten vom Freitag eine Meldung gefunden:
Nach einer Befragung der Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung stellen Pokern und Glückspiele für junge Menschen im Internet unter allen Glücksspielen die grössten Suchtgefahren dar.
"Im Internet sind die pathologischen Glücksspieler zu finden", hiess es bei der Vorstellung einer Studie am Rande der Jahrespressekonferenz eines Glückspielanbieters.
Nun ist ja bekannterweise nach höchstrichterlicher Rechtssprechung das"Gewinnspiel" vom "Glücksspiel" abzugrenzen, dies scheint aber zu grossen Teilen eine akademische Differenzierung!
Jugendliche, übrigens nach der Studie oftmals männlicher Natur, können so, während sie einschlägigen Spielen im Internet frönen, so ganz nebenbei auf den Stream von SH9 gelangen und dann einfach mal dort anrufen. Wenn sie-als PATHOLOGISCH SÜCHTIGE- dann einmal auf den Geschmack gekommen sind, könnten sie evtl den Sender und die Spiele in ihr Suchtverhalten mit verinnerlichen!
Ich meine, es sitzen heute viele Jugendliche mehr und länger vor dem Rechner als vor dem Fernsehgerät und können dann durch diesen Stream zb auf den "Geschmack" kommen, ein braver"Lemming" zu werden und die Teilnahme dort quasi als "Nebendroge" anzusehen, wie Drogenabhängige oftmals Alkohol und Tabak noch nebenbei verkonsumieren!
Ich könnte mir sehr gut also vorstellen, dass dieser Stream im Internet eine "Einstiegsdroge" bzw eine zusätzliches Suchtmittel für Jugendliche in puncto Spielsucht darstellen kann!



"Achtung, allmählich muß Ihnen ein Licht aufgehen"!
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  Zworx
Flatliner
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Beiträge: 7
BeitragVerfasst am: Donnerstag, 21.08.2008, 12:32 
Titel:
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Gibt es denn eigentlich echte Jugendschutz- und Suchtpräventionsmaßnahmen bei den Sendern? Bislang wird ja nur in den Sendungen erwähnt, dass Jugendliche nicht mitspielen dürfen und das DSF schreibt in den AGB "Minderjährige bedürfen zu ihrer Teilnahme, sofern diese nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist, der Zustimmung ihrer/ihres Erziehungsberechtigten." Bezüglich Suchtprävention wird lediglich darauf hingewiesen, dass man sein Telefonierverhalten überprüfen soll, aber das ist ja nun keine echte Suchtprävention, wenn der vermeintlich Süchtige dort in der Pflicht steht.
Die Frage ist: überprüft das irgendjemand? Und wenn ja, in welcher Form? Die Glücksspielanbieter müssen ja zum Teil sogar eine Kopie des Ausweises einfordern oder am Post-Ident-Verfahren teilnehmen oder für die Spielsucht eine Sperrdatei anlegen.

Eine andere Frage habe ich noch: wenn nun z.B. meine jugendliche Tochter bei Call in teilnimmt, kann ich dieses Geld wieder einfordern? Oder ist das mein Pech, weil mein Telefon ja nicht abgeschlossen habe? Shocked

Schöne Grüße,
Zworx
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  Speculatius
CITV.NL Moderator

Alter: 72
Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 4845
Wohnort: Norddeutschland
BeitragVerfasst am: Donnerstag, 21.08.2008, 21:04 
Titel:
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Der einzige Jugendschutz bei Call-in betsteht darin, dass eingeblendet - und auch regelmäßig angesagt - werden soll, dass die Teilnahme erst ab 18 Jahren erlaubt ist und dass Gewinne an Minderjährige nicht ausgezahlt werden.

Die Forderung, einen strengeren Jugendschutz vorzuschreiben, ist Thema dieses Forums seit Anbeginn. Wir alle waren mal jung (einige sind es ja noch Rolling Eyes ) und wissen, dass gerade solche Verbote ein zusätzlicher Anreiz sind. Da sagt sich der Jugendliche, dass das mit dem Auszahlen des Gewinns schon klappen wird. Irgendwie.

Wie die täglichen Beobachtungen zeigen, werden häufig Jugendliche durchgestellt, vor allem in Ferienzeiten. Auch, wenn das im Verhältnis zu (offenkundig) volljährigen Anrufern wenige sind, sollte man bedenken, dass das ja nur die sind, die auch tatsächlich "eine richtige Leitung im richtigen Moment treffen" oder bei denen "der HotButton zugeschlagen" hat. Die Dunkelziffer der Anrufer liegt sicher weit höher.

Wenn es möglich ist, Jugendlichen den Zugang zu Zigarettenautomaten auf technischem Wege zu versperren oder FSK-18-Filme genau so jugendgeschützt auszustrahlen, dann muss es doch auch möglich sein, den unkontrollierten Anrufen einen Riegel vorzuschieben. Wir fragen uns hier, wozu die Landesmedienanstalten Jugendschutzbeauftragte beschäftigen. Offenbar achten die nur darauf, dass ein Knabe von 16 Jahren ja nur keine blanken Brüste zu sehen bekommt. Wirklich traurig.

Und...nein. Wenn Deine minderjährige Tochter eine Mehrwertdienstnummer anruft, bekommst Du das Geld nicht zurück. Wenn Du das verhindern möchtest, dann musst Du vor Ort verhindern, dass sie unkontrollierten Zugang zu dem Telefon hat. Hab ich mal irgendwo 'nen Beitrag drüber geschrieben, versuchs mal über die Suchfunktion.



Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
Der Inhalt meiner Beiträge spiegelt meine persönliche Meinung sowie meine persönlichen Eindrücke und Wahrnehmungen wider. Wenn nicht ausdrücklich erwähnt, handelt es sich nicht um beweiskräftige Tatsachen.
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  Zworx
Flatliner
Flatliner



Beiträge: 7
BeitragVerfasst am: Freitag, 22.08.2008, 08:00 
Titel:
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Mh, wirklich traurig, dass die LMAs dort zu wenig eingreifen.
Kann mir denn noch jemand sagen, ob es im Suchtbereich noch Maßnahmen gibt? Auf den Seiten der Sender kann ich außer der o.g. Maßnahme, man möge sein Telefonierverhalten kontrollieren, nichts finden.
Die Sender könnten ja wenigstens die Hotlines der Suchtberatungsstellen oder einen Sucht-Selbsttest anbieten. Aber es ist in dieser Richtung nichts zu finden. Oder?!

Schöne regnerische Grüße,
Zworx
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  DerFriese
CITV.NL Moderator


Geschlecht: Geschlecht:männlich
Beiträge: 3179
BeitragVerfasst am: Freitag, 22.08.2008, 09:04 
Titel:
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neben den interessanten artikel ist es meiner meinung nach auch wichtig, dass klipp und klar geklärt wird, dass spielsucht eine krankheit mit körperlichen reaktionen ist, also keine blosse anstellerei/spinnerei, sondern genauso pathologisch funktioniert wie andere abhängigkeiten....

« http://www.neuro24.de/ » hat Folgendes geschrieben:
Spielen / Spielsucht
In den USA geht man davon aus, dass knapp 2% der Bevölkerung spielsüchtig sind. (Can J Public Health/Rev Can Sante Publ 2001;92:168–172.) Die Anerkennung des "Pathologischen Glücksspiels" als eigenständiges Störungsbild begann 1980 mit der Aufnahme in die internationalen Klassifikationssysteme DSM und später ICD.
Die aktuellste Operationalisierung findet sich im DSM-IV, wobei sich in der deutschen Übersetzung (Saß et al. 1996) eine unkorrekte Bezeichnung als "Pathologisches Spielen" anstelle von "Glücksspielen" (gambling) findet. Danach handelt es sich um ein andauerndes und wiederkehrendes fehlangepaßtes "Glücksspielverhalten", das sich in mindestens fünf von zehn suchttypischen Merkmalen ausdrückt: Pathologisches Spielen ist durch die Unfähigkeit charakterisiert, dem Impuls zum Glücksspiel zu widerstehen, obwohl schwerwiegende persönliche, familiäre oder berufliche Konsequenzen drohen oder bereits eingetreten sind. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Leitsymptome: Häufiges und wiederholtes Spielen, ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Glücksspiel (z.B. Spieltechniken, Möglichkeiten der Geldbeschaffung für neue Glücksspiele), wiederholte erfolglose Versuche, dem Spieldrang zu widerstehen, fortgesetztes Spiel trotz schwerwiegender Konsequenzen, wie Verarmung, Zerrüttung der persönlichen Beziehungen, das Spiel dient als Möglichkeit, Problemen oder einer depressiven Stimmung auszuweichen, das Spielverhalten wird oft gegenüber Familienangehörigen, dem Therapeuten oder anderen verheimlicht, kriminelle Handlungen wie Diebstahl zur Finanzierung des Spielens , Spielen mit steigenden Geldmengen, um die erwünschte Spannung zu erzielen , Unruhe oder erhöhte Irritierbarkeit bei dem Versuch, auf Spielen zu verzichten, Vertrauen auf andere zur Begleichung der Schulden. Spielsucht verschlechtert die Lebensqualität in allen Bereichen und führt zu vermehrter Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, vermutlich reduziert es nach der Studienlage auch die Lebenserwartung. Arch Gen Psychiatry. 2005;62:677-683
Besonders gefährdet Spieler zu werden, sind Menschen, die vorher schon ein erhöhtes Risikoverhalten zeigen und zur Impulsivität neigen. Das Persönlichkeitsprofil zukünftiger Spieler ist ähnlich dem von Menschen, die zu Alkoholmissbrauch, oder Cannabismissbrauch neigen. Dies ist ein weiterer Hinweis auf die Verwandtschaft von pathologischem Spielen mit Substanzabhängigkeiten. Arch Gen Psychiatry. 2005;62:769-775
Schwerere depressive Erkrankungen finden sich unter Spielern deutlich häufiger als in der Gesamtbevölkerung (etwa 4-fach häufiger). Nach Untersuchungen ist dies weniger Folge der Verluste beim Spiel als Folge einer gemeinsamen genetischen Veranlagung. Arch Gen Psychiatry. 2005;62:1015-1021 Eine Befragung von 2417 Menschen die in ihrem Leben Probleme mit einer Spielsucht hatten und 43093 Menschen mit zeitweisen Alkoholproblemen mit zeitweise Spielsucht ergab, dass 36%–39% im vergangenen Jahr keinerlei Probleme mit dem Spielen hatten, obwohl nur 7%–12% jemals deshalb eine Behandlung oder eine Selbsthilfegruppe aufgesucht hatten. Ein Drittel der Amerikaner mit Spielsucht haben also ihre Spielsucht ohne jede Behandlung aufgegeben. Die Prognose der Spielsucht ist also möglicherweise besser als in manchen Veröffentlichungen angenommen. Auch bei anderen Süchten hören viele Betroffene ohne ärztliche oder psychologische Hilfe mit dem Suchtverhalten auf. Am J Psychiatry 2006; 163:297–302 Spielsucht kann auch eine Nebenwirkung einer medikamentösen Behandlung sein. Dass Dopaminagonisten bei Parkinsonkranken nicht ganz selten eine Spielsucht auslösen ist seit mehreren Jahren immer wieder beschrieben worden.
Dass eindeutig die Medikation und nicht die Krankheit schuld ist, belegt die Tatsache, dass Spielsucht inzwischen auch bei Restless legs Patienten unter einer solchen Behandlung beschrieben wurde. Die Patienten haben dabei teilweise deutlich über 100 000 Euro verspielt, die Spielsucht sistierte nach dem Absetzen der Dopaminagonisten. Ob im Umkehrschluss, Antipsychotika, die ja eine gegenteilige Wirkung haben eine sinnvolle Behandlung der Spielsucht wären ist nicht ausreichend untersucht, wäre aber denkbar. NEUROLOGY 2007;68:301–303 Die Auslösung einer Spielsucht durch Dopaminagonisten belegt auch eine Fehlfunktion des dopaminergen Hirnbelohnungssystems bei Spielsüchtigen.


gruß
der friese



Neulich, im Wetterbericht:
"...gegen Abend wird es zunehmend dunkler...."
Shocked
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  bernd33333call



Beiträge: 2
BeitragVerfasst am: Montag, 03.11.2008, 15:20 
Titel:
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« judea1lopöl » hat Folgendes geschrieben:
Ich finde gut, dass dies Thema der "Spielsucht"auch in Hinsicht auf Call- In-Gewinnspiele hier einmal aufgegriffen wird und bin sicher, der ein oder andere krankhaft"Spielsüchtige" konsumiert 9 Live und Co. Eine Plattform, anonym und problemlos erreichbar, die es leicht macht, seiner Sucht zu frönen: Und es handelt sich bei der "Spielsucht" ja um eine echte wissenschaftlich anerkannte Sucht!

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Desweiteren müsste es Aufklärungskampagnen von Bund/Ländern geben über die Gefahren solcher Fernsehgewinnspiele- dies allgemein und eben auch speziell auf Jugendliche zugeschnitten: Ich denke da ua an Aufklärungskampagnen in Schulen und Ausbildungsstellen durch Besuche von Mitarbeitern der entsprechenden Beratungsstellen, von Betroffenen oder Exspielsüchtigen, Broschüren und Flyern:
Dieses Infokampagnen und entsprechendes Material kann matürlich von jeder Stelle geliefert und Aufklärung geleistet werden, NICHT nur vom staatlicher!
Es könnten Selbshilfegruppen- auch anonym zB im Internet in Foren- gegründet werden.Gerade so eine Hilfe im Internet von Betroffenen an Betroffene könnte die jüngere Generation ansprechen, die mit diesem Medium selbstverständlich umgeht, im Gegensatz zu einem manch älterem Menschen.

Desweiteren könnte man an Fernseh- und Rundfunkspots denken, wobei anzunehmen ist, dass die "Privaten" diese nicht ausstrahlen werden, aber dies bliebe noch abzuwarten!Ebenfalls kämen Anzeigen in grossen regionalen und auch überregionalen Zeitungen in Betracht!
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Neues SUCHTBUCH auf dem Markt für Anrufsüchtige

Es gibt seit ein paar Tagen ein Buch zu Call-in-tv Methoden und zu Spielsucht und "Befreiung" von der sucht bei diesen Sendungstypen. Es ist von Chris Wolker und Dr. (!) Helmut Kolizus. Wolker ist wohl ein ehemaliger Süchtiger und Kolitzus ein Arzt der sich mit Sucht und Co-Sucht beschäftigt. Es soll helfen von der Abhängigkeit bei diesen Sendungen loszukommen.

Das Buch heißt (welch Wunder!): Call-in-TV angelockt und abgezockt. Überall im Internet Amazon usw und im Buchhandel. Wer hat es schon gelesen? Gut oder schrott?
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  Mork vom Ork
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BeitragVerfasst am: Montag, 03.11.2008, 16:24 
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« bernd33333call » hat Folgendes geschrieben:
Es gibt seit ein paar Tagen ein Buch zu Call-in-tv Methoden und zu Spielsucht und "Befreiung" von der sucht bei diesen Sendungstypen. Es ist von Chris Wolker und Dr. (!) Helmut Kolizus. Wolker ist wohl ein ehemaliger Süchtiger und Kolitzus ein Arzt der sich mit Sucht und Co-Sucht beschäftigt. Es soll helfen von der Abhängigkeit bei diesen Sendungen loszukommen.

Das Buch heißt (welch Wunder!): Call-in-TV angelockt und abgezockt. Überall im Internet Amazon usw und im Buchhandel. Wer hat es schon gelesen? Gut oder schrott?

Ich habe es bereits vor dem öffentlichen Termin vom Verlag erhalten und ich habe es auch schon gelesen. Ich muss sagen, für mich stand da nichts Neues drin geschrieben. Geschrieben wurde dieses Buch unter anderem von einem "ehemaligen Spieler", der nun den Leser auf die Versteckten Signale bei Call-In hinweist. Vom Schreibstil und der Art und weise, wie das Buch geschrieben ist, soll es eben den "typischen, merkbefreiten Lemming" ansprechen. Als überdurchschnittlich interessante Lektüre würde ich dieses Buch nicht bezeichnen.



Nur Sie entscheiden, ob die protokollierten Anrufer echt sind oder nicht.
Die in diesem Beitrag gemachten Aussagen können, müssen aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Lt. TAZ ein "leidenschaftlicher Hasser von grenzdebilen Anrufsendungen".
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  bernd33333call



Beiträge: 2
BeitragVerfasst am: Montag, 03.11.2008, 18:25 
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« Mork vom Ork » hat Folgendes geschrieben:
« bernd33333call » hat Folgendes geschrieben:
Es gibt seit ein paar Tagen ein Buch zu Call-in-tv Methoden und zu Spielsucht und "Befreiung" von der sucht bei diesen Sendungstypen. Es ist von Chris Wolker und Dr. (!) Helmut Kolizus. Wolker ist wohl ein ehemaliger Süchtiger und Kolitzus ein Arzt der sich mit Sucht und Co-Sucht beschäftigt. Es soll helfen von der Abhängigkeit bei diesen Sendungen loszukommen.

Das Buch heißt (welch Wunder!): Call-in-TV angelockt und abgezockt. Überall im Internet Amazon usw und im Buchhandel. Wer hat es schon gelesen? Gut oder schrott?

Ich habe es bereits vor dem öffentlichen Termin vom Verlag erhalten und ich habe es auch schon gelesen. Ich muss sagen, für mich stand da nichts Neues drin geschrieben. Geschrieben wurde dieses Buch unter anderem von einem "ehemaligen Spieler", der nun den Leser auf die Versteckten Signale bei Call-In hinweist. Vom Schreibstil und der Art und weise, wie das Buch geschrieben ist, soll es eben den "typischen, merkbefreiten Lemming" ansprechen. Als überdurchschnittlich interessante Lektüre würde ich dieses Buch nicht bezeichnen.


Du bist ja auch ein sehr kundiger und geprüfter Insider. - wer weiß so viel wie Du als Betreiber? Mir geht es um einen Freund - ja einen Lemming! Einen dummen, herdentriebiege Süchtigen, der sein letztes Geld verzockt hat, dann das Geld seiner (dämlichen) Freundin, dann die Rente seiner (dämlichen) Mutter. Alle drauf reingefallen. Er auf die Sendungen, die Freundin auf ihn, die Mutter auf ihn. Nun hat er noch in die Kasse bei seinem Arbeitgeber gegriffen und der hat (nicht dämlich) ihn glatt rausgeschmissen. Und was macht der Lemming? - Er zockt weiter - muss ja das geld wieder reinholen - hatte nur ne Pechsträhne!

Insofern hast Du recht: Dämlicher gehts nicht - aber das ist eben das Thema hier - Wie kommt er davon weg und was macht seine Familie mit so einem?

Hilft das Buch? - das war eigentlich meine Frage! Vielleicht muss ein weniger Intellektueller und/oder jemand mit einem mehr sucht-affinen Ansatz hier mal ne Meinung abgeben. Und da ein bekannter Suchtspezialist am Buch mitwirkt, kann es eigentlich doch nicht so schlecht sein.

Also Bitte - wer kann aus Süchtigen / Co-Süchtigen / Sucht-Fachsicht etwas dazu sagen: Ist es ein empfehlenswertes Buch? Kann es helfen, den Ruin zu verhindern?

Wollen wir einen eigenen Threat aufmachen - ist es vielleicht wert!!!!!!
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  sauerwerder
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Alter: 54
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Beiträge: 820
BeitragVerfasst am: Montag, 03.11.2008, 23:49 
Titel:
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Dass ein simples Buch hilft, wage ich zu bezweifeln. Ein Buch kann keinen Tritt in den Arsch geben, wenns nötig ist.

Meiner Ansicht nach sollte er eine Suchtberatung aufrufen. Die gibt es in nahezu jeder mittelgroßen Stadt und hat auch für Spielsüchtige die richtigen Ansprechpartner.
Die Suchtberatung ist kostenlos (oft von der Caritas iniziiert) und bietet zumindest einen professionellen Ansatz. Die Motivation, sie aufzusuchen, muss von deinem Bekannten selbst kommen.
Aber zur Not kannst du ihn (nur) beim ersten Weg dorthin an die Hand nehmen.
Da hat niemand was dagegen und dein Bekannter kommt sich nicht allzu verloren vor.
Längere Wartelisten gibt es meines Wissens nicht, d.h. ein Erstgespräch sollte auch spontan und ohne Termin möglich sein.
Wichtig ist, dass dein Bekannter schonungslos ehrlich zu sich selbst und zum Berater ist, auch was Verschuldung usw. angeht. Auch das könnte ein Buch nicht kontrollieren.
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